Disputorium

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ZBR im Neuen Jahr: Episode 15!

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Episode 15: Reise zum Mittelpunkt vom Kern von’s Janze

Schönes Ding. Am Ende passt halt, irgendwie, die "Ei des Kolumbus" Metapher: "jeder" hätte es erfinden können, aber die Twin City Nerds haben es halt gemacht.

Schöne Folge!

Ich hab hier noch ein "Romanfragment" um einen angehenden Ingenieurschüler in einem alternativen 1890, der auf der Zugfahrt zum Schulantritt erfährt, dass die Schule zur Universität erhoben wurde und er spontan den Klassenaufstieg zum Studenten vollzogen hat - und das, obwohl er gar nicht richtig Latein kann!

Als Ausdruck der Klassenfrage, ja? Spannend!

Zitat von Village Idiot am 29. Januar 2021, 9:50 Uhr

Schönes Ding. Am Ende passt halt, irgendwie, die "Ei des Kolumbus" Metapher: "jeder" hätte es erfinden können, aber die Twin City Nerds haben es halt gemacht.

Ja, und Hand aufs Herz: Haben Gary, Weseley oder Arneson noch irgendwas Geiles ansonsten einzeln gemacht? Was nicht D&D Bezug hatte?

Das ist so für mich das Ding: es mußte was zusammenkommen, was scheinbar nur mehrere in Teilen aber nicht einer alleine hinbekommen hat.  Man könnte sinnieren: was wenn es den ersten Braunstein in UK bei Tony Bath gegeben hätte? Würden wir dann alle viel mehr Ancients spielen? Und Anstatt Appendix N, Maciste-Revivals abfeiern?

So, jetzt habe ich den Podcast tatsächlich durchgehört. Hochachtung.

Ein paar Anmerkungen/Fragen:

  • Als reine "Was wäre wenn" - Möglichkeit sind mir als Keimzelle/Brutstätte noch die Klöster/Kirchlichen Universitäten eingefallen. Klar wäre das Zufallsmoment ein Problem gewesen ... aber so viele Gelehrte, die "außer" ora und labora nichts an den Hacken hatten und für deren leibliches Wohl gesorgt war ... aber ...
  • ..."Das Denken musste bereit sein" + Kritische Masse an Spielern. Also, Aminosäuren, die im Urschlamm zu einem bestimmten Zeitpunkt zusammen kommen. Alles andere ist Evolution.
  • Der gesellschaftliche Außenseiter ist ja auch der Archetyp für Spielercharaktere in ganz vielen Rollenspielen ... insbesondere bei D&D und Traveller. ("Normale Leute" klettern nicht durch die Wildnis und monsterverseuchte Ruinen oder verbringen ihre Rentenzeit damit, interstellare Affairen zu überleben.) Vielleicht gibt es da ja eine Verbindung zu dem von Euch besprochenen Archetyp des bürgerlichen Offiziers oder Geeks. Und vielleicht war es auch kein Zufall, dass (so scheint es mir jedenfalls) Gygax Greyhawk eher in der Epoche der Frührenaissance angesiedelt hat, also, der früheste Zeitpunkt, zu dem Bürgerliche den Adel herausfordern konnten (Schweiz, Sforza in Mailand)
  • Braunstein 1: Ich glaube, dass es eine Beziehung zur Far Cry-Reihe gibt, auch wenn nur ein einzelner Akteur jeweils die Revolution anführt/ausführt.
  • Braunstein 2: Hat der gute Major irgendwo seine Regeln hinterlassen? Gibt es Aufzeichnungen, auf die man zurückgreifen kann, um etwas daraus zu entwickeln?
  • Ich mochte die "What If" - Challenge, bei denen verschiedene Authoren vor zehn Jahren oder so Spiele produziert haben, die verschiedene Grundannahmen von/über "Das Erste Rollenspiel" anders weitergesponnen haben. Sci Fi statt Fantasy? X-Plorers. Griechische Antike statt Fäntelalter? Mazes & Minotaurs. Und so weiter. Habt Ihr Ideen zu den Bausteinen, oder wie Ihr sie anders gebaut hättet?
  • Die 60er/70er Jahre waren ja generell eine Periode der Umwälzung in den USA und bei uns ... aber es spiegelt sich nicht in den Spielen wieder. Oder übersehe ich etwas?
  • Settembrini, Du beschreibst oft die Verräumlichung/Quantifizierung/Metrifizierung als wesentliches ARS - Element. Das ist m.M. n, richtig, greift aber zu kurz; wesentlich ist auch immer der Konflikt, oder wie Akteure in der Spielwelt zueinander stehen. Eine reine Karte ohne Konflikte ist erstmal nur langweilig, nur durch den Konflikt und die dahinterstehende Geschichte/die dahinterstehenden Beziehungen/Dynamiken machen sie irgend einen Sinn.

Viele wichtige Punkte, die werde ich bei Gelegenheit gerne aufgreifen.

Re: Konflikte,

die gibt es doch im Dutzend billiger? Verstehe das nicht, ist doch nicht schwer sich einen zu  machen? Wo siehst Du da den wesentlichen Beitrag?

Halt das mit Far Cry habe ich gar nicht verstanden, kannst Du mir eine Brücke bauen?

Zitat von Settembrini am 4. Februar 2021, 16:10 Uhr

Halt das mit Far Cry habe ich gar nicht verstanden, kannst Du mir eine Brücke bauen?

Ah, ja, gerne.

Eine der Braunsteinsitzungen (oder DIE Sitzung?) an der Gygax teilgenommen hatte, war jene, bei der "Braunstein" eine Bananenrepublik in Südamerika war. Gygax hatte dabei wohl die Rolle eines Dissidenten/Rebellen, der die Revolution aufstacheln sollte, und sich durch Rollenspiel an eine beträchtliche Sammlung Flugblätter und einen Helikopter gebracht hatte ... und damit die Partie gewann. (Braunstein =das erste Multiplayer Tabletop Open World Game, jedenfalls in meiner Vorstellung).

Die Far Cry - Reihe bildet ja bekanntlich eine Open-World-Shooter-Reihe ab, die auch zumindest latent in die Richtung Computerrollenspiele geht (auch wenn ich sie nicht so nennen würde). Sie spielen ebenfalls in meist fiktiven Staaten, die von Despoten regiert werden - und der Sturz oder die Verbrüderung mit diesen macht mögliche Spielenden aus. Man erkundet die Spielwelt, schwächt den Gegner, verbessert seine eigenen Optionen, findet Verbündete, erledigt Nebenmissionen usw.

Irgendwie war diese Combo aus Open World Game  + Bananenrepublik mit Revoluzzern mir doch ähnlich genug, da eine Verbindung zu sehen. Vielleicht gibt es auch keine, Google ergab jedenfalls keine vernünftigen Treffer.

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