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UPP-Appendix: OCEAN & Diversität

Mir kam neulich der Gedanke, ob das UPP bei Traveller nicht einen Appendix verdient hätte, der die Persönlichkeitsmerkmale ausdrückt, wie sie mit dem Modell der Big Five messbar wären.

Ich arbeite derzeit latent auch, angestoßen durch den Cyberpod-Podcast und Gedanken darüber, wie man Watch Dogs: Legion am Spieltisch umsetzen könnte, an einem Szenario für Cepheus Engine. Das zentrale Thema ist: Überleben und Widerstand gegen einen zunehmend repressiven, reaktionären Überwachungsstaat zu leisten, der vielleicht nur wenige Jahrzehnte entfernt ist.

Eine Überlegung ist, dass unsere Persönlichkeitsmerkmale zunehmend durch Algorythmen erfasst und kategorisiert werden. Zugriff auf solche Datenbanken zu haben, könnte für die verschiedenen Akteure ein großer Vorteil sein.

Das Big Five-, oder OCEAN-Modell, misst fünf Eigenschaften:

  • Openness to Experience, Offenheit für Erfahrungen
  • Conscientiousness, oder Gewissenhaftigkeit
  • Extraversion, oder Geselligkeit
  • Agreeableness, oder Verträglichkeit
  • Neuroticism, oder emotionale Ansprechbarkeit

Diese Werte werden bei der Charaktererschaffung mit 2W6-2 bestimmt. Alternativ könnte man sich einen Fragebogen im Netz abgreifen und einen Test für einen solchen SC ausarbeiten, wenn man schon die entsprechenden Ideen zum Charakter hat.

Ein Punkt im so erweiterten UPP entspricht dabei immer einem 10%-Schritt in der Skala. Ein Wert von 5 entspricht einem in diesem Aspekt ausgeglichenen Charakter.

Sie könnten folgende Auswirkungen haben:

  • Ein hoher Wert in Openness könnte zu einem positiven Modifikator bei Reaktionswürfen dieser NSC führen, ein niedriger zu Abzügen;
  • Gewissenhaftigkeit könnte bei Aufgaben, die längere Zeit, Konzentration und Disziplin benötigen, zu Aufschlägen oder Abzügen führen;
  • Extraversion könnte Boni auf Carouse und vielleicht auf Leadership geben;
  • Bei Agreeableness könnte ein hoher Wert bei Verhandlungen nützlich, bei Einschüchterungen hinderlich sein;
  • Ein Hoher Wert in Neuroticism  könnte auf der einen Seite nachteilig für Charaktere sein, wenn sie eingeschüchtert, verführt, bestochen, provoziert werden, auf der anderen Seite aber auch höhere Sensibilität gegenüber Täuschungen oder Motiven dritter haben.
  • Jeder der Werte könnte zudem entweder einen alternativen oder zusätzlichen WM für Überlebens - und Beförderungswürfe geben, je nach Karriere.
  • Wenn die Charaktere es schaffen, Zugang zu einer Datenbank oder Programmen zu erhalten, die einen NSC bereits analysiert haben, kann dieser als Grundlage für eine Strategie dienen, diesen zu manipulieren oder rekrutieren.

 

Diversität

Wenn ich drüber nachdenke, macht ein zusätzlicher Strang über ethnische Herkunft, sexuelle Bestimmung, politische Vorstellungen etc. wenig Sinn, weil es einfach zu viele Variablen gibt; stattdessen zäume ich das Pferd anders herum auf.

Der Sozialstatus-Wert in dem og Szenario wäre der spieltechnische Ausdruck eines Social-Credit-Systems. Je höher der Wert, desto näher steht man der regierenden Partei und der Oberschicht aus Techoligarchen, je niedriger, desto größer die Chancen, Ziel von politischer Verfolgung oder Diskriminierung zu werden.

Da Heimatwelten in diesem System keine Rolle spielen, könnten Spieler stattdessen ihre Hintergrundfertigkeiten eben auch aus Gruppen wählen, die verfolgten/abgelehnten Minderheiten angehören: Einwanderer, LGBT, politische Dissidenten, Gewerkschafter etc. Jede der gewählten Hintergrundoptionen verleiht neue Fertigkeiten, reduziert den urspünglichen Sozialstatuswert aber um 1.

Meinungen, Vorstellungen und Ideen dazu?

Wow, Du haust die Sachen so schnell raus, ich komm gar nicht mehr mit, das alles zu verdauen 🙂

Ich finde das OCEAN-Modell als Ansatz eine super Idee. Deine Ideen zur Umsetzung sind stimmig und logisch. Aber, für mich sind sie nicht besonders intuitiv, genau wie das Modell.

Ich muss da gerade meine Gedanken etwas ordnen. Für mich wäre das OCEAN-Modell zur Personnagen-Ausgestaltung sehr gut geeignet. Für NSC fände ich es zu sperrig. Was aber gut daran liegen kann, dass ich es noch nicht oft verwendet habe... Also, in anderen Worten: wenn man an einen Punkt kommt, wo Openness 9 für einen selbst genauso aussagekräftig ist wie CN oder GE 9, dann ist das super.

Je länger ich den Gedanken hin und herwälze, desto mehr glaube ich, dass das nur eine Frage der Vertrautheit und der Verwendungshäufigkeit ist.

Also, Fazit: Daumen hoch!