Disputorium

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"You cannot have a meaningful campaign unless strict reputation records are kept!"

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Widersprecht!

Oder wenn Ihr dieser Meinung seid: Wie handhabt Ihr das?

Ich habe immer einen Kalender - einfach eine Tabelle mit Daten und Tagen. Auf dem trage ich ein, in wenigen Worten, wo die SC sind, evtl. was sie in etwa machen. Dann trage ich noch alle Termine ein, die die SC ausmachen oder die eine Rolle spielen. Verabredungen, Feste usw.

Ich habe das irgendwann mal nicht gemacht, sondern nach Gefühl die Zeit fortschreiten lassen - ich weiß gar nicht mehr wo. Ich war einfach faul - hab das dann gleich wieder korrigiert.

Für die WG hat Syndrom uns einen Discord-Bot gebaut, den Wetter-Goblin, der die Zeit vorhält, so dass jeder sie abfrage kann. Ereignisse kann man dort auch eintragen.

Danke, Tassander, aber (siehe Überschrift) es ging mir um Reputation - und das Verhältnis der SC zu anderen Gruppen in der Spielwelt. Das ist ja fast nirgendwo irgendwie mechanisch unterfüttert, aber ja doch eine (wie ich finde) wichtige Komponente, weil es ja festlegt, wie die Spielwelt auf die Figuren/die Gruppe reagieren.

  • Kennt man uns hier oder können wir in der Menge untertauchen?
  • Ab wann bekommen die wackeren Helden im örtlichen Dorf ihre Güter umsonst?
  • Ab wann bekommt man die "guten" Aufträge?
  • Ab wann sendet ein Schurke seine Handlanger aus, wieviele mit welcher Häufigkeit?
  • Wird einem vor Gericht eher geglaubt oder nicht?
  • Kann ich den Ruf zusätzlich aufbauen oder kann ich ihn durch das Streuen von Gerüchten vernichten?
  • Wie schnell verbreitet es sich in der Stadt, dass wir den Auftrag verpatzt haben?
  • Wer macht das Rennen bei der Wahl/Abstimmung?
  • etc.

Es bleibt einem ja meist nur übrig, a) es ad hoc zu handwedeln, oder b) ein Subsystem zu verfassen, dass das irgendwie abbildet. Macht Ihr das? Wenn ja, wie macht ihr das? Oder haltet Ihr das für unnütz und unwichtig?

Es gibt immer die eine Tat, die alles andere überschattet, und die den Ruf der SCs bei einer anderen Gruppe definiert. Und dazu kommt vielleicht noch ein weiterer Satz, der eine wichtige Beziehung beschreibt.

Bei der Dorfbevölkerung von Gongfang ist der Ruf der SCs: "Die Helden, die unsere Kinder vom Berg der roten Krähen zurück gebracht haben."

Im Palastbezirk von Yizaoh ist ihr Ruf: "Die komischen Ausländer, die irgendwie Magistrat Li abgesägt haben. (Stehen auf der Gehaltsliste des Gouverneurs.)" So lange sie (aus der Sicht der Palastbürokraten) nichts Einschneidenderes machen als einen Magistraten abzusägen ändert sich ihr Ruf dort nicht. Und wenn sie irgend wann mal etwas Einschneidenderes machen, dann ist es für den Ruf egal, dass sie vorher irgend wann mal einen Magistraten abgesägt haben.

Genauer quantifiziere ich das idR nicht. Irgend welche individuellen Effekte ergeben sich aus dem Reaktionswurf.

Oh Mann Oger, ich habe jetzt auch eine Weile gebraucht, um den Titel korrekt zu lesen.

 

Ich halte es wie Pyromancer.

* Orangener Gurt im PJJ * Grüner Gürtel im Drama-Fu (Drachen-Stil) * Brauner Gürtel im Pyro-Fu * Night's Master im Ghoulu Jitsu * Gelber Gürtel im Tanelorn *

Das Originalzitat geht ja um die strikte Zeitverwaltung, die letztlich ein "Naturgesetz" der Spielwelt ist.

Reputation ist jedoch nichts, das der SL verwalten oder gar strikt buchführen müßte, sondern das ist etwas, das die SPIELER aus dem, was ihre Charaktere getan oder auch nicht getan haben, dadurch machen, daß sie selbst DARÜBER REDEN, mit NSCs natürlich, nicht untereinander, oder daß sie bei ihren Taten beobachtet wurden, und sie - oder jemand anderes - dafür gesorgt haben, daß es sich herumspricht.

Reputation ist grundsätzlich völlig losgelöst von allem Faktischen, was die Taten der Spieler oder die Faktenlage der Spielwelt so ergeben hat.

Reputation ist die WAHRNEHMUNG der SCs durch bestimmte Gruppen von NSCs. Und damit ist dies eher eine Gefühlssache, weniger eine Faktensache. Und diese Gefühle der NSCs lassen sich manipulieren. Eine korrekte Darstellung wird selten in Erinnerung bleiben. Jemanden zum Helden oder Schurken in einem Vorfall hochstilisieren, das bleibt eher hängen. Oder aber auch etwas herunterspielen, einen Vorfall als minderwichtig, unbedeutend oder zur Not jemand anderem in die Schuhe geschoben darzustellen, das ist auch eine für manche Charaktertypen gute Idee - vor allem solche, die eben nicht groß auffallen wollen.

Dazu kann man durchaus Mechaniken verwenden, doch die meisten sind unnütz, weil zu grob, unbrauchbar, weil zu feingranular, unhandlich, weil zuviel Buchhaltung involviert ist (siehe Threadtitel - eine BLÖDE Idee Reputations"akten" anzulegen!).

Da der SL die NSCs spielt, da die SCs ihre eigene Reputation pflegen, mehren oder mindern können, aber auch Feinde der SCs für - eventuell ungerechtfertigt schlechte - Reputation sorgen können, ist die Reputation eines SCs oder einer SC-Gruppe somit einerseits flüchtig, andererseits NIE fest, sondern im ständigen Wandel befindlich, andererseits auch nicht mit einem simplen Zahlenwert, einer Kennzahl oder dergleichen abbildbar, sondern grundsätzlich nur mit einer textuellen Darlegung der aktuellen "Gefühlslage".

Und das auch noch bei unterschiedlichen NSC-Gruppen, Freunden, Feinden, Neutralen, auch noch unterschiedlich zum selben Vorfall, sowie mit unterschiedlicher Bewertung unterschiedlicher Vorfälle.

Ein blanker HORROR für den SL.

Zeitverwaltung ist da wesentlich einfacher. Völlig simpel.

Momentakkurate Gefühlslagenverwaltung - darin liegt kein echter Mehrwert.

Meine Empfehlung geht ein wenig in die Richtung, wie sie von Pyromancer skizziert wurde.

Die Vorfälle, Ereignisse, die die SPIELER an die NSCs besonders intensiv kommunizieren oder die wichtige, einflußreiche (meist gegnerische) NSCs hervorheben, die kann man sich notieren - idealerweise in einem kurzen Satz, nur so aktuell, wie die Spieler - nicht die SCs - diesen Charakteraspekt, den sie sich erspielt haben, überhaupt ansprechen oder - ganz wichtig - selbst ins Spiel einbringen (z.B. indem sie sich als "Der Bezwinger des Trolls von Trollingen" vorstellen oder jemanden einschüchtern als "Der Kopfgeldjäger mit dem dreckigen Ledersack" oder so).

Mehr braucht es da nicht.

Es gibt natürlich in D&D eine Mechanik für Reputation: XP, bzw. Erfahrungsstufen.

Die Stufentitel zeigen ja auch, welchen Rang eine Personnage hat und wie sie wahrgenommen werden sollte.

Ist ein Paladin z.B. "Chevalier" (also auf Stufe 7), kann man ihn kaum wie einen dahergelaufenen Glücksritter behandeln.

* Orangener Gurt im PJJ * Grüner Gürtel im Drama-Fu (Drachen-Stil) * Brauner Gürtel im Pyro-Fu * Night's Master im Ghoulu Jitsu * Gelber Gürtel im Tanelorn *

@ Zornhau:

Reputation ist grundsätzlich völlig losgelöst von allem Faktischen, was die Taten der Spieler oder die Faktenlage der Spielwelt so ergeben hat.

Ich würde sagen, dass es SL - und kampagnenabhängig ist. Wenn man sagt, man braucht das nicht, und die Kampagne gibt das nicht unbedingt her, weil sie wenig mit Fraktionen etc arbeitet, dann ist das wohl so.

Wenn man der Meinung ist, es sollte eine Rolle spielen, und Reputation bei verschiedenen Fraktionen hat einen Einfluss, dann schon eher.

Manche Spiele haben das in der Grundausstattung (zB Shadowrun); sie sind damit, auch wenn sie von den eigentlichen Ereignissen losgelöst sein mögen, ein Fakt in der Spielwelt.

Sehr schön gefällt mir auch das System aus Carbon 2185, bei dem man Einfluss bei einzelnen Fraktionen bekommen, und dadurch auf Ressourcen, Hilfskräfte etc. zurückgreifen kann.

Es gibt natürlich in D&D eine Mechanik für Reputation: XP, bzw. Erfahrungsstufen.

Mein aktuelles System für D&D:

  1. Bekanntheitsgrad: W20 unter Stufe = NSC hat schon mal von ihnen gehört, etwas mitbekommen, je niedriger, je bessere Informationen, 20 gewürfelt: Falsche Informationen, Verwechslung.
  2. Einstellung: Ich führe eine Tabelle (1-20), auf der ich die Veränderungen der Meinung über die Gruppe festhalte. Erst starteten alle im neutralen Bereich, dann veränderten sich die Positionen, je nachdem, was gerissen wurde - oder verschwanden von der Bildfläche. Je nach Position ergibt das dann einen Modifikator für den eigentlichen Reaktionswurf.
  3. Reaktionswurf.

 

Zitat von Der Oger am 3. April 2022, 21:35 Uhr

Danke, Tassander, aber (siehe Überschrift) es ging mir um Reputation - und das Verhältnis der SC zu anderen Gruppen in der Spielwelt. Das ist ja fast nirgendwo irgendwie mechanisch unterfüttert, aber ja doch eine (wie ich finde) wichtige Komponente, weil es ja festlegt, wie die Spielwelt auf die Figuren/die Gruppe reagieren.

  • Kennt man uns hier oder können wir in der Menge untertauchen?
  • Ab wann bekommen die wackeren Helden im örtlichen Dorf ihre Güter umsonst?
  • Ab wann bekommt man die "guten" Aufträge?
  • Ab wann sendet ein Schurke seine Handlanger aus, wieviele mit welcher Häufigkeit?
  • Wird einem vor Gericht eher geglaubt oder nicht?
  • Kann ich den Ruf zusätzlich aufbauen oder kann ich ihn durch das Streuen von Gerüchten vernichten?
  • Wie schnell verbreitet es sich in der Stadt, dass wir den Auftrag verpatzt haben?
  • Wer macht das Rennen bei der Wahl/Abstimmung?
  • etc.

Es bleibt einem ja meist nur übrig, a) es ad hoc zu handwedeln, oder b) ein Subsystem zu verfassen, dass das irgendwie abbildet. Macht Ihr das? Wenn ja, wie macht ihr das? Oder haltet Ihr das für unnütz und unwichtig?

Au weh. Ja, das Zitat ist so oft gekommen, dass ich das offensichtlich nicht richtig zu lesen in der Lage war.

 

Zum Thema: Die Stufe ist ein Leitwert. Ansonsten handwedle ich auf Basis der Spielweltlogik. Ich habe da mal was ausprobiert, ist aber Jahre her und hat mir nicht gefallen. Ich wollte das verregelt haben, und habe meinen Ansatz dann als gekünstelt beiseite gelegt. Ich schau mal, ob ich das noch finde. Oder mich besser erinnere....