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ZBR Episode 9: Was ist ausgrenzend an DSA?

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Zitat von 6 am 19. Oktober 2020, 11:10 Uhr
Zitat von Archoangel am 19. Oktober 2020, 11:05 Uhr

Ich möchte dich ja nicht enttäuschen, aber mein Bruder hat 1990 Abi gemacht ...

[und seine Kumpels entsprechend auch]

Interessant. Ich habe Deinen Bruder einmal bei Dir gesehen. Das war allerdings nicht bei der Abifeier, auf der ich war.

Ja - ich muss dir recht geben. Meine Frau hat mich gerade berichtigt. Mein Bruder hat ´89 Abi gemacht. Sorry.

Bleiben immer noch MK und CS.

Stimme der Vernunft. 4E Archoangel - love me or leave me!
Zitat von Archoangel am 19. Oktober 2020, 11:14 Uhr
Zitat von 6 am 19. Oktober 2020, 11:10 Uhr
Zitat von Archoangel am 19. Oktober 2020, 11:05 Uhr

Ich möchte dich ja nicht enttäuschen, aber mein Bruder hat 1990 Abi gemacht ...

[und seine Kumpels entsprechend auch]

Interessant. Ich habe Deinen Bruder einmal bei Dir gesehen. Das war allerdings nicht bei der Abifeier, auf der ich war.

Ja - ich muss dir recht geben. Meine Frau hat mich gerade berichtigt. Mein Bruder hat ´89 Abi gemacht. Sorry.

Bleiben immer noch MK und CS.

Kein Problem wegen dem Fehler. Der hätte durchaus bei mir liegen können. Wir reden hier von Sachen die 30 Jahre her sind und es hätte da durchaus sein können, dass ich da falsch liege. Aber interessant zu wissen, dass ein Jahrgang vorher mindestens 7 Rollenspieler waren.
Ich kann was mit den Namenskürzel anfangen. Danke für die Info.

ich habe ja damals auch DSA gespielt, und erinnere mich an folgendes:

Erstmal gab es diese bewerbungsgespräche, die wurden auch so genannt, und waren auch welche, wo man darlegen musste ,warum man gerade toll in diese Firma, nein, Runde passt. Das empfand ich im nachhinein als demütigend und für ein freizeithobby übertrieben, aber damals wusste ich es nicht besser und hab es halt mitgemacht. Das hgab es tatsächlich sehr häufig.

Dann zu dem System von belohnung, wenn die Spieler Tagebuch geführt haben, das Spiel zusammengefasst haben und ähnliches, wie Regeln aufstellen zum Pünktlich kommen und so. Dinge, die in Richtung Disziplinierung der Spieler gingen. Das gab es, habe ich auch selber gemacht. inzwischen weiss ich, das es Unsinn ist-man kann die Leute in einem Hobby nicht zwingen, sondern muss sie locken- oder gegebenenfalls auch rauswerfen, wenn etwa die Unpünktlichkeit Überhand nimmt. ich finde aber, solche Dinge sind zu vergeben, den oft weiss man halt nicht, wie man damit umgeht, das leute nicht rechtzeitg absagen, gar nicht absagen, während des Spiel Computerspiele spielen und ähnliches. Die Sünde ist hier mangelndes Wissen.

Es gab auch Runden, die so leicht elitär waren, aber gleichzeitig unglaublich schlecht und langweilig in bezug auf das Spiel. Warum die überhaupt gespielt haben, und nicht schlicht bem kegeln ein Bier getrunken haben, ist mir bis heute unklar.

D&D Gruppen waren aber teils genauso schlecht. Teils hab ich mich da regelrecht eingeschüchtert gefühlt, weil die Spieler innerhalb der gruppe aggressiv wurden, und ich dann Angst um meinen Charakter bekam. Also, Angst, das die Gruppenmitgleider ihn in einem Anfall von Aggression töten. Diese Aggressivität gab es bei DSA nicht. Teils gab es auch eine World of Warcraftisierung von D&D, also man bekam bsp für jeden getöeten gegner die gewonnenen XP gleich mitgeteilt, wie wenns auf dem Bildschirm über der leiche aufblinkt. Das war der Hineinversetzung in die Welt nicht zuträglich.

Es gab auch lockere DSA gruppen, die wussten oft nicht, wer Borbarad war, mit null Tendenz, irgendwem was vorzuschreiben.

Insofern, DSA war schon in der tendenz schulmeisterlich, manchmal arrogant und elitär, aber andere Spiele hatten andere Fehler. Persönlich fand ich die Cthulhu leute immer am verträglichsten.

@jelu

ja eben dieses unkonkrete die Spieler wissen ja selbst wie sie sich zu benehmen haben, wie jeder weis, ummern Mannschaft (oder wie das auch immer hieß), und all das andere andeutungsgeschwurbel

Zitat von 6 am 19. Oktober 2020, 11:53 Uhr
Zitat von Archoangel am 19. Oktober 2020, 11:14 Uhr
Zitat von 6 am 19. Oktober 2020, 11:10 Uhr
Zitat von Archoangel am 19. Oktober 2020, 11:05 Uhr

Ich möchte dich ja nicht enttäuschen, aber mein Bruder hat 1990 Abi gemacht ...

[und seine Kumpels entsprechend auch]

Interessant. Ich habe Deinen Bruder einmal bei Dir gesehen. Das war allerdings nicht bei der Abifeier, auf der ich war.

Ja - ich muss dir recht geben. Meine Frau hat mich gerade berichtigt. Mein Bruder hat ´89 Abi gemacht. Sorry.

Bleiben immer noch MK und CS.

Kein Problem wegen dem Fehler. Der hätte durchaus bei mir liegen können. Wir reden hier von Sachen die 30 Jahre her sind und es hätte da durchaus sein können, dass ich da falsch liege. Aber interessant zu wissen, dass ein Jahrgang vorher mindestens 7 Rollenspieler waren.
Ich kann was mit den Namenskürzel anfangen. Danke für die Info.

Mein Problem war ja auch eher:

Was du schriebst: "In meinem Jahrgang war ich der einzige Spieler."

Was Leute lesen: "6 musst in finsterer Nacht, bei Schnee und Hagel, alleine und barfuß 60 km laufen um den nächsten Rollenspieler zu sehen."

Was damals wirklich war: "Es gab Mitte der 80er bereits Dutzende Spieler in deiner Umgebung und Ende des Jahrzehnts vermutlich wenige Hundert. Es gab mehrere Conventions, die zum Teil etliche Hundert Spieler anzogen [FanFor: 600] und viele Läden [bei uns: Vedes, die Mitte/Ende der 80er bereits alles von DSA, D&D, Midgard und MERS hatten] und man hatte keine echten Probleme an jeder Straßenecke eine Gruppe zu finden."

Mal ehrlich - ich habe DW im Kino kennen gelernt, weil ich meinem Bruder beweisen wollte, das ich einen Rollenspieler am AUSSEHEN erkennen kann! Das dürfte heute deutlich schwieriger sein ...

Stimme der Vernunft. 4E Archoangel - love me or leave me!
Zitat von Archoangel am 19. Oktober 2020, 17:40 Uhr
Zitat von 6 am 19. Oktober 2020, 11:53 Uhr
Zitat von Archoangel am 19. Oktober 2020, 11:14 Uhr
Zitat von 6 am 19. Oktober 2020, 11:10 Uhr
Zitat von Archoangel am 19. Oktober 2020, 11:05 Uhr

Ich möchte dich ja nicht enttäuschen, aber mein Bruder hat 1990 Abi gemacht ...

[und seine Kumpels entsprechend auch]

Interessant. Ich habe Deinen Bruder einmal bei Dir gesehen. Das war allerdings nicht bei der Abifeier, auf der ich war.

Ja - ich muss dir recht geben. Meine Frau hat mich gerade berichtigt. Mein Bruder hat ´89 Abi gemacht. Sorry.

Bleiben immer noch MK und CS.

Kein Problem wegen dem Fehler. Der hätte durchaus bei mir liegen können. Wir reden hier von Sachen die 30 Jahre her sind und es hätte da durchaus sein können, dass ich da falsch liege. Aber interessant zu wissen, dass ein Jahrgang vorher mindestens 7 Rollenspieler waren.
Ich kann was mit den Namenskürzel anfangen. Danke für die Info.

Mein Problem war ja auch eher:

Was du schriebst: "In meinem Jahrgang war ich der einzige Spieler."

Was Leute lesen: "6 musst in finsterer Nacht, bei Schnee und Hagel, alleine und barfuß 60 km laufen um den nächsten Rollenspieler zu sehen."

Was damals wirklich war: "Es gab Mitte der 80er bereits Dutzende Spieler in deiner Umgebung und Ende des Jahrzehnts vermutlich wenige Hundert. Es gab mehrere Conventions, die zum Teil etliche Hundert Spieler anzogen [FanFor: 600] und viele Läden [bei uns: Vedes, die Mitte/Ende der 80er bereits alles von DSA, D&D, Midgard und MERS hatten] und man hatte keine echten Probleme an jeder Straßenecke eine Gruppe zu finden."

Mal ehrlich - ich habe DW im Kino kennen gelernt, weil ich meinem Bruder beweisen wollte, das ich einen Rollenspieler am AUSSEHEN erkennen kann! Das dürfte heute deutlich schwieriger sein ...

EDIT:
Naja. Wie Du eigentlich noch wissen solltest, hatte ich bereits 4 Regelwerke besessen und auch komplett gelesen, bevor ich dann meine erste Runde fand und dort wurde Regelwerk 5 (DSA) gespielt. Wie Du ja auch weisst, war dann meine dritte Runde ungefähr 30 km weit weg. Also ganz so einfach an jeder Ecke eine Runde zu finden, scheint nicht zu passen. Just saying.) Deswegen ist der Kontext extrem wichtig. Ich habe ja extra auf "1990 In jeder Klasse Rollenspieler" geantwortet und das war eben nicht der Fall bei mir gewesen. Ich hatte ja eben nicht z.B. auf Settembrini geantwortet, als er sagte, dass wesentlich mehr Rollenspieler in der frühen Phase des Rollenspieles in Deutschland gab. (Da hatte ich ja sogar eine weitere Möglichkeit genannt, warum in Deutschland weniger Rollenspieler pro Einwohner heutzutage existieren). Als mir einige weitere zu Verstehen gaben, dass das wohl in deren Gymnasien anders wäre, hatte ich ja auch geantwortet, dass das wohl dann nur so auf meinem Gymnasium war.
Also am besten den ganzen Kram drumrum lesen, wenn Dir was spanisch vorkommt. 🙂

Zitat von ErikErikson am 19. Oktober 2020, 14:53 Uhr

ich habe ja damals auch DSA gespielt, und erinnere mich an folgendes:

Erstmal gab es diese bewerbungsgespräche, die wurden auch so genannt, und waren auch welche, wo man darlegen musste ,warum man gerade toll in diese Firma, nein, Runde passt. Das empfand ich im nachhinein als demütigend und für ein freizeithobby übertrieben, aber damals wusste ich es nicht besser und hab es halt mitgemacht. Das hgab es tatsächlich sehr häufig.

Dann zu dem System von belohnung, wenn die Spieler Tagebuch geführt haben, das Spiel zusammengefasst haben und ähnliches, wie Regeln aufstellen zum Pünktlich kommen und so. Dinge, die in Richtung Disziplinierung der Spieler gingen. Das gab es, habe ich auch selber gemacht. inzwischen weiss ich, das es Unsinn ist-man kann die Leute in einem Hobby nicht zwingen, sondern muss sie locken- oder gegebenenfalls auch rauswerfen, wenn etwa die Unpünktlichkeit Überhand nimmt. ich finde aber, solche Dinge sind zu vergeben, den oft weiss man halt nicht, wie man damit umgeht, das leute nicht rechtzeitg absagen, gar nicht absagen, während des Spiel Computerspiele spielen und ähnliches. Die Sünde ist hier mangelndes Wissen.

Es gab auch Runden, die so leicht elitär waren, aber gleichzeitig unglaublich schlecht und langweilig in bezug auf das Spiel. Warum die überhaupt gespielt haben, und nicht schlicht bem kegeln ein Bier getrunken haben, ist mir bis heute unklar.

D&D Gruppen waren aber teils genauso schlecht. Teils hab ich mich da regelrecht eingeschüchtert gefühlt, weil die Spieler innerhalb der gruppe aggressiv wurden, und ich dann Angst um meinen Charakter bekam. Also, Angst, das die Gruppenmitgleider ihn in einem Anfall von Aggression töten. Diese Aggressivität gab es bei DSA nicht. Teils gab es auch eine World of Warcraftisierung von D&D, also man bekam bsp für jeden getöeten gegner die gewonnenen XP gleich mitgeteilt, wie wenns auf dem Bildschirm über der leiche aufblinkt. Das war der Hineinversetzung in die Welt nicht zuträglich.

Es gab auch lockere DSA gruppen, die wussten oft nicht, wer Borbarad war, mit null Tendenz, irgendwem was vorzuschreiben.

Insofern, DSA war schon in der tendenz schulmeisterlich, manchmal arrogant und elitär, aber andere Spiele hatten andere Fehler. Persönlich fand ich die Cthulhu leute immer am verträglichsten.

Das mit den "Bewerbungsgesprächen" habe ich zum Glück nie so erlebt. Das wäre auch ein Ausschlusskriterium für mich(!) gewesen, nicht in so einer Gruppe zu spielen.

Die "Tagebuchführerei" leider schon. Dazu muss ich sagen, ich finde es ja schon auch schön, wenn meine Spieler bei mir als Leiter mal mitnotieren und man sich im Nachhinein nochmal gegenseitig auf den Stand der Dinge bringen kann. Da kamen schon Sachen wieder hervor, die ich als Leiter selbst vergessen hatte, weil z.B. in dem Moment von mir als unwichtig betrachtet. Der Spieler oder die Spielerin aber fand das krass und hat sich das notiert, beim nächsten Spiel wurden wir alle daran erinnert und es gab diese "boah, ja, stimmt, das war da ja"-Momente. Also, von der Seite betrachtet alles cool.

Was ich kritisiere ist diese Unart, dem "Meister" zu schmeicheln (und folglich belohnt zu werden), indem man dessen Fan-Fiction rezitieren kann. Und das habe ich halt leider nur in DSA-Gruppen erlebt. DnD, SR, GURPS, WoD, hatten und haben alle ihre eigenen Probleme, aber dieses ist für mich (aus dem erlebten) sehr typisch DSA. Und das stelle ich - im Gesamtkontext - in einen Zusammenhang mit dem "Stimmungspiel" und dem im Cast zitierten Kiesow Text.

 

Zitat von MK Ultra am 19. Oktober 2020, 15:06 Uhr

@jelu

ja eben dieses unkonkrete die Spieler wissen ja selbst wie sie sich zu benehmen haben, wie jeder weis, ummern Mannschaft (oder wie das auch immer hieß), und all das andere andeutungsgeschwurbel

Danke für die Klarstellung! Ja, das hilft halt nix, immer nur anzudeuten. Die Leser/Spieler wollen dann irgendwann schon mal was geliefert bekommen. Dieses "Imman" hieß es glaub ich, ist ein ganz gute Beispiel dafür, damit konnt ich auch nichts anfangen, als ich davon zum ersten mal las. Aber mir fällt noch eins aus einem DSA-Solo-Abenteuer ein (https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Die_Ungeschlagenen) (auch toll übrigens: CYOA-Bücher, Stoff für den Podcast?): "Roab darb..." - scheußliches Wortspielrätsel, aber wenn man nicht mal weiß, dass es Borbarad gibt und wer zum Henker das denn sein soll, kann man es halt auch nicht lösen... und die "große Enthüllung" wenn man das Abenteuer geschafft hat, ist dann halt eher so: "naja, okay... wenn ihr meint." (mir so ergangen, ca. 1995).

Das führt eigentlich wieder schön zum Thema zurück: Ausgrenzung! Selbst so manches Solo-Abenteuer konnten nur "Eingeweihte" richtig genießen.

Es ist besser, keine Signatur zu haben, als eine falsche Signatur zu haben.

Das "Güldenland" und das "Riesland" waren auch noch so Andeutungen, wobei ich da denke, hätten sie es mal besser dabei belassen.

Als Sandbox wären beide sicher toll gewesen. Aber Myranor hat mich vom Konzept nie einfangen können (und ich glaube bis heute der Name ist von der Master of Magic-Spiegel-Welt Myrror geklaut), Rakshazar dagegen ist ein tolles Projekt, zumal von Spielern erstellt, aber es nimmt dem ganzen eben auch den Freiraum des weißen Flecks auf der Karte. Und die Samurieseninjas 😀 und was man sich alles hat vorstellen können 😉 Wir haben anno Tobak im Riesland gespielt und es war sowas wie "Chinese Ghost Story" trifft auf "Siegfried and the Nibelungen-Gang", folglich: ein "riesen" Spaß!

Es ist besser, keine Signatur zu haben, als eine falsche Signatur zu haben.
Zitat von jelu am 20. Oktober 2020, 1:24 Uhr

Das "Güldenland" und das "Riesland" waren auch noch so Andeutungen, wobei ich da denke, hätten sie es mal besser dabei belassen.

Als Sandbox wären beide sicher toll gewesen. Aber Myranor hat mich vom Konzept nie einfangen können (und ich glaube bis heute der Name ist von der Master of Magic-Spiegel-Welt Myrror geklaut),

Der Name ist auf jeden Fall geklaut. Mehr erfahren Sie im ZBR!

Zitat von tassander am 20. Oktober 2020, 9:58 Uhr
Zitat von jelu am 20. Oktober 2020, 1:24 Uhr

Das "Güldenland" und das "Riesland" waren auch noch so Andeutungen, wobei ich da denke, hätten sie es mal besser dabei belassen.

Als Sandbox wären beide sicher toll gewesen. Aber Myranor hat mich vom Konzept nie einfangen können (und ich glaube bis heute der Name ist von der Master of Magic-Spiegel-Welt Myrror geklaut),

Der Name ist auf jeden Fall geklaut. Mehr erfahren Sie im ZBR!

"Wie Sie wissen, gibt es da noch viel zu besprechen..."

"If people seem slightly stupid, they’re probably just stupid. But if they seem colossally and inexplicably stupid, you probably differ in some kind of basic assumption so fundamental that you didn’t realize you were assuming it, and should poke at the issue until you figure it out." - Scott Alexander, published under CC-BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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