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Beutelschneider - Gruppenaktionen & Unterstützung

Gruppenaktionen und Unterstützung - Beutelschneider

Inspiriert durch Blades in the dark möchte ich für Beutelschneider zwei kleine Zusätze vorstellen, die des öfteren am Spieltisch zum Zuge kommen sollten.

Gruppenaktionen
Möchten die Figuren eine gemeinsame Aktion unternehmen, so bestimmen sie zuerst welche der Spielfiguren die Gruppe dabei anführt und leitet. Oft wird hierbei jene Figur gewählt, bei deren Probe die höchste Erfolgsaussichten bestehen.

Beispiel:
Die Gruppe möchte sich durch eine feindliche Burg schleichen um ungesehen in die Schatzkammer zu gelangen. Mäuserich, der Dieb der Gruppe wird hierfür als Gruppenführer gewählt da er die anderen am besten dabei anleiten kann.

Handlungsweisung: Nachdem der Gruppenführer für die Aktion ausgewählt wurde, entnehmen alle Spieler wie gewohnt Murmeln aus ihren Beuteln und prüfen ob die gezogenen Murmeln zur gestellten Herausforderung passen.

Für den Erfolg der Herausforderung werden ausschließlich die Murmeln des Gruppenführers für die gesamte Gruppe gewertet. Für die anderen Spieler sind lediglich gezogene schwarze Murmeln interessant, denn für jede gezogene schwarze Murmel erhält der Gruppenführer eine Verletzung in seinen Beutel.

Beispiel:
Mäuserich geht voran und lotst die restliche Gruppe durch die Burg, damit niemand in eine Wache oder eine Falle tappt. Dies ist eine Herausforderung auf Geschick. Die Spieler ziehen alle drei Murmeln aus ihren Beuteln.

Mäuserich, der Dieb: grün, grün, weiß
Harald, der Krieger: weiß, rot, schwarz
Maya, die Zauberin: blau, blau, grün
Grom, der Zwerg: schwarz, rot, weiß

Die Schweißperlen fließen von Mäuserich Stirn als er erfolgreich seine Kameraden durch die Burg führt ohne ertappt zu werden. Durch die schwarzen Murmeln seiner Kameraden erhält der Dieb 2 Verletzungen für seinen Beutel. Die beiden anderen Figuren erleiden jedoch keinen Schaden.

Unterstützung
Ob bei Herausforderungen oder Auseinandersetzungen, oft möchten sich die Figuren gegenseitig unterstützen um die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs zu erhöhen.

Beispiel:
Die Gruppe befindet sich weiterhin im Kampf gegen den mächtigen Hügeltroll. Dieser schwingt nicht nur seine riesige Keule, seine Wunden scheinen sich mit der Zeit auch zu verschließen. Ein wahrhaft mächtiger Gegner. Die Gruppe beschließt in dieser Runde alles auf eine Karte zu setzen um der Kreatur den Garaus zu machen.

Handlungsweisung: Spielfiguren die sich entscheiden eine andere Figur bei ihrem Vorhaben zu unterstützen, sagen an auf welche Weise sie unterstützen wollen und müssen anschließend normalerweise eine passende Herausforderung oder Auseinandersetzung meistern. Bei Erfolg fügen Sie jedoch keinen Schaden oder anderen Effekt zu, gewähren dem Kameraden den Bonus von einer zusätzlichen Murmel bei Ihrer nächsten Aktion. Auf diese Weise kann eine unterstützte Figur dennoch nicht mehr als fünf Murmeln aus dem Beutel ziehen. Die unterstützende Figur kann sich bei ihrer Probe jedoch weiterhin je nach Ausgang Verletzungen hinzuziehen.

Beispiel:

Folgende Aktionen haben sich die Figuren für ihre nächste Handlung vorgenommen:

Jahira, die Bogenschützin feuert auf den Hügeltroll um ihn nochmals zu verletzen, womit sie letzten Endes Erfolg hat.

Marius, der Hexenschüler verzaubert das Schwert von Rudolf dem Krieger, damit aus der Klinge Flammen schlagen. Ihm gelingt die Herausforderung auf Magie und kurzerhand besitzt Rudolf eine flammende Klinge.

Grom, der Zwerg zieht erfolgreich die Aufmerksamkeit des Hügeltrolls auf sich.

Rudolf der Krieger nimmt Anlauf und möchte seine Klinge tief in die Kehle der Kreatur rammen und sie von innen rösten. Dazu sagt er einen Todesstoß an und nimmt aus seinem Beutel insgesamt fünf Murmeln. Drei von Haus aus und je eine weitere für die Unterstützung seiner Kameraden. Der Hügeltroll, augenscheinlich vor Angst erstarrt blickt die Flamme an und wehrt sich mit nur zwei Murmeln. Das Endergebnis sieht folgendermaßen aus:
Rudolf zieht 4 rote und 1 weiße Murmel, der Hügeltroll 1 rote und 1 schwarze. Somit gerät die Kreatur in Todesgefahr und muss mit 3 Murmeln testen.

Vom Lesen her kommt mir Unterstützung relativ schwach vor? Der Vorteil ist natürlich verschiedene Fähigkeiten "bündeln" zu können (ich benutze Geschick, um den Gegner abzulenken, damit dein Angriff mit Kampf einfacher wird), aber ich würde dennoch überlegen auch den Effekt zu verstärken - vielleicht zusätzliche passende Murmeln statt einfach nur modifizierte Schwierigkeit? In deinem Beispiel würde dann Rudolf nur drei Murmeln ziehen, bekäme aber von Marius und Grom jeweils eine (virtuelle) rote Murmel zum Ergebnis dazu. So könnten Personnagen durch Unterstützung dann sogar "über sich hinauswachsen" und ein besseres Ergebnis (mehr passende Murmeln) erzielen, als ihr eigener Beutel es erlaubt hätte.

Current thinking of this agency: 10 Ignores

Deine Variante wäre auf jeden Fall heroischer und gefällt mir gut - das würde tatsächlich von den Ergebnissen ziemlich mächtig werden können, da weniger Glück im Spiel ist.

Ich würde mir beide Optionen offen lassen, also eher entscheiden ob heroisch oder grim&gritty.

 

Aktuell schreibe ich an einem Abenteuerschauplatz mit Fraktionen etc, da zeigt Beutelschneider seine Vielfalt und seine Optionen was die Regeln angeht und deren Anpassbarkeit. Ich finde es echt angenehm zwischen vielen, kompatiblen Optionen wählen zu können, das macht für mich beim Design grad am aus.

Und keine zwei Personen hier haben den gleichen Blick auf Murmel-Design, das macht für mich den Austausch mit euch hier sehr spannend.

 

PS: ich muss ich mal anfangen alle Regelfragmente, Ideen etc die es zu Beutelschneider im Netz gibt, zu sammeln und zu bündeln. Ich habe Angst, dass da mal was cooles durch die Lappen geht.

Zitat von grannus am 6. März 2023, 9:36 Uhr

Deine Variante wäre auf jeden Fall heroischer und gefällt mir gut - das würde tatsächlich von den Ergebnissen ziemlich mächtig werden können, da weniger Glück im Spiel ist.

Ich würde mir beide Optionen offen lassen, also eher entscheiden ob heroisch oder grim&gritty.

Auf jeden Fall! Wie du unten auch schreibst, ist das für mich selbst auch ein großer Punkt an Beutelschneider, der Baukastenaspekt, Variationen der einzelnen Mechanismen.

Aktuell schreibe ich an einem Abenteuerschauplatz mit Fraktionen etc, da zeigt Beutelschneider seine Vielfalt und seine Optionen was die Regeln angeht und deren Anpassbarkeit. Ich finde es echt angenehm zwischen vielen, kompatiblen Optionen wählen zu können, das macht für mich beim Design grad am aus.

Und keine zwei Personen hier haben den gleichen Blick auf Murmel-Design, das macht für mich den Austausch mit euch hier sehr spannend.

Ich bin da selbst wie früher schon einmal geschrieben auch immer ganz überrascht, was da noch möglich ist/was für Zugänge andere Leute finden/was für Ideen sie haben.

Insgesamt bedient Beutelschneider (ohne dass das anfänglich ein bewusstes Designer gewesen wäre) für mich ein persönliches... "Gütekriterium" für Rollenspiele: Es lädt ein, erweitert und verändert zu werden, es ist gewissermaßen unfertig. Ich kann die Ästhetik eines geschlossenen, perfekt funktionierenden, kompletten Regelsystems schätzen, ich verstehe auch den Drang so etwas erschaffen zu wollen und die Befriedigung das zu erreichen, die Perfektion des Hühnereis. Aber am Ende verblasst diese perfekte Form und Maschinerie, so eine makellose Oberfläche gegenüber den Ecken und Kanten und Lücken und Brüchen in denen ich die Dinge sehen kann, die ich noch tun, noch machen, noch hinzufügen könnte. Fraktalzock.^^

PS: ich muss ich mal anfangen alle Regelfragmente, Ideen etc die es zu Beutelschneider im Netz gibt, zu sammeln und zu bündeln. Ich habe Angst, dass da mal was cooles durch die Lappen geht.

Dnalor, Spiele im Kopf, und Jaegers.Net haben auf jeden Fall in der Vergangenheit Artikel geschrieben, und Tassander hat eine Rezension veröffentlicht.

Mehr fällt mir auf Anhieb gerade nicht ein.

Current thinking of this agency: 10 Ignores