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Allen TOS-Fans kann ich wärmstens "Star Trek Continues" ans Herz legen. Das ist das Beste, was die Star-Trek-Fanfilm-Szene hergibt und verdammt nah am Original.

wer sich für die Matte paintings interessiert: das Re:View von ST the Motion Picture ist im Vergleich zum Picard Review extrem gut, es ist ein matte painting Artist dabei, und der geht auch etwas darauf ein.

Zitat von Wulfhelm am 28. Januar 2020, 23:41 Uhr
Zitat von Settembrini am 28. Januar 2020, 18:47 Uhr

Aber die Verwendung des Ausdrucks "ich feier das"... das ist was anderes. Es sei denn, es gibt eine tatsächliche Feier, womöglich eine, zu der ich eingeladen werde.

Wenn ich`s doch aber feier?

Zitat von blut_und_glas am 28. Januar 2020, 16:19 Uhr

Ich bin gerade viel zu fasziniert von der Frage, wie denn eine Utopie (Föderation) aus "Nixons Amerika" aussehen würde (EPA, only Nixon could go to China, ...).

Das finde ich, ist ein sehr interessanter Gedanke. Mal schauen, ob mir da was einfällt...

Johnson: "These are the most hopeful times, since Christ was born in Betlehem" (1964), so wegen Zeitgeist und so.

Aber zurück zu Nixon: Hass auf die Elite, auf Intellektuelle, Glaube an die Marktkräfte, positive polarisation... das müsste eine Utopie der "schweigenden Mehrheit" sein.

Aber ja, die EPA, China etc, Nixon Doktrin...

Eine Welt, in der geistige Leistung nicht über Erfolg entscheidet. In der das persönliche, moralische Verhalten bestimmend ist für die Position in der Gesellschaft. In der Erfolg von harter Arbeit und Risikobereitschaft abhängt.

Aber auch eine Welt, die friedlich ist, die sauber und gesund ist.

Ich bin da zu eingefahren, merke ich, alle Gedanken driften in Richtung Dystopie. Da muss ich noch mal zurück, vielleicht Elvis&Nixon anschauen.

Edit: Ist Star Trek wirklich erst in den Nixon-Jahren erfolgreich geworden? Sozusagen als Gegenentwurf zur politischen und gesellschaftlichen Realität in Nixonland?

Zitat von tassander am 29. Januar 2020, 8:33 Uhr

Johnson: "These are the most hopeful times, since Christ was born in Betlehem" (1964), so wegen Zeitgeist und so.

Aber zurück zu Nixon: Hass auf die Elite, auf Intellektuelle, Glaube an die Marktkräfte, positive polarisation... das müsste eine Utopie der "schweigenden Mehrheit" sein.

Aber ja, die EPA, China etc, Nixon Doktrin...

Eine Welt, in der geistige Leistung nicht über Erfolg entscheidet. In der das persönliche, moralische Verhalten bestimmend ist für die Position in der Gesellschaft. In der Erfolg von harter Arbeit und Risikobereitschaft abhängt.

Aber auch eine Welt, die friedlich ist, die sauber und gesund ist.

Ich bin da zu eingefahren, merke ich, alle Gedanken driften in Richtung Dystopie. Da muss ich noch mal zurück, vielleicht Elvis&Nixon anschauen.

Edit: Ist Star Trek wirklich erst in den Nixon-Jahren erfolgreich geworden? Sozusagen als Gegenentwurf zur politischen und gesellschaftlichen Realität in Nixonland?

Spannend an Nixons Zeit im Amt finde ich für diese Überlegung auch, dass er wohl in einem (starken?) Spannungsverhältnis zu seinem eigenen Parteiapparat stand.

"If people seem slightly stupid, they’re probably just stupid. But if they seem colossally and inexplicably stupid, you probably differ in some kind of basic assumption so fundamental that you didn’t realize you were assuming it, and should poke at the issue until you figure it out." - Scott Alexander, published under CC-BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Zitat von Hasran am 29. Januar 2020, 8:58 Uhr
Zitat von tassander am 29. Januar 2020, 8:33 Uhr

Johnson: "These are the most hopeful times, since Christ was born in Betlehem" (1964), so wegen Zeitgeist und so.

Aber zurück zu Nixon: Hass auf die Elite, auf Intellektuelle, Glaube an die Marktkräfte, positive polarisation... das müsste eine Utopie der "schweigenden Mehrheit" sein.

Aber ja, die EPA, China etc, Nixon Doktrin...

Eine Welt, in der geistige Leistung nicht über Erfolg entscheidet. In der das persönliche, moralische Verhalten bestimmend ist für die Position in der Gesellschaft. In der Erfolg von harter Arbeit und Risikobereitschaft abhängt.

Aber auch eine Welt, die friedlich ist, die sauber und gesund ist.

Ich bin da zu eingefahren, merke ich, alle Gedanken driften in Richtung Dystopie. Da muss ich noch mal zurück, vielleicht Elvis&Nixon anschauen.

Edit: Ist Star Trek wirklich erst in den Nixon-Jahren erfolgreich geworden? Sozusagen als Gegenentwurf zur politischen und gesellschaftlichen Realität in Nixonland?

Spannend an Nixons Zeit im Amt finde ich für diese Überlegung auch, dass er wohl in einem (starken?) Spannungsverhältnis zu seinem eigenen Parteiapparat stand.

Ich meine mich zu erinnern, dass Nixon es geschafft hat, die Goldwater-grassroots-Bewegung auf seine Seite zu ziehen, indem er Goldwater die Treue hielt, nachdem sich das Establishment von ihm schon abgewendet hatte. Das hat ihm dann die Nominierung gesichert. Dann hätte er mit Hilfe der Basis die Partei vor sich hergescheucht. Wie gesagt, genau weiß ich's nicht mehr.

Also wie trump? Ich kenn mich mit der Nixon Ära wenig aus, weiss nur dass er böse war. Aus Futurama.

Zitat von ErikErikson am 29. Januar 2020, 17:24 Uhr

Also wie trump? Ich kenn mich mit der Nixon Ära wenig aus, weiss nur dass er böse war. Aus Futurama.

Die Parallelen sind generell bemerkenswert. Erst eine hoffnungsvolle Ära, in der man denkt, dass die Gegensätze in der Gesellschaft endlich überwunden werden können, dann der backlash und das gewaltvolle Aufbrechen dieser Gegensätze.

Trump, oder evtl. seine Berater (Roger Stone hat seine Wurzeln in der Nixon-Zeit) folgen auch dem playbook von Spiro Agnew (positive polarisation) und Trump verwendet Schlagwörter und Erklärungsansätze aus der Zeit (silent majority). Auch den Kampf gegen die Presse hat Nixon exzessiv betrieben.

Ich suche hier rum, aber ich finde es nicht mehr: das Buch Nixonland von Rick Perlstein. Ich habe aber einen Review in der NYT gefunden.

Das ist gespenstisch: Perlstein sagt in seinem Buch, dass die Gegensätze und die Zerrissenheit aus Nixons Zeit Amerika prägen und gestalten. Der Rezensent schreibt, dass wäre nicht wahr, denn die Gegensätze wären überwunden, jetzt (2008) wo ein Afro-Amerikaner und eine Frau um die Präsidenschaftskandidatur ringen... Da hatte Perlstein wohl leider recht.

Zitat von tassander am 29. Januar 2020, 8:33 Uhr

Edit: Ist Star Trek wirklich erst in den Nixon-Jahren erfolgreich geworden? Sozusagen als Gegenentwurf zur politischen und gesellschaftlichen Realität in Nixonland?

Drücken wir's mal so aus: Star Trek wurde erst in den Nixon-Jahren wirklich Star Trek. Natürlich hatte die Serie auch während ihrer Erstausstrahlung begeisterte Fans (wie die Begegnung von Nichols und MLK bezeugt). Aber Star Trek hat in den Nixon-Jahren erst das geschafft, was es zu dem Phänomen gemacht hat, was wir heute kennen - nämlich, auch nach der Erstausstrahlung noch relevant zu bleiben, indem es einen bis dahin nicht gekannten Erfolg in der Syndication hatte. Und nur dadurch konnte Star Trek zu dem Franchise werden, das es bis heute ist. So etwas gab es vorher einfach nicht.

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