Disputorium

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Zock Bock Radio: Episode 4

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Negativer Touch wie in "aus dem vollen gefräst"?

* Orangener Gurt im PJJ * Grüner Gürtel im Drama-Fu (Drachen-Stil) * Brauner Gürtel im Pyro-Fu * Night's Master im Ghoulu Jitsu * Gelber Gürtel im Tanelorn *

Oder einfach: Erfunden. Die Parallele ist fabricated, sagt die NYTimes, jedenfalls.

Ich finde an Genossen Lokomofeilow nichts Negatives. Ausdruck von Solidität und Bewunderung der Schaffensleistung as in "Die Kalaschnikow, die kriegste nicht kaputt, aus einem Block gefeilt."

 

Daher kenne ich das, russiche Panzer, Gewehre usw.

Sorry, ich bezog mich auf out of/from whole cloth.

Zu Deinem Vorschlag kann ich gar nichts sagen, da mir die Redewendung bis dato noch nicht untergekommen war!

Der Themenkomplex "Story" ist ja ausgelutscht und ich spare euch meinen üblichen Senf dazu. Was ich in dem Zusammenhang vielversprechend fände und insofern auch fürs Zock Bock Radio anregen würde, wäre eine nähere Betrachtung von Star Wars d6. Dieses hat Settembrini ja intensivst gespielt, scheint ja insofern andockfähig und hat mit Greg Costykian ja auch einen Designer, der noch Wargamimg-sozialisiert war (zumindest mal Hex & Counter, wenn ich es noch richtig weiß).

Gleichzeitig war es für mich ein totaler Augenöffner und ein Schritt in eine größere Welt, aus der es kein zurück gab, weil es textuell und letztlich auch in einigen Regeln einen völlig anderen Blickwinkel einnahm. Es sagte: "Wenn du Geschichten so wie in den Filmen erleben willst, musst du nicht im Trüben fischen (aka Exploration), bis sie zu dir kommen, sondern du kannst sie einfach machen, hier, so geht das!" Das Spielleisterkapitel ist ja bekanntlich eine lupenreine Anleitung zum Schummelerzählspiel.

Trotzdem ist Modellierung in vielen Bereichen auch für Erzählspieler sinnvoll, sonst haste dann das erzählspielerische Äquivalent zur Encounterisierung.

Re: Dein letzter Satz, das hatte ich vergessen zu frage: Wenn man als SL immer alles direkt entscheidet anstatt eine Situation zu modellieren, wie verhindert man, daß man bei den Themen Psychologie und Philosophie nicht die blanke Ideologie abliefert?

Zitat von tassander am 6. September 2020, 15:21 Uhr

Sorry, ich bezog mich auf out of/from whole cloth.

Zu Deinem Vorschlag kann ich gar nichts sagen, da mir die Redewendung bis dato noch nicht untergekommen war!

Hatte ich so verstanden. Ja neh, das war es was ich die ganze Zeit im Hinterkopf hatte. Aus einem Block jefeilt!

Zitat von Elegod am 4. September 2020, 21:20 Uhr
Ich sehe auch, dass der SL bei dieser Vorgehensweise in gewisser Weise selber schon bei der Welterschaffung "spielt", so ähnlich habt ihr das in Teil 1 von Zock Bock Radio meiner Erinnerung nach formuliert. Auch das erkenne ich an, auch wenn ich das früher eher als eine sehr "bequeme" und eher phantasielose Vorgehensweise betrachtet habe.

Das ... ist eine interessanter Sichtweise.

"Da ist ja gar keine Poesie dabei, so aus Tabellen!"

Da ist offenbar der Gedanke, dass es irgendwie anrüchig sei, den Spielern eine spannende Kampagnenwelt und ein gutes Abenteuer mit prozeduralen Techniken zu erzeugen.

Weil bei D&D strukturierte (maximal fantastische) Elemente miteinander genutzt werden können, ist es ein gutes Spiel.

Weil es strukturierte Elemente sind, lassen sich beispielsweise Regionen über Begegnungstabellen beschreiben.

Und wenn man sich dafür anliest, wie bestimmte Dinge funktionieren (um z. B. zu bestimmen, welche Rohstoffe eine erwürfelte zwergische Schmiede in den Bergen ggf. aus den Tälern braucht), wird die Spielwelt besser, nicht schlechter.

Was daran fantasielos sein soll, erschließt sich mir nicht.

Zitat von Elegod am 5. September 2020, 12:57 Uhr

Ich will nicht kritisieren, nur besser verstehen. Ganz gleich wohin es mich führt, ich lerne was dazu. Grabenkriege sind mir da fremd. Die Wahrheit liegt selten alleine auf einer Seite des Grabens. Die Antwort auf meine Frage zu BtW war keine, aber vielleicht mag ja einer der Zock Bocks noch reagieren.

Du brauchst die DM-Spielzeuge: Land- und Verlieskarten, Fraktionen, Kalender, wirtschaftliche Eckdaten. Daraus werden dann NSC-Handlungen und Motivationen abgeleitet.

Und weil bei D&D Dinge wie ein magischer Stab, ein 14-HD-Wesen oder ein hochstufiger Magier in den Begegnungstabellen landen, ist es so spannend für die SL!

Wie soll BtW dazu beitragen können? Das Futter steckt da auch in den Abenteuern und der Nachbereitung des Settings durch die SL, wenn sich mehr als ein Spieleabend ergeben soll. BtW-Dörfle-erstellen ist eine durchaus interessante Variante der Charaktererstellung, aber dann hört es auf. Ein kleines Supplement im Kosmos der D&D-Bücher.

Zitat von Settembrini am 6. September 2020, 17:46 Uhr

Re: Dein letzter Satz, das hatte ich vergessen zu frage: Wenn man als SL immer alles direkt entscheidet anstatt eine Situation zu modellieren, wie verhindert man, daß man bei den Themen Psychologie und Philosophie nicht die blanke Ideologie abliefert?

Keine Ahnung. hab ich mir nie drüber Gedanken gemacht, und sehe ich auch nicht als Problem. Wenn der SL z.B. der Meinung wäre, das alle Philosophie nach Platon nur Mist ist, und er das ideologisch im Spiel durchdrückt, würde ich das immer noch als interessanten Ansatz betrachten, an dem nix auszusetzen wäre. Das ist auch eine komplett akademische Frage. Als relativer Laie ist man gar nicht in der Lage, in diesem Bereichen eine Ideologie zu vertreten, weil man schlicht zu wenig Ahnung hat. Selbst als Experte ist das extrem schwer und nur dann möglich, wenn man es extrem darauf anlegt, und wer hätte die motivation dazu? ich glaube, wir gehen wirklich ganz verschieden an das Hobby ran.

Zitat von Settembrini am 6. September 2020, 17:46 Uhr

Re: Dein letzter Satz, das hatte ich vergessen zu frage: Wenn man als SL immer alles direkt entscheidet anstatt eine Situation zu modellieren, wie verhindert man, daß man bei den Themen Psychologie und Philosophie nicht die blanke Ideologie abliefert?

Beispielsweise durch Recherche, durch literarische oder reale Vorbilder und natürlich durch eigenes ideologiekritisches Denken. Wer nicht ideologiekritisch denkt, kann ja auch ganz schnell ideologisch modellieren. Aber wie ich eben sage: Erzählspieler sollten den Wert von Modellierung nicht unterschätzen. Ein weiteres Korrektiv ist natürlich gerade beim Erzählspiel der Spielerinput, dem man als SL auf Augenhöhe zu begegnen hat.

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