Übersetzungshilfe? [Pavillon Noir, Master & Commander]
Zitat von Settembrini am 23. Mai 2020, 22:16 UhrGuck mal rein:
https://de.wikipedia.org/wiki/Dienstgrade_der_Kaiserlichen_Marine
Guck mal rein:
https://de.wikipedia.org/wiki/Dienstgrade_der_Kaiserlichen_Marine
Zitat von ghoul am 24. Mai 2020, 8:34 UhrStellvertreter, Deckoffiziere, Navigator, Waffenoffizier.
Damit wäre das geklärt.
Ich veröffentliche irgendwann die komplette Vokabelliste, ist recht umfangreich und voller falscher Freunde.
Stellvertreter, Deckoffiziere, Navigator, Waffenoffizier.
Damit wäre das geklärt.
Ich veröffentliche irgendwann die komplette Vokabelliste, ist recht umfangreich und voller falscher Freunde.
Zitat von ghoul am 24. Mai 2020, 10:01 UhrDafür habe ich jetzt neue Fragen:
frz. maître cannonier - engl. gunner - dt. Artillerist? Feuerwerker? Ich hatte erst Kanonier gedacht, aber anscheinend ist das jeder, der an der Kanone tätig ist?
frz. chef de pièce - engl. gunnery sergeant ? - dt. Geschützführer?
Dafür habe ich jetzt neue Fragen:
frz. maître cannonier - engl. gunner - dt. Artillerist? Feuerwerker? Ich hatte erst Kanonier gedacht, aber anscheinend ist das jeder, der an der Kanone tätig ist?
frz. chef de pièce - engl. gunnery sergeant ? - dt. Geschützführer?
Zitat von Settembrini am 24. Mai 2020, 14:22 UhrAlso da mag Wulfhelm oder andere marinierte das besser beantworten, Feuerwerker sind zu Lande jedoch die Sprengstoffleute.
Also da mag Wulfhelm oder andere marinierte das besser beantworten, Feuerwerker sind zu Lande jedoch die Sprengstoffleute.
Zitat von Settembrini am 24. Mai 2020, 14:27 UhrIn der Epoche vlt. sogar einfach Marine-Kanonier! guck mal hier:
https://books.google.de/books?id=xPoJAwAAQBAJ&pg=PA239&lpg=PA239&dq=Marine+kanonier&source=bl&ots=kHLf3dye9d&sig=ACfU3U3DrCqA7zUzQw9lv3z66WYewkl6CA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwizkvu9v8zpAhXN-ioKHfbcBXQQ6AEwBXoECAkQAQ#v=onepage&q=Marine%20kanonier&f=false
In der Epoche vlt. sogar einfach Marine-Kanonier! guck mal hier:
Zitat von Settembrini am 24. Mai 2020, 14:30 UhrDa gibts auch Geschützmeister und Vize-Geschützmeister und Gehälter.
Da gibts auch Geschützmeister und Vize-Geschützmeister und Gehälter.
Zitat von ghoul am 24. Mai 2020, 17:36 UhrGeschützmeister = maître cannonier oder chef de pièce?
Toller Link, danke!
Ich nehme einfach Kanonier als maître cannonier. Chef de pièce ist nicht so arg wichtig, weil reine Funktionsbezeichnung.
Geschützmeister = maître cannonier oder chef de pièce?
Toller Link, danke!
Ich nehme einfach Kanonier als maître cannonier. Chef de pièce ist nicht so arg wichtig, weil reine Funktionsbezeichnung.
Zitat von ghoul am 24. Mai 2020, 17:39 UhrCopy-paste ändert die Schriftgröße. Soso.
Copy-paste ändert die Schriftgröße. Soso.
Zitat von Gelöschter Benutzer am 28. Mai 2020, 22:44 UhrSorry, dass ich erst jetzt hier mitmische.
Erstmal eine Frage zum Verständnis:
Französisch -> Deutsch und Englisch -> Deutsch ist hier die Frage, ja?
Dann eine Anmerkung: Das Problem ist, dass wir hier keine reine Bedeutungsentsprechung haben, sondern mit jeder Übersetzung auch ein gewaltiges Maß an übertragener Organisationsstruktur mitschleppen. Es gab aber nunmal keine deutsche Royal Navy im frühen 19. Jahrhundert. Darum sind die Übersetzungen eben nicht so simpel wie "Tree = Baum", sondern in vielen Fällen Neuschöpfungen.
Das Problem gibt es sogar noch heute. Ein "Lieutenant" ist wörtlich ein Leutnant. Von der Rangentsprechung her ein Kapitänleutnant. Eine wörtliche Entsprechung des letzteren wiederum ("Captain-Lieutenant"? "Captain's Lieutenant"?) gibt es im Englischen nicht.
Ein Beispiel für die Epoche: Die klassischen Hornblower-Übersetzungen machen aus dem Master bzw. Sailing Master bisweilen den Segelmeister. Historisch hätte man aber im deutschen Sprachraum unter dem Segelmeister nicht den obersten und (vermutlich) fähigsten Seemann und Navigator unterhalb der militärischen Offiziere verstanden (was der Sailing Master ist), sondern tatsächlich nur jemanden, der für die Segel zuständig ist.
Andererseits: Im modernen Sprachgebrauch der deutschen Marine ist der XY-Meister in der Tat der höchstrangige Nicht-Offizier in einem bestimmten Fachbereich an Bord des Schiffes (Decksmeister, Radarmeister etc.) - und wenn man es so auffasst, passt der Segelmeister wieder. Oder halt tatsächlich einfach der "Meister", was aber wiederum mit moderner Alltagssprache allgemein und Rollenspielsprache im Besonderen kollidiert.Was man alternativ machen kann, ist die Herleitung aus bestehenden deutschen Begriffen aus dem nichtmilitärischen Bereich. Die Tätigkeit des Masters beschreibt am Besten der deutschen Begriff des Steuermanns (nicht zu verwechseln, wie es der moderne Sprachgebrauch oft tut, mit dem Rudergänger). Der rangälteste und fähigsten unter diesen wäre dann entsprechend der Obersteuermann. Gab es auch mal als Marinedienstgrad, ist griffig, kann man nehmen, solange man sich bewusst ist, dass das eine konveniente Neuschöpfung ist.
Andere Methode, die aber (von mir auch noch nicht geleisteten) Forschungsaufwand erfordert: Mal nachforschen, was die tatsächlichen Ränge deutschsprachige Seestreitkräfte in der Zeit der "Wooden Walls" waren. Da kommt eigentlich zeitnah für die "Master and Commander"-Epoche nur Österreich(-Ungarn) in Frage.
Sorry, dass ich erst jetzt hier mitmische.
Erstmal eine Frage zum Verständnis:
Französisch -> Deutsch und Englisch -> Deutsch ist hier die Frage, ja?
Dann eine Anmerkung: Das Problem ist, dass wir hier keine reine Bedeutungsentsprechung haben, sondern mit jeder Übersetzung auch ein gewaltiges Maß an übertragener Organisationsstruktur mitschleppen. Es gab aber nunmal keine deutsche Royal Navy im frühen 19. Jahrhundert. Darum sind die Übersetzungen eben nicht so simpel wie "Tree = Baum", sondern in vielen Fällen Neuschöpfungen.
Das Problem gibt es sogar noch heute. Ein "Lieutenant" ist wörtlich ein Leutnant. Von der Rangentsprechung her ein Kapitänleutnant. Eine wörtliche Entsprechung des letzteren wiederum ("Captain-Lieutenant"? "Captain's Lieutenant"?) gibt es im Englischen nicht.
Ein Beispiel für die Epoche: Die klassischen Hornblower-Übersetzungen machen aus dem Master bzw. Sailing Master bisweilen den Segelmeister. Historisch hätte man aber im deutschen Sprachraum unter dem Segelmeister nicht den obersten und (vermutlich) fähigsten Seemann und Navigator unterhalb der militärischen Offiziere verstanden (was der Sailing Master ist), sondern tatsächlich nur jemanden, der für die Segel zuständig ist.
Andererseits: Im modernen Sprachgebrauch der deutschen Marine ist der XY-Meister in der Tat der höchstrangige Nicht-Offizier in einem bestimmten Fachbereich an Bord des Schiffes (Decksmeister, Radarmeister etc.) - und wenn man es so auffasst, passt der Segelmeister wieder. Oder halt tatsächlich einfach der "Meister", was aber wiederum mit moderner Alltagssprache allgemein und Rollenspielsprache im Besonderen kollidiert.
Was man alternativ machen kann, ist die Herleitung aus bestehenden deutschen Begriffen aus dem nichtmilitärischen Bereich. Die Tätigkeit des Masters beschreibt am Besten der deutschen Begriff des Steuermanns (nicht zu verwechseln, wie es der moderne Sprachgebrauch oft tut, mit dem Rudergänger). Der rangälteste und fähigsten unter diesen wäre dann entsprechend der Obersteuermann. Gab es auch mal als Marinedienstgrad, ist griffig, kann man nehmen, solange man sich bewusst ist, dass das eine konveniente Neuschöpfung ist.
Andere Methode, die aber (von mir auch noch nicht geleisteten) Forschungsaufwand erfordert: Mal nachforschen, was die tatsächlichen Ränge deutschsprachige Seestreitkräfte in der Zeit der "Wooden Walls" waren. Da kommt eigentlich zeitnah für die "Master and Commander"-Epoche nur Österreich(-Ungarn) in Frage.