Das heutige durchkommerzialisierte Hobby-Internet kotzt mich an
Ein Artikel zur "Rot Economy" im Techbereich, der seeehr laaaang ist, aber vieles ausformuliert was mich an den Entwicklungen im Internet und damit auch im Hobbyinternet stört:
Ed Zitron: "Never Forgive Them"
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The people running the majority of internet services have used a combination of monopolies and a cartel-like commitment to growth-at-all-costs thinking to make war with the user, turning the customer into something between a lab rat and an unpaid intern, with the goal to juice as much value from the interaction as possible.
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You have, more than likely, said to yourself sometime in the last ten years that you “didn’t get tech,” or that you are “getting too old,” or that tech has “gotten away from you” because you found a service, or an app, or a device annoying. You, or someone you love, have convinced yourself that your inability to use something is a sign that you’re deficient, that you’ve failed to “keep up with the times,” as if the things we use every day should be in a constant state of flux.
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As every single platform we use is desperate to juice growth from every user, everything we interact with is hyper-monetized through plugins, advertising, microtransactions and other things that constantly gnaw at the user experience. We load websites expecting them to be broken, especially on mobile, because every single website has to have 15+ different ad trackers, video ads that cover large chunks of the screen, all while demanding our email or for us to let them send us notifications.
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Our digital lives are actively abusive and hostile, riddled with subtle and overt cons. Our apps are ever-changing, adapting not to our needs or conditions, but to the demands of investors and internal stakeholders that have reduced who we are and what we do to an ever-growing selection of manipulatable metrics.
It isn’t that you don’t “get” tech, it’s that the tech you use every day is no longer built for you, and as a result feels a very specific kind of insane.
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It’s digital tinnitus. It’s the pop-up from a shopping app that you downloaded to make one purchase, or the deceptive notification from Instagram that you have “new views” that doesn’t actually lead anywhere. It is the autoplaying video advertisement on your film review website. It is the repeated request for you to log back into a newspaper website that you logged into yesterday because everyone must pay and nothing must get through. It is the hundredth Black Friday sale you got from a company that you swear you unsubscribed from eight times, and perhaps even did, but there’s no real way to keep track.
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They [the tech billionaires] have twisted and broken and hyper-monetised everything — how you make friends, fall in love, how you bank, how you listen to music, how you find information. Never let their names be spoken without disgust. Be the sandpaper in their veins and the graffiti on their legacies.
The forces I criticize see no beauty in human beings. They do not see us as remarkable things that generate ideas both stupid and incredible, they do not see talent or creativity as something that is innately human, but a commodity to be condensed and monetized and replicated so that they ultimately own whatever value we have, which is the kind of thing you’d only believe was possible (or want) if you were fully removed from the human race.
Danke für den Beitrag und den Autor. Ich kann das gut nachvollziehen, habe aber auch keine Lösungen - außer eben, den entsprechenden Strömungen innerhalb der eigenen Möglichkeiten Widerstand zu leisten.
Er gibt dann eine mögliche Antwort, in einem früheren Artikel zu den Wahlergebnissen:
The last 24 hours things have felt bleak, and will likely feel more bleak as the months and years go on. It will be easy to give into doom, to assume the fight is lost, to assume that the bad guys have permanently won and there will never be the justice or joy we deserve.
Now is the time for solidarity, to crystalize around the ideas that matter, even if their position in society is delayed, even as the clouds darken and the storms brew and the darkness feels all-encompassing and suffocating. Reach out to those you love, and don't just commiserate - plan. It doesn't have to be political. It doesn't even really have to matter. Put shit on your fucking calendar, keep yourself active, and busy, and if not distracted, at the very least animated. Darkness feasts on idleness. Darkness feasts on a sense of failure, and a sense of inability to make change.
You don't know me well, but know that I am aware of the darkness, and the sadness, and the suffocation of when things feel overwhelming. Give yourself mercy today, and in the days to come, and don't castigate yourself for feeling gutted.
Then keep going. I realize it's little solace to think "well if I keep saying stuff out loud things will get better," but I promise you doing so has an effect, and actually matters. Keep talking about how fucked things are. Make sure it's written down. Make sure it's spoken cleanly, and with rage and fire and piss and vinegar. Things will change for the better, even if it takes more time than it should.
Und dann gibt es immer noch Firmen und Produkte, die eben wegen der angesprochenen Policies von Firmen wie Wizards und Bethesda erfolgreich sind. Als Beispiel fällt mir da Larian Studios und Baldurs Gate III ein, dass unter anderem deswegen erfolgreich war, weil man Produkte für die Kunden und nicht die Shareholder entwickelt hat.
Zitat von Der Oger am 26. Dezember 2024, 12:58 Uhr... dass unter anderem deswegen erfolgreich war, weil man Produkte für die Kunden und nicht die Shareholder entwickelt hat.
Im Computerspielbereich hat man es mit größeren Investitionen und demzufolge mit erheblich größeren Verlusten zu tun, wenn man an der Kundschaft vorbei produziert und zusätzlich noch die potentiellen Kunden beschimpft.
Das ist auch bei Streaming-Serien und Filmen ein gängiges Rezept für Mißerfolge, das aber immer noch recht intensiv weiterbetrieben wird.
Einige, wenige (zu wenige) Ersteller solcher Medienprodukte haben den Schwenk zurück auf Kundenorientierung versucht bzw. vollzogen.
Mein Eindruck vom klassischen Rollenspielproduktumfeld her ist aber, daß hier erst gerade noch der Irrweg der Durchpolitisierung und Kundenbeschimpfung so richtig beschritten wird. Gefühlt nehmen in den letzten wenigen Jahren derartige Produkte eher zu als ab.
Bezeichnend sind dazu auch die Diskussionen, ob und wie überhaupt solche "problematischen" Settings wie Dark Sun, Conan, etc. noch in der heutigen Zeit "möglich" wären. Das aktuellen Monolith Conan Rollenspiel zeigt ja, wie durch "Netflixisierung" das REH-Conan-Setting in eine "sozial akzeptable", somit extrem verarmte und auf "alle kämpfen, sonst gibt es nichts" reduzierte Form gepreßt wurde, da das offenbar noch als "vertretbar" gilt.
Das Rollenspielhobby hat hier noch ein weites Tal der Tränen zu durchschreiten vor sich, bevor an eine Erholung zu denken ist.
Ich glaube, das was Skyrocks Artikel sagt, und sich mit meiner Wahrnehmung deckt, ist, dass die Hersteller gar keine funktionierenden Produkte mehr abliefern wollen, sondern halbfertige Produkte und/oder absichtlich schlecht gemachte Produkte abliefern, die dann erst im Nachhinein gepatcht werden. Larian ist da den Weg andersherum gegangen. In der TTRPG-Szene sieht man auf der einen Seite bei den Wozzies nicht nur ähnliche Entwicklungen, ich sehe mittlerweile die hier schon früher diskutierte gezielte Schwächung des SLs (hier jetzt mit offenem Bashing im 2024er Regelwerk) als Firmenstrategie an, um den virtuellen Tisch (der vielleicht schon nächstes Jahr kommt) plus Leitungs-KI im nächsten Jahr an den zahlenden Kunden zu bringen.
Die Positionierung von Firmen wie Wotc als "woke" und integrativ ist dann doch eher ein Feigenblatt, der Kulturkampf ein Ablenkungsmanöver. Zudem ist es auch das gute Recht von Firmen, ihre Werbung und Produktpräsentation für eine größere Kundschaft angenehm zu machen - alte weiße Männer sind halt nicht mehr die einzige Zielgruppe.
Und dann ist es auch so, dass die andere Seite nicht unschuldig ist. Wenn man sich an persönlichem Leid und Angst ergötzt, zum Putsch aufruft oder sagt, politischen Gegnern sollte ein Freiflug mit dem Helikopter über das Meer gegeben werden (wie es unter Pinochet geschehen ist), dann sollte man nicht rumheulen, wenn sich die eigenen Produkte nicht mehr so gut verkaufen oder man von den Communities geächtet wird.
Einen Gedanken noch: Momentan ist es so, dass "Legacy Media" und Internet-Dienstanbieter gegenüber der GOP und der neuen Administration in die Selbstgleichschaltung, den vorauseilenden Gehorsam überwechseln. Projekt 2025 enthält ja bereits Vorstellungen, die Anbieter von Pornographie zu kriminalisieren ... wobei diese Vorstellungen dann so weit gefasst sein könnten, dass sich jeder Staatsanwalt dann selbst aussuchen darf, was das bedeutet. So wie ich das sehe, wollen sie auch in "geschützte" Räume wie Discordserver eingreifen. Und wenn die Diskriminierung von Frauen, LGBTQ+, Nicht-Weißen, Nicht-Christen und Migranten einmal ausgelutscht ist, halte ich eine Rückkehr der Satanic Panic nicht für ausgeschlossen.
Die Kommerzialisierung im Rollo ist in meinen Augen eine andere Dimension als der "Kulturkrieg" im Rollo.
Wäre die Kommerzialisierung gelöst, dann wäre der "Kulturkrieg" noch da und umgekehrt.
Wobei sich natürlich beides gegenseitig als Werkzeug und Schauplatz nutzt. Aber ohne einen inneren Zusammenhang. Das ist einfach Opportunismus.