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Beutelschneider - Spruchrollen

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Grannus hat mich mit seiner Kreativität angefixt und nun kommen mir auch Ideen zu Beutelschneider. Eine möchte ich schnell mal vorstellen:

 

Beutelschneider – Spruchrollen

Ich habe zwei Ideen für Spruchrollen. Beide basieren aber auf demselben Prinzip zusammengerollter Papier- oder Kartonzettel, etwa in der Größe von Kirmeslosen. Diese Ideen sind unter der Voraussetzung geschrieben, dass es bisher keine festen Spruchzauber o.ä. in Beutelschneider gibt, sowie dem „haptischen Prinzip“ des Spiels – die Finger können natürlich eine Papierrolle von einer Münze oder einer Murmel im Beutel unterscheiden.

Schriftrollen können in Herausforderungen eingesetzt werden, unter diesen Bedingungen:

  1. Pro Herausforderung darf nur eine Schriftrolle eingesetzt werden.
  2. Jede Schriftrolle ist nur einmal einsetzbar, danach wird sie abgelegt.
  3. Gezogene Schriftrollen, die keinen Effekt hatten, sind trotzdem verbraucht und werden abgelegt.

Varinate 1 (Farbige Lose) möchte ich schon mal vorstellen, an Variante 2 (Unmarkierte Lose) bastele ich noch.

 

Variante 1: Farbige Lose

Es gibt Spruchrollen zu finden, kaufen oder auf andere Weise zu erhalten. Diese sind farblich unterschieden zwischen rot, grün, blau und gelb/gold und werden mit in den Beutel gegeben.

Bei einer Herausforderung darf, zusätzlich zu den zu ziehenden Murmeln, eine Spruchrolle gezogen werden.

Für das Ergebnis einer Herausforderung darf dann eine Murmel gegen die Spruchrolle ausgetauscht werden, um das Ergebnis zu verbessern.

Bsp: Stoffel, ein kleiner Dieb, versucht eine Truhe zu knacken. Die gemischte Herausforderung verlangt zwei Murmeln, davon eine grüne für Geschick. Da Stoffel bei der Untersuchung bemerkt hat, dass das Schloss mit einem schwachen Schutzzauber versehen ist, müsste er aber auch eine blaue Murmel ziehen. Stoffel selbst hat keine aktiven Zauberfähigkeiten (blaue Murmeln), hat sich aber eine Spruchrolle für Magie (blau) gekauft. Bei seiner Herausforderung gegen Geschick, zieht er die Rolle zusätzlich zu seinen Murmeln aus dem Beutel: Eine rote und eine grüne. Er ersetzt die rote Murmel gegen die blaue Schriftrolle und kann damit das Schloss erfolgreich öffnen. Die verbrauchte Schriftrolle wird danach abgelegt.

Interessant, aber vielleicht auch etwas unsinnig, wird diese Variante, wenn sich eine Personnage mit mehreren unterschiedlichen Spruchrollen eingedeckt hat. Dabei wird der Zufall wieder zum Hauptakteur und ich weiß nicht, ob das dann noch dem Prinzip Spiels entspricht.

 

Erweiterung zu Variante 1: Weiße und schwarze Schriftrollen

Zusätzlich zur oben beschriebenen Herangehensweise, könnte es auch weiße („Dispel“?? - mir fiel kein besserer Begriff ein) und schwarze („Fluch“) Rollen geben.

Bei einer Herausforderung müsste dann vor dem Ziehen einer Spruchrolle angekündigt werden, ob diese „für“ die Personnage oder „gegen“ den Herausforderer eingesetzt werden soll.

Bei letzterem bedeutet es, wenn weiße oder schwarze Rollen gezogen werden, das eine Murmel des Herausforderers gegen eine eben solche getauscht wird. Andersfarbige Rollen haben keine Auswirkung (der Spieler soll nicht zusätzlich zum Verlust seiner Spruchrolle bestraft werden)!

Andersherum, also wenn die Ansage lautet: „für“ die Personnage, haben weiße und schwarze Rollen keine negativen Auswirkungen, wenn sie gezogen werden, sind dann aber verbraucht und abzulegen.

 

Schriftrollen können, sofern es ins Spiel passt, gegen Münzen bei Händlern erworben werden, wobei ich nur zwei Unterscheidungen sehe*:

Rot/grün/blau – eine Münze

Gelb (gold) – 4 Münzen, da diese als „Meisterschaftsrollen“ für jede Farbe eingesetzt werden können und dementsprechend rar und teuer sein sollten.

 

*Hierbei muss ich anmerken, dass ich noch nicht ganz verstanden habe, wann Münzen abgelegt oder nur vorgezeigt werden. Nach meinem Verständnis würde ich die Kosten für Spruchrollen als „Opfer“ einstufen, aber das kann man mir gerne nochmal auseinandersetzen.

Es ist besser, keine Signatur zu haben, als eine falsche Signatur zu haben.

Klingt erstmal cool.

Ich glaube, ich habe mit b_u_g schon mal darüber geschrieben: Ich fühlte mich bei der Magiegeschichte irgendwie an das alte PC-Spiel "Dungeon Master" erinnert, bei dem Runen in sinnvoller Weise kombiniert werden müssen, um Zaubersprüche und Tränke zu erschaffen. Die einfachen brauchen eine oder zwei Runen, die komplexeren drei und mehr. Man konnte die Zauber durch rumexperimentieren rausfinden (was kostbare Zeit erforderte und manchmal in die Hose gehen konnte, wenn man den Feuerball u.ä. herausfand und in einem zu engem Raum stand), oder durch eine Schriftrolle erlernen.

Mir gefällt das Gimmick auch ziemlich gut mit den Rollen. Ich würde sie jenachdem aber vielleicht mehr wie Schätze behandeln denn als kaufbare Ware, einfach um die Besonderheit der Rolle darzustellen. Aber gerne mehr solche Ideen!

Ein paar lose(^^) Gedanken:

Um den Zufall bei mehreren Rollen weg zu bekommen (obwohl der ja auch das Herumfummeln der Personnage mit den ganzen Rollen darstellen könnte - gibt dem Spiel dann aber so ein leichtes Slaptsickelement in meinen Augen), könnten die Rollen auch außen am Beutel angebracht werden, am einfachsten vermutlich an seinem Zugband - das könnte dann auch gleich die Zahl der Rollen beschränken, die gleichzeitig mitgeführt werden können (oder, das fällt mir jetzt im Moment ein: zwei Rollen außen am Beutel, die relativ gefahrlos benutzt werden können, weil ihre Farben ja bekannt/sichtbar sind, und beliebige weitere Rollen im Beutel, die aber blind gezogen werden müssen).

Um insbesondere bei gefundenen Rollen ein bißchen mehr Gefahr und Überraschung dazuzubekommen, könnten die Rollen auch entweder in einer Hülse stecken, so dass ihre Farbe nicht zu sehen ist, oder aber auf der Innenseite der Rolle selbst könnte eine (andere) Farbe aufgedruckt sein, als von außen erkennbar. Hier würde ich Flüche und Gegenmagie dann auch gegen die Personnage zählen, wenn eine solche Rolle verwendet wird.

Und außerdem erinnert mich die Idee an ein Magiesystem, über das ich schon einmal nachgedacht aber es noch nicht ausformuliert oder aufgeschrieben habe: Beutelschneider hat ja in den aktuellen Formen keine vordefinierten Zaubersprüche (sagst du, jelu, und der Oger ja auch). Ich hatte im Zuge der Überlegung, wie sich D&D-artiges Spiel besser mit Beutelschneider nachbilden lassen könnte (das geht auf Fragen von yandere zurück - eventuell auch in einem Blogkommentar?), nämlich den Gedanken, dass ja ein kleines Zauberbuch (so Kunsthandwerknippes im maximal Handflächenformat) an den Beutel eines Zauberkundigen gebunden werden könnte. Auf jeder Seite stünde dann ein Zauberspruch mit einer ganz kurzen Effektbeschreibung und einer Schwierigkeit (Symbolnotation für Auseinandersetzung oder Herausforderung, ob nur Magie oder gemischt [mit was], und Zahl der zu ziehenden Murmeln). So etwas ginge natürlich auch mit Rollen, und zwar auch noch viel einfacher als mit solchen Minibüchlein.

Und ich bin auf jeden Fall gespannt auf die zweite Variante!

Current thinking of this agency: 10 Ignores

Hallo, danke schon mal für euer Feedback.

Die Idee, bis zu zwei Rollen am Zugband des Beutels als "angelegt" anzubringen finde ich sehr gut, das verringert den Zufallseffekt schon sehr.

Hier dann Variante 2, wobei ich sagen muss, ich konnte für mich nicht alle Fragen klären, die diese mit sich bringt. Nehmt sie deshalb als Entwurf und nicht als fertig formuliertes System:

 

Variante 2: Unmarkierte Lose

In dieser Variante werden einfarbige Lose verwendet, deren Inhalt also äußerlich nicht zu erkennen ist. Innen werden sie mit farbigen Punkten beschriftet, die den Murmelfarben (rot, grün, blau, gelb, weiß und schwarz) entsprechen. Eine Rolle kann einen bis fünf Farbpunkte enthalten, wobei mit steigender Anzahl Farbpunkten natürlich auch Wert und Seltenheit steigen. Die einfachsten Rollen haben nur eine Farbe, aber es sind auch komplexe Rollen mit gemischten Farben möglich.

Rollen dürfen blind aus dem Beutel gezogen und eingesetzt werden, aber damit natürlich auf Risiko des Anwenders. Besser ist es gefundene Rollen (mit Hilfe eines Gelehrten, gegen Münzen, …) identifizieren zu lassen. Dann dürfen diese geöffnet werden, um den Inhalt zu erkennen. Bei Händlern gekaufte Rollen können natürlich von Anfang an „auf links“ gedreht sein (außer man kauft bei diesem zwielichtigen alten Mann mit dem unheimlichen Glasauge, dessen Laden am nächsten Tag irgendwie nicht mehr zu finden ist…).

Ansonsten werden die Rollen,wie in Variante 1, bei Herausforderungen für die Personnage oder bei Auseinandersetzungen nach Ansage für die Personnage oder gegen den Herausforderer eingesetzt. Jeder Farbpunkt ersetzt dann in der Herausforderung eine gezogene Murmel.

Hier liegt einer der Gründe, warum ich mit dieser Variante noch hadere: Was passiert mit „überzähligen Farbpunkten“? Wenn in einer Herausforderung die zwei Murmeln verlangt, einer Rolle mit drei Punkten eingesetzt wird – verfällt dann der dritte Punkt, wird er gewertet als hätte die Personnage dadurch einen Vorteil? Vorteil wäre ja eine gute Sache in Auseinandersetzungen, wenn der Spieler bereits weiß, sein Gegenüber darf drei ziehen, er aber nur zwei.

Wenn das abschließend geklärt wäre, kann ein spannender Nebeneffekt aber auch sein, Spruchrollen mit einem gewissen „Preis“ (nicht im Sinne von Münzen) erstellen zu können. Eine Rolle mit drei blauen und einem oder gar zwei schwarzen Punkten birgt einen gewissen Reiz: Du kannst zwar die magische Herausforderung bestehen, aber es kostet dich zwei weitere Murmeln aus deinem Beutel.

Noch ein Problem: Den Wert von solchen Rollen traue ich mich gar nicht zu quantifizieren. Eine Rolle mit nur einem Punkt kann den Wert von einer Münze haben, aber wie sieht es mit zwei aufwärts aus? Und wie bei Rollen mit gemischten Farben?

 

Noch zum Magiesystem allgemein, was Oger schrieb, für ein Magiesystem auf Basis blind gezogener Runenstein kenne ich eines aus GURPS Magic 2nd, das in der Praxis gut funktionierte. Bei Interesse suche ich das gerne raus.

 

Es ist besser, keine Signatur zu haben, als eine falsche Signatur zu haben.
Zitat von jelu am 7. März 2023, 20:10 Uhr

 

Noch ein Problem: Den Wert von solchen Rollen traue ich mich gar nicht zu quantifizieren. Eine Rolle mit nur einem Punkt kann den Wert von einer Münze haben, aber wie sieht es mit zwei aufwärts aus? Und wie bei Rollen mit gemischten Farben?

Hmmh

Einerseits könnte das bedeuten, das nur Rollen niedriger Punktzahl wirklich durch Handel erworben werden können - alle anderen müssen auf anderem Wege erworben werden. (Ich erinnere mich an eine Passage aus den Vergessenen Reichen, in denen Staaten Krieg um Zauberbücher geführt haben.)

Andererseits könnten sie alle den gleichen Wert haben - ein oder zwei Münzen - aber der eigentliche Preis, den man zahlt, ist ein ganz anderer. Vielleicht an die Farben oder Kombinationen davon gekoppelt?

Noch zum Magiesystem allgemein, was Oger schrieb, für ein Magiesystem auf Basis blind gezogener Runenstein kenne ich eines aus GURPS Magic 2nd, das in der Praxis gut funktionierte. Bei Interesse suche ich das gerne raus.

 

Oh, Interesse wäre da 🙂

Kunstvoll, die Spitze des Fingers zum Griffel geschnitzt. Lebendiges Wort.

 

Die Schreiberin

Der Beutel dieser blutenden Gelehrten enthält 20 Murmeln: 2 rote, 7 grüne, 7 blaue, 1 weiße und 3 schwarze.

In Blut geschrieben: Die Schreiberin kann sich selbst in Todesgefahr bringen. Die dabei gezogenen Murmeln werden auf eine Schriftrolle aufgetragen.

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Wenn die Murmeln auf eine Schriftrolle übertragen werden, erhält die Schreiberin die gleiche Anzahl an schwarzen Murmeln in ihren Beutel?

Hatte ich erst überlegt, aber dann verworfen. Ist im Text dann wohl nicht so eindeutig.

 

Die Idee ist, dass die neue Rolle die Kombination an Murmeln hat, die die Schreiberin gezogen hat. Der Beutel der Schreiberin verändert sich nicht. (Sie riskiert "bloß" ihr Leben beim Schreiben.)

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Okay, dann habe ich das beim ersten Lesen richtig verstanden. War nur grad unsicher gewesen. 👍

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