Kulturschaffende Ghule
(Apropos Internet wie früher mit Ideen teilen und so. Unfertig ausgewürgt, wie immer.)
Ein ghulisches Staatswesen, eigenständig(?), ohne Friedhöfe.
Reicht es dafür vielleicht schon in der klassischen Rollofantasy mit ihrem bunten (Personnagen-)Völkergemisch "Ghul" als eine der spielbaren Standardoptionen anzugeben?
Oder doch ein eigener dezidiert ghulischer Kulturkreis?
Da keine Friedhofsbewohner (das sei gesetzt), müssen die Leichen zwecks Ernährung anderswo herkommen. Sind Ghule ein kriegerisches Volk, die ihren Nahrungsbedarf dadurch decken (große Feldzüge oder regelmäßige Überfälle?), sind sie Sklavenhalter?, Händler? (Handel mit Ghulen könnte sehr attraktiv sein, da sie ja gegen etwas tauschen wollen, das für den Partner keinen sonstigen [materiellen] Wert [mehr] hat).
Also eine eigene Kultur stellen Ghule bei MADDRAX dar, doch sind das natürlich nicht die typischen Untoten, sondern eben Mutanten.
Oder die Ghule auf Nehwon!
Aber Mutantenghule, guter Punkt. Danke für den Maddraxverweis.
Die Ghule bei Fallout fallen mir noch ein, auch wenn sie keine eigene Kultur schaffen (sondern meist die alte weiterleben, sich integrieren oder wahnsinnig werden) und keine Ghule im D&D - Sinne sind.
Als Assoziation zur Ausgangsfrage:
Ich stelle mir eine bürokratische, Kastengesellschaft vor, die die Oberschicht immer wohlgenäht und entscheidungsfähig, die Unterschicht immer hungrig und aggressiv hält. Merkmal, zu welcher Schicht man gehört könnte die Intelligenz sein, die man nach der Verwandlung behält - oder die Zugehörigkeit zu einer stärkeren Art von Ghule wie dem Grul.
Ergänzung: Stell Dir vor, Du bist mit INT 13 Dein ganzes Unleben lang zweiter Assistent in der unteren Kreistunnelbaubehörde....
Durchaus kompatibel mit ghulschem Bürokratismus:
Ghultum als Religion
Auch als zwei verwandte Religionen:
Eine derjenigen, die verspeist werden wollen und in Ghulen eine Priesterschaft und Mittlerschaft zwischen Dies- und Jenseits sehen, der Ghul als Psychopompos
Und eine derjenigen, die selbst verspeisen und verspeisen wollen (Ghul werden wollen), der Ghul weniger als Priester sondern als ein Zustand der Reinheit, Heiligkeit, der Ghul als Heiliger, Entrückter
(In Kombination mit der Bürokratie wären wir dann bei Tempel- oder Kirchenhierarchien - verschiedene Bilder drängen sich auf, mesopotamische Stadtstaaten, christliche Klöster und Kirchen [auch, apropos Reinheit, Katharer], buddhistische Klöster, andere)
Ich bin da total vorgeprägt durch Wolfgang Baurs "Kingdom of Ghouls" Teil I und II. Da komme ich mental nicht raus.
Ich denke gerade:
Was ist mit ghulschaffenden Kulturen?
Warum hat sich eine Gesellschaft so entwickelt?
Das dreht sich für mich direkt wieder hinüber zu dem Religionskonzept.
Existierende Beispiele:
- Die Ghoultunnel in HPL's Traumlanden
- Asamando (Shadowrun)
Eine eigenständige Ghoulnation, die nicht nur am Rande der menschlichen Gesellschaft lebt und Leichen von Friedhöfen stiehlt, wird früher oder später die Nahrungsproduktion industrialisieren müssen um eine sichere Ernährungsbasis sicherzustellen, besonders wenn sie urbane Zentren mit einer gewissen Bevölkerungsdichte unterhalten will:
Käfige voller Kinder wie bei Hänsel und Gretel, aber hochskaliert auf Käfighaltung wie bei der industriellen Eierproduktion. Tönnies-Skandal und die von PETA angeklagten Tier-KZs in der Massentierhaltung, abgeschmeckt mit Cannibal Holocaust. (Hm, Nazi-Ghoule?)