Historisch: Warum werden bei D&D die Attribute ausgewürfelt?
Warum werden bei D&D die Attribute ausgewürfelt? Bei Traveller ergibt das für mich im Kontext total Sinn, mit dem Lebenspfad-System, das dann dahinter kommt. Aber bei D&D? War's bei den Wargames nicht üblich, dass man sich die Armeen über ein Punktkaufsystem zusammenstellt (wenn man nicht sowieso die historischen Formationen übernommen hat)? Wäre da nicht auch bei D&D ein Punktkaufsystem für die Charaktererschaffung die "logische" Entscheidung gewesen? Ist bekannt, was da der Hintergedanke bzw. die Motivation war?
Punktekaufsysteme für Miniature Games sind relativ neu.
Das Auswürfeln reguliert Seltenheit von Personnageklassen und Boni. Ermöglicht die Erschaffung von Individuen.
Schneller Ersatz. Wenn es "gespielt wie geschrieben" wird, ist der Durchsatz an Charakteren ja etwas höher. Charakter hoppsgegangen? Egal, 6x3W6, Klasse wählen und weiter geht's.
In Chainmail sind Punktekosten für Einheiten drin (vielleicht erst seit einer späteren Edition? Kann jemand in der ersten Auflage nachschauen?)
Gibt es historische Vorläufer, z.B. Wargames, in denen Armeen ausgewürfelt werden? Oder hat Gygax das "aus dem Nichts" erfunden?
Da Mike Monard (= Old Geezer) in den ersten Runden von Gygax und Arneson mitgespielt hat, kann man das zumindest als eine ziemlich verlässliche Quelle ansehen.
Super! Da ist auch von Wargames die Rede, bei denen man mit Zufalls-Armeen oder Zufalls-Generälen spielt. Die Idee war also da.
Wenn man sich den Umkehrfall anguckt, kann man sich dieselbe Frage stellen. Spiele (teste, aber nicht mehr lange) zurzeit 5E, und zwar gab der SL auf Druck die Option "festes Attributsset" vor. Das Resultat: Alle Fighter sind gleich, alle Keriker sind gleich, alle Zauberer sind gleich usw.
In den Regeln steht sogar, welches Attribut man auf Max setzen soll.
Öder geht nimmer.
(ich bevorzuge eine Mischung aus Würfeln und umverteilen).