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Gesinnungssprachen

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Ich hab inzwischen das AD&D1e PHB und bin darin über die Gesinnungssprachen gestolpert. Wie funktionieren die bei euch in der Spielwelt, und wie benutzt ihr die im Spiel?

Genutzt hat die vermutlich noch niemand. Geplant waren die laut Gygax als religiöse Geheimsprachen, ähnlich wie Latein im Mittelalter. Eigentlich sollten die nur Clerics richtig können, der Rest kann nur ein paar Zeichen.

 

Ich habe Gesinnungssprachen nie verwendet. Als ich im zarten Teenageralter anfing mit D&D, es war die BECMI-Ära, habe ich sie nicht verstanden, daher funktionierten die auch nicht in meinen Spielwelten. Später hab ich zwar verstanden, was Gary (oder wer immer sie auch erfunden hat) damit bezweckte (ErikErikson hat das schon zusammengefasst), aber ich finde sie schwer begründbar.
Im DMG lässt er sich zwar über das Thema aus, aber wie man diese Sprachen überhaupt lernt, wenn man einer Gesinnung angehört, wird nie erläutert. Fliegt die einem zu, wenn man sich z.B. entscheidet, jetzt Lawful Good zu sein? Auf Religionen bezogen, würde ich das verstehen. Das ergibt ja einen Sinn. Aber es steht ja in den eigentlichen Regeln nicht, dass nur Angehörige einer Religion die können, sondern es wird impliziert, dass vernunftbegabte Wesen der Gesinnung "plötzlich" die Gesinnungssprache sprechen. Da man aber auch Gesinnungen wechseln kann, wird das ganze noch absurder. Verlerne ich die dann? Oder kann ich als Ex-Rechtschaffen-Guter, der nun Rechtschaffen Böse ist, andere in die Irre führen?
Kurz und gut - das Konzept ist schwierig zu implementieren. Zumindest wüsste ich nicht, wie das funzen sollte. Wenn Du sie mit reinnehmen willst, würde ich es halt - wie oben gesagt - als religiöse Geheimsprache sehen und darauf auch beschränken.

In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009) und Greg Stafford (1948-2018) |It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme
Zitat von Argamae am 11. Juni 2020, 16:25 Uhr

Das ergibt ja einen Sinn. Aber es steht ja in den eigentlichen Regeln nicht, dass nur Angehörige einer Religion die können, sondern es wird impliziert, dass vernunftbegabte Wesen der Gesinnung "plötzlich" die Gesinnungssprache sprechen. Da man aber auch Gesinnungen wechseln kann, wird das ganze noch absurder. Verlerne ich die dann? Oder kann ich als Ex-Rechtschaffen-Guter, der nun Rechtschaffen Böse ist, andere in die Irre führen?

Laut PHB kann man nach einem Gesinnungswechsel die Sprache seiner vorherigen Gesinnung nicht mehr sprechen - verstehen dann wahrscheinlich schon noch. Der einzige, der "fremde" Gesinnungssprachen lernen kann, ist der Assassine.

Zitat von Pyromancer am 11. Juni 2020, 16:59 Uhr

Laut PHB kann man nach einem Gesinnungswechsel die Sprache seiner vorherigen Gesinnung nicht mehr sprechen - verstehen dann wahrscheinlich schon noch. Der einzige, der "fremde" Gesinnungssprachen lernen kann, ist der Assassine.

Gut, das hatte ich nicht mehr auf dem Schirm. Aber es macht das ganze Konzept einer Gesinnungssprache ja noch absurder. Und wie "lernt" man die?  Das ist ja die - denke ich - wichtigste Frage. Wie werden diese Sprachen vermittelt und von wem?
Wenn ich nach Gesinnungswechsel nicht mehr "Rechtschaffen Neutral" sprechen kann, ist es dann wie mit dem Vance'schen Magiesystem? Tabula Rasa? Alles gelöscht? So gesehen, kannste dann Gesinnungssprachen in einem magischen Rahmen verankern. Aber der Assassine bleibt natürlich trotzdem ein Problem.

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Für mich sind da keine ausdrückliche Magie und auch keine geheimen Kultzeichen notwendig, lediglich die Setzung, dass manche Dinge nur mit echter Überzeugung gesagt werden können - beziehungsweise so gesagt werden können, dass diese Überzeugung ersichtlich ist.

Gesinnungssprache Sprechen ist, wenn du ohne das Gesicht zu verziehen etwas sagen kannst (das Leute mit anderer Überzeugung für Unsinn halten).

Gesinnungssprache Verstehen ist, vehement zu nicken und laut "ja! Genau! Genau das!" zu rufen, wenn jemand eine Formulierung gebraucht, die du zwar noch nie gehört hast, die aber sofort Klick bei dir macht und du exakt weißt, was diese Person gemeint hat.

Das "Verlernen" der alten Gesinnungssprache ist das Abhandenkommen der Überzeugung. Du kannst noch die gleichen Phrasen benutzen, aber weil du selber nicht mehr an sie glaubst, wirken sie auch auf andere nicht mehr glaubhaft. Sie klingen nun hohl - für dich und für andere.

Die Gähigkeit des Assassinen ist hingegen die des vollendeten Lügners, des moralischen Söldners, der seine Überzeugungen wechselt, wann immer das Klingen von genug Münzen zu hören ist.

Current thinking of this agency: 10 Ignores

An "Darmok" aus TNG musste ich auch noch denken.

Zitat von blut_und_glas am 11. Juni 2020, 17:47 Uhr

Für mich sind da keine ausdrückliche Magie und auch keine geheimen Kultzeichen notwendig, lediglich die Setzung, dass manche Dinge nur mit echter Überzeugung gesagt werden können - beziehungsweise so gesagt werden können, dass diese Überzeugung ersichtlich ist.

Gesinnungssprache Verstehen ist, vehement zu nicken und laut "ja! Genau! Genau das!" zu rufen, wenn jemand eine Formulierung gebraucht, die du zwar noch nie gehört hast, die aber sofort Klick bei dir macht und du exakt weißt, was diese Person gemeint hat.

Das finde ich prinzipiell ein interessantes Erklärungskonzept, aber die paradoxe Natur der Gesinnungssprache* gibt das für mich nicht vollständig her. Sie ist einerseits einfach gestrickt, für simple Phrasen oder Informationsbeschaffungen ("bist du hungrig?") tauglich. Besteht aus Gesten, Handzeichen und Worten. Wieso sollte man für diese Verwendung nun ethische oder moralische Überzeugung benötigen?
Dann aber können gleichgesinnte Wesen damit die Vorgaben und Inhalte ihrer Gesinnung im Detail besprechen. Hier verstehe ich die notwendige Überzeugung.
Die Frage, wer sie lehrt oder wie man als frischer Gesinnungsgenosse von ihr erfährt, bleibt weiterhin unklar.

*) zumindest so, wie Gary sie im DMG beschreibt

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Ich benutze das so:

 

Es gibt ein substrat au den herrschenden Srachen und Dialekten der wesenheiten äußeren Ebenen. Je nach Gesinnung finden sich imme rwieder Lehn- Fremdworte u.ä. in den Texten der jeweiligen Religion. Je tiefer Du in einer Religion steckst, desto höher die chance, mehr als nur ein paar Fetzen oder Lautmalerei zu kennen. Je näher die Panthone verwandt sind, dest höher das gemeinsame Vokabular.

Kurz: sehr ausdifferenziert, und zwar so, daß es fast nie zur Unterhaltung reicht, aber manchmal eben nen Clue leifern kann. Meinetwegen bist Du chaotisch und belauschst Dämonen, wenn Du explizit nach Gessinungssprache fragst,  würd eich Andeutungen machen, daß die Wesen hinter de rTür evtl. cahotisch sein könnten.

 

Ich finde das Konzept der Gesinnungssprachen super. Ich verstehe sie dabei genauso, wie b_u_g.

Der praktische Nutzen ist dabei gering, sie taugt im Wesentlichen zum abkumpeln. Es ist ein Element, das klar machen soll, dass Gesinnungen eine reale Größe in der Welt sind.

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