Disputorium

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Zock-Böcke tanzen widerwillig nach Eurer Pfeife oder Themenvorschläge für das ZBR

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Der Titel sagt es ja bereits.

Das hier soll eine Anlaufstelle sein für jene, die gerne ein Thema oder eine Frage an die Zockböcke stellen wollen. Möglicherweise wird das dann in einem eigenen Podcast aufgegriffen oder anderweitig verwurstet (oder wir vergessen es 😉 ). Alles kann, nichts muss. 🙂

"If people seem slightly stupid, they’re probably just stupid. But if they seem colossally and inexplicably stupid, you probably differ in some kind of basic assumption so fundamental that you didn’t realize you were assuming it, and should poke at the issue until you figure it out." - Scott Alexander, published under CC-BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

wenn ihr alles Alte aufgearbeitet habt, fände ich interessant, was eurer Meinung nach die Zukunft für D&D bringen könnte. Was können künftige Designer beisteuern, wofür gibt es alternative Ansätze, was kann man anders aufbereiten, was muss immer so bleiben? Vielleicht als Paket "Wie würde euer DMG aussehen?"

  • SF - Space Opera

unter besonderer Berücksichtigung von

Sternengarde, Traveller

  • Fantasy Empire of the Petal Throne M.A.R. Barker

Empire of the Petal Throne müssen wir unbedingt machen, das ist ja Kernbereich, sehr guter Hinweis. Traveller ist eh gepant.

Weiß nicht obs ein ausreichend großes Thema ist um daraus eine eigene Folge zu machen, aber mich würde Palladium Fantasy (und in Extension ggf. auch RIFTS) sehr interessieren – die Entstehungsgeschichte, was die Spielkultur auszeichnet.

Ansonsten auch noch meine Dankesbekundung für die bisher präsentierten Arbeiten. Habe die bisherigen Folgen mit großem Interesse angehört (nur zum Cyberpunkteil bin ich noch nicht gekommen) und bin schon gespannt auf die nächste. Besonders die jüngste Episode zum Briefspiel war hinsichtlich der Möglichkeiten, die einem diese Spielform eröffnen kann, augenöffnend. WdW sagte mir tatsächlich gar nichts und mich juckt es geradezu, selbst ein Team aufzustellen um da mal aus erster Hand Erfahrungen zu sammeln.

Danke für die Rückmeldung, das hört man gerne!

Palladium ist auf der List bereits!

Re: WdW es geht auch alleine, aber zu zweit oder dritt ist es natürlich lustiger und einfacher, nur zu! Ich habe von zwei anderen gehört, die auch gerade anfangen.

Ich bin jetzt am Anfang von Folge 3. Für mich persönlich war Folge 2 eine erhebliche Steigerung gegenüber Teil 1. An Episode 2 wurde ja auch schon an anderen Stellen kritisiert, dass da zu viel Politik thematisiert worden sei. Dem kann ich mich hier ausnahmsweise mal nicht anschließen. Endlich wurde "Politik" im Zusammenhang mit Rollenspiel einmal in angemessener, sachlicher, respektvoll bleibender, für mich nachvollziehbarer und argumentativ fundierter Form ... vor allem aber auf berechtigter Grundlage diskutiert. Dabei erschien mir eure Diskussion nie als Selbstzweck oder durch Sendungswillen motiviert, sondern um historische Korrektheit bemüht. Ich konnte daraus auch Anregungen ziehen, was man als SL ggf. bei einer Cyberpunk-Runde verbessern könnte, ohne nur "herumzupolitisieren" und seine Spieler zu schulmeistern, sondern mit dem Ziel, das Spiel glaubwürdiger zu machen und so letztendlich die Immersion zu erleichtern. Politik ist zentrales Element von Cyberpunk, darum darf und sollte man in diesem Zusammenhang auch darüber reden, obwohl es ein SPIEL ist.

Allgemein fühle ich mich von den aktuellen Tendenzen in der PnP-Szene, alles und jedes zu politisieren allerdings überwiegend genervt.

Was mich in letzter Zeit daher viel beschäftigt, ist die Frage: Wieviel Politik / Political Correctness braucht Rollenspiel und wieviel (v)erträgt es? Rollenspiele spielen von jeher mit Klischees und Rollenbildern. Da unterscheiden sie sich letztendlich nicht von Märchen, Sagen und Mythen. Muss ich beweglicher werden oder wird der Rollenspielsektor von politischen Aktivisten für ihre Botschaften "missbraucht"?

Es geht mir dabei garnicht um die Inhalte, denen ich sehr oft im Grunde zustimme. Mich stört vielmehr, im "privaten" Bereich, dort wo ich einfach nur spielen will, mit politischen / moralischen Heilsbotschaften bombadiert zu werden, die mit dem Spiel, dem ich mich eigentlich widmen will, (jedenfalls aus meiner Sicht) nicht das geringste zu tun haben. Mich stört so etwas wie "Cold Calling", Werbeunterbrechungen in Spielfilmen oder Vertreter an der Haustür (sog. Haustürgeschäfte). Ich empfinde das als störend und mitunter "übergriffig". Bei mir bewirkt es eher das Gegenteil von dem angestrebten, nämlich dass ich zu bestimmten Positionen alleine wegen ihrer "Präsentation" eher abrücke, Spiele in der Praxis wegen ihrer schulmeisternden Texte nicht nutze. Das kann sog. gendergerechte Sprache sein oder der Ork, der nicht mehr "rassenbedingt" böse sein darf, oder die Zensierung von (vermeintlich) sexistischen Bildwerken oder die systematische Darstellung von sexuellen Orientierungen jeglicher Couleur und all die Themen, die in den letzten Jahren durch die Szene geistern. Die Entwicklung treibt Blüten, etwa wo aus sämtlichen Bildwerken eines Regelsystems die Hautfarben der dargestellten Personen in "Spektogramme" übertragen werden, ohne irgendeinen Bezug zu der Ethnologie des Settings herzustellen (es ist nun einmal eine selbsterfüllende Prophezeiung, dass in einem Setting des Karolingerreichs wenige Asiaten und Afrikaner auftauchen werden), oder wo erwartet wird, dass - ohne Rücksicht auf die Quellen - in einem sagenbasierten Setting Amazonen bzw. Valküren beide Geschlechter haben sollen.

Ich sehe mich weit entfernt von einem Chauvinisten oder Rassisten oder Sexisten oder Homophoben. Und ich setze mich mit diesen Themen auch bereitwillig auseinander, wo es im konkreten Spiel inhaltlich gerade um diese Themen geht. So bei Cyberpunk! Spielt man beispielsweise zwischen 1888 und 1908 im realen Kongo (oder vor dem Hintergrund der vergleichbaren Problematik im Amazonasgebiet), dann gehören Sklaverei, Rassismus und Ausbeutung natürlich zentral thematisiert ... weil man vor Ort diese Zustände garnicht übersehen konnte. Und das finde ich gut und interessant und produktiv. Aber ich möchte reale Probleme unseres Alltags nicht in jede Fantasywelt gespiegelt sehen. Ich glaube, so geht es vielen Rollenspielern. Wenn ich ein Setting mit Elfen spiele, möchte ich in dem Moment beim Lesen gerade dieses Regelwerkes einmal nicht auf die Gleichstellungsprobleme von Frauen in Deutschland gestoßen werden. Wenn ich in einer Fantasywelt einen Helden spielen will, dann möchte ich mir in dem Moment keine Gedanken darüber machen, ob die im Setting als böse definierten Orks (meinetwegen in Mittelerde), die das Dorf bedrohen, dies vielleicht auch aufgrund eines negativen sozialen Hintergrunds tun könnten und ob man in den Orks vielleicht mit entsprechenden Willen irgendwie Osmanen oder Mongolen oder oder erkennen könnte.

Liege ich ganz falsch mit meiner zunehmenden Abneigung gegen die Politisierung des Rollenspiels? Ist mein Eindruck falsch, dass Wutbürger einerseits und politisch korrekte Gatekeeper andererseits immer mehr Bühne in der PnP-Szene für sich beanspruchen? Kann Rollenspiel unter diesen Bedingungen und mit einem solchen Fokus auf Political Correctness noch ein SPIEL bleiben? Oder wird der Bogen derzeit überspannt und man wird künftig rückschauend eher in Anlehnung an Jean Paul resümierend: "Die schlimmsten Fehler werden gemacht in der Absicht, einen begangenen Fehler wieder gutzumachen."

Ich glaube, das wäre ein Thema, dass man gut in einem Debatten-Format diskutieren könnte und dass derzeit einige zu bewegen scheint. Gerade, weil die Diskussion in einem solchen Format sachlich und ungestört von Einwürfen irgendwelcher Gatekeeper stattfinden könnte. Ich habe eine Tendenz, wie man vorstehend herauslesen kann, aber ich würde gerne einmal offen verschiedene Meinungen zu diesem Thema hören.

Ich habe den Eindruck, ihr könntet so etwas angemessen anpacken, seid gut genug vernetzt dafür, um verschiedene Positionen an einen Tisch zu bringen, seid kontrovers genug, um nicht nach dem Mund zu reden. Allerdings mag man euch das garnicht zumuten, weil die Reaktionen darauf erfahrungsgemäß heftig sein könnten.

All dead! All dead!

Etwas zu Tunnels&Trolls wäre intressant, falls da jemand von euch die Expertise hat oder ihr jemanden passendes einladen könntet.

Wenn b_u_g und hasran mal über SLA Industries und/oder Unknown Armies abnerden würden wollen, fände ich das auch ganz reizvoll.

 

Also zum Politikthema, da hab ich persönlich eben das Problem, das ich inzwischen bestimmte Arumentationslinien nicht mehr aushalte. Das sind üblicherwiese solche Sachen, die in den Medien inzwischen fast allgegenwärtig sind, und denen du nur entkommst, wenn du dich ganz vorsichtig aus allem raushältst. Als beispiel sehe ich da die "Die Polizisten sind schuld" und "das war natürlich aus rassismus" Argumentation, wenn ein Schwarzer erschossen wird. Ich vertrag es da nicht, wenn automatisch angenommen wird, dem wäre so, ohne den Einzelfall zu betrachten. Das habe ich auch so aus dem Podcast rausgehört, wobei ich selber wies, das ich da inzwischen überempflindlich bin-eben weil ich es schon ad nauseam gehört habe.

Ich habe nichts dagegen, wenn gesagt wird: In cyberpunk ist es so. Aber wenn das auf die realität übertragen wird, ist Schluss bei mir, und im Podcast ging es viel über die Realität. Normalerweise bin ich da relativ entspannt, ich bekomme aber dann massiv Probleme, wenn dasselbe immer wieder propagandamäßig durchgekaut wird alla "wie widerholens oft genug, bis es alle glauben". Mir war da der Podcast nicht neutral und nicht objektiv genug, obwohl ich durchaus gesehen habe, das versucht wurde, eine gewisse objektivität zu erreichen.

Ich bin da emotional inzwischen derartig mitgenommen, dass ich stark emotional aggressiv reagiere, wenn ich sowas höre, speziell wenn es breit über Stunden ausgewalzt wird, und ich bin dann nicht mehr in der Lage, den Podcast weiter anzuhören. ich würde mir wünschen, dass wenn so realpolitische themen angegangen werden, das man auch immer jemanden mitreinnimmt, der die Position der anderen vertritt, also bei dem Polizeigewaltthema bsp. jemanden, der eher strukturelle, sozioökonomische probleme anstatt rassismus als Ursache sieht, was ja auch in Ansätzen gemacht wurd,e aber IMO eben bei weitem nicht genug. Z.B. hat mir komplett gefehlt, das mal angesprochen wurde, was die Poliziten in den USA für einen Stress haben, wenn die in gegenden reingehen, wo viel gewalt herrscht. Mir schwang da zu sehr "natürlich sind die Bullen so, die tun das aus reinem hass",mit, was ich für Bullshit halte.

 

Dann hörst Du Dir die entsprechenden Folgen eben nicht an. =)

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