Disputorium

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Zock Bock Radio: M. Pondsmith, Cyberpunk, Polizeigewalt und Revolution

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Hier:

Zock Bock Radio: Mike Pondsmith, Cyberpunk und Revolution

oder direkt:

https://pesa-nexus.de/2020/06/episode-2-cyberpunk-polizeigewalt-und-revolution/

Heyho!! Super, da freut ich mich schon auf's hören!

Großes Dankeschön an Bielefeld Bass für die Nachbearbeitung!

Wichtig und interessant: Am Tag nach unserem Gespräch ist auf der R. Talsorian Website folgendes erschienen:

https://rtalsoriangames.com/2020/06/12/mike-pondsmith-cops-and-racists/

 

Wir selbst haben nach der Aufzeichnung noch einiges besprochen, das so nicht in der Episode gelandet ist. Eventuell wollten wir das noch nachreichen, aber es ist nich offen in welcher Form (falls überhaupt) - als Blogartikel, hier im Forum, in einer Addendumsepisode, oder einfach eingeflochten, wenn es später einmal passen sollte.

Current thinking of this agency: 10 Ignores

Das ist gerade wie Podcast-Weihnachten: Gestern hat Darryl Cooper sieben Stunden veröffentlicht, die 2 Halfsquads haben eine Folge rausgebracht, und jetzt ihr auch noch! Toll!

Den SPLAT-Punk begriff haben wir nicht erklärt, ich habe da ne Erklärung für, muß ich nachreichen!

Schöner Beitrag. Ein paar Anmerkungen & Gedanken:

Ich fand, es gab bei Cyberpunk immer eine weitere Achse des gesellschaftlichen Konflikts: Die der Transhumanistischen (R)Evolution. Beispiele: Neuromancer, Deus Ex. Und: Die Dialoge mit Racter in SR: Hong Kong.

Re: Berlin Bei Nacht hatte ich vor über 20 Jahren mal, ich war nicht traurig, als es verschwand.

Watch Dogs: Legion scheint ein Cyberpunk - Computer-Rollenspiel zu werden, dass eben diese Revolution zum Ziel zu haben scheint. Mich juckt es in den Fingern, irgendwas damit zu machen.

Wegen Aufständen/Revolutionen/Riots: Wenn ich etwas bauen würde, würde ich mich vermutlich aus einer Kombi aus globalen/urbanen Ereignissen und der Hitzeskala aus BattleTech entlanghangeln.

aus einer Kombi aus globalen/urbanen Ereignissen und der Hitzeskala aus BattleTech entlanghangeln.

Wo Du es gerade sagst: Ich habe mal ein Mechkriegerabenteuer geschrieben, wo so die Situation in einer besetzten Stadt modelliert war.

Habe heute Nachmittag den Podcast gehört und dabei Minis bemalt. Fühle mich sehr nerdig. Ungeordnete Anmerkungen:

  • Bezogen auf Shadowrun war es auch meine Erfahrung mit der Spielkultur, dass es eben dieses Johnson-Spiel war, dieses Coolness-Spiel, gelegentlich auch dieses hart dysfunktionale Ultraviolence-Spiel, und dabei die ganzen eigentlich sich aufdrängenden sozialen und ökologischen Themen komplett vernachlässigt wurden. Ein Spiel um diese Themen hätte mich gereizt, der Heist-Kram weniger. Dabei gefiel mir gerade an Shadowrun, dass es halt mit dem Erwachen ein Gegengewicht zu der Cyberpunk-Dystopie gesetzt hat. Durch das Erwachen war der Ausgang wieder offen. Es gab einen Hoffnungsschimmer. Das fand ich viel reizvoller als dieses ganz krass düstere und hoffnungslose, eben rein dystopische von Cyperpunk oder auch Paranoia. 
  • Da Settembrini die übertriebene Krassheit erwähnte mit ihren fast schon parodistischen Zügen, musste ich sofort an Paranoia denken, das es ja vor Cyberpunk gab, und zu dem sich der Vergleich für mich an einigen Stellen (Stichwort SC-Abschussliste) aufdrängte. Hat mich gewundert, dass ihr darauf gar nicht eingegangen seid.
  • So, wie ihr über diesen Screwhead-Besinnungsaufsatz berichtet, sprang mich geradezu die Parallele zu “Auf ein Wort” an. Etwas andere Stoßrichtung vielleicht, aber im Selbstverständnis und Duktus schien mir das frappierend ähnlich. Gedanken dazu?
  • Was mir bei dieser Johnny Silverhand Geschichte sofort durch den Kopf ging, war: Rick Blaine in Casablanca. Cyberpunk als Genre ist ja eng mit Noir verwandt und das Motiv des zynischen Antihelden, der in einer ungerechten Welt sich nur selbst der Nächste ist, hat da ja durchaus seinen Platz. Dadurch wird aber eben die Ungerechtigkeit und Hoffnungslosigkeit der Welt reflektiert und der Zuschauer/Leser/Spieler sollte sich dann eben dazu Gedanken machen (so verstehe ich auch b_u_gs Ansatz). Und wenn der Protagonist dann so einen Riot nur anzettelt, um ein materialistisch motiviertes Verbrechen zu begehen, finde ich das schon ein ziemlich starkes und vielschichtiges Statement, das passt für mich und ist auch sehr Genre-treu. Von so was waren die Shadowrun-Runden, die ich kannte, aber weit entfernt, das haben die nicht mal gestreift. (Wobei Rick Blaine sich natürlich am Ende dann doch entscheiden muss und das wäre natürlich aus narrativistischer Perspektive auch das, wo ich versuchen würde hinzusteuern.)
  • Den Punkt mit den Anachronismen in Shadowrun finde ich berechtigt, haben wir damals Anfang der 90er halt noch kein Bewusstsein für gehabt.
  • Texte aus fragwürdiger innerweltlicher Perspektive finde ich grundsätzlich als Stilmittel okay, wichtig wäre in dem konkreten Beispiel, auch eine innerweltliche Gegenperspektive zu liefern.
  • Das Demon-Zitat ist schon übel. Wobei es ja keine Überraschung ist, dass es in Nerd-Kreisen auch eine Menge Verschwörungstheoretiker, Rassisten, Sexisten und Alt-Right-Sympathisanten gibt. Die Rollenspiel-Community ist ja auch extrem weiß und männlich. Aber dass das einer Redaktion durchrutscht und so gedruckt wird, im Jahr 2003 no less, das hätte ich nicht erwartet.

Schön daß es Dir Kurzweil bereitet hat!

Zu Deinem letzten Punkt: Ich finde das hat schon so eine eigene Qualität. Den Satz mit weiß und männlich verstehe ich auch nicht ganz? Sind doch ganz konkrete Menschen. Und mir ist kein AD&D-Produkt bekannt was auch nur ein Zehntel oder Hunderstel so revisionistischen Kram drinnehat.

Mir ist heute noch eingefallen:

Es gab zwar bei Shadowrun Module, die sich mit umwälzenden politischen Veränderungen am Rande beschäftigten - Super Tuesday - oder sie als Kern hatten - die Seattle Missions - Kampagne bei Shadowrun. Das wirklich Traurige war jedoch, dass die jeweiligen Ergebnisse feststanden.

 

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