ZockBockRadio 11: Liebe & DSA
Zitat von Gelöschter Benutzer am 25. November 2020, 17:19 UhrHerrisches Gebahren gab es bei Kiesov nicht. So lange der gelebt hat ,war die redaktionsarbeit sehr offen. in der Anfangszeit konntest du da anrufen, oder nen brief schrieben, und die haben dir zugehört und geantwortet, auch wenn du Kritik hatest. Du konntest auch irgendwas selbstgebasteltes einschicken, und die Chance war groß, das es veröffentlicht wurde. Kiesov selber war sehr selbstironisch, sehr offen, hat sich oft über sich selber lustig gemacht und war mit Sicherheit kein herrischer typ.
Später mag das anders geworden sein. Aber grade das Briefspiel ist keine gutes beispiel, weil das vor allem in den letzten Jahren am rande der bedeutungslosigkeit geschrammt ist. Da wollte eh kaum einer mitmachen.
Und zu der zeit von DSA war kein Rollenspiel sonderlich aufklärersich. Die haben alle irgendwie nach gefühl die regeln irgendwie zusammengebastelt. nach Plan ist da keiner vorgegangen. Bei einem Spiel, wo es im grunde rein um das Erzeugen von gefühlen geht, ist es IMO auch fraglich, wie weit man mit Einsicht und ratio kommt. Oft wird man einfach sagen müssen, das es halt funktioniert, das XY eine bestimmte Stimmung erzeugt, ohne erklären zu können, warum. D&D ist da kein Stück besser, das ist auch organisch irgendwie gewachsen, und Sachen wurden hinzugefügt, weils irgendwer halt grad irgendwie gut fand.
Das einzige D&D Rollenspiel, das tatsächlich mit ratio und Plan und zielgerichtetem Design erstellt wurde, ist D&D 4, und das lehnst du ab.
Herrisches Gebahren gab es bei Kiesov nicht. So lange der gelebt hat ,war die redaktionsarbeit sehr offen. in der Anfangszeit konntest du da anrufen, oder nen brief schrieben, und die haben dir zugehört und geantwortet, auch wenn du Kritik hatest. Du konntest auch irgendwas selbstgebasteltes einschicken, und die Chance war groß, das es veröffentlicht wurde. Kiesov selber war sehr selbstironisch, sehr offen, hat sich oft über sich selber lustig gemacht und war mit Sicherheit kein herrischer typ.
Später mag das anders geworden sein. Aber grade das Briefspiel ist keine gutes beispiel, weil das vor allem in den letzten Jahren am rande der bedeutungslosigkeit geschrammt ist. Da wollte eh kaum einer mitmachen.
Und zu der zeit von DSA war kein Rollenspiel sonderlich aufklärersich. Die haben alle irgendwie nach gefühl die regeln irgendwie zusammengebastelt. nach Plan ist da keiner vorgegangen. Bei einem Spiel, wo es im grunde rein um das Erzeugen von gefühlen geht, ist es IMO auch fraglich, wie weit man mit Einsicht und ratio kommt. Oft wird man einfach sagen müssen, das es halt funktioniert, das XY eine bestimmte Stimmung erzeugt, ohne erklären zu können, warum. D&D ist da kein Stück besser, das ist auch organisch irgendwie gewachsen, und Sachen wurden hinzugefügt, weils irgendwer halt grad irgendwie gut fand.
Das einzige D&D Rollenspiel, das tatsächlich mit ratio und Plan und zielgerichtetem Design erstellt wurde, ist D&D 4, und das lehnst du ab.
Zitat von noirceur am 26. November 2020, 0:40 UhrHm, meine DSA Kenntnisse aus zweiter Hand scheinen doch nicht auszureichen, um hier mitreden zu können. Ich dachte bei diesem Thema wäre das von mir so Aufgeschnappte möglicherweise genug. Bedaure hier womöglich nur Rauschen erzeugt zu haben.
Hm, meine DSA Kenntnisse aus zweiter Hand scheinen doch nicht auszureichen, um hier mitreden zu können. Ich dachte bei diesem Thema wäre das von mir so Aufgeschnappte möglicherweise genug. Bedaure hier womöglich nur Rauschen erzeugt zu haben.
Zitat von Settembrini am 26. November 2020, 6:14 UhrErik,
erstmal ignorierst Du gleich die zwei Riesen RuneQuest (~1978) & Traveller (1977). Beide sind in ihren Regeln nach so aufklärerisch, wie nur was. Zweitens gehen bei Dir die Begriffe wild durcheinander. Organisches Wachstum spricht nicht gegen Aufklärung! Aufklärung ist eben ein KVP, kontinuierlicher Verbesserungsprozeß und keine verkündete Offenbarung, aus dem Geniuskopf direkt entsprungen.
Fürderhin hat niemand eine Reinheit gefordert.
vgl. https://hofrat.rsp-blogs.de/2019/11/28/einstein-ueber-add/
Weiterhin ist ja bereits das Wargaming ein Projekt der Aufklärung, und aus dem ist D&D entstanden.
Wenn man sich habitus und intellektuelle Gewährsleute anguckt, wird das ja auch klar. Weseley benutzt Totten und RAND, Kiesow benutzt Dostojewski, mal ganz kurz gesprochen.
Erik,
erstmal ignorierst Du gleich die zwei Riesen RuneQuest (~1978) & Traveller (1977). Beide sind in ihren Regeln nach so aufklärerisch, wie nur was. Zweitens gehen bei Dir die Begriffe wild durcheinander. Organisches Wachstum spricht nicht gegen Aufklärung! Aufklärung ist eben ein KVP, kontinuierlicher Verbesserungsprozeß und keine verkündete Offenbarung, aus dem Geniuskopf direkt entsprungen.
Fürderhin hat niemand eine Reinheit gefordert.
vgl. https://hofrat.rsp-blogs.de/2019/11/28/einstein-ueber-add/
Weiterhin ist ja bereits das Wargaming ein Projekt der Aufklärung, und aus dem ist D&D entstanden.
Wenn man sich habitus und intellektuelle Gewährsleute anguckt, wird das ja auch klar. Weseley benutzt Totten und RAND, Kiesow benutzt Dostojewski, mal ganz kurz gesprochen.
Zitat von Gelöschter Benutzer am 26. November 2020, 12:10 UhrWenns aber ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess ist, warum hängst du dann an D&D 1 und willst es genau so halten, wies damals Gygax nach Gefühl zusammengezimmert hat? Da seh ich nix von kontinuierlichem Verbesserungsprozess. Ich sag nicht das ist schlecht, ich sag nur die gegenüberstellung DSA-Romantik vs. ARS-Aufklärung ist Unsinn. Mag ja sein, das man was findet ,was passt, aber man findet halt genausoviel das woanders hin passt. Ich könnt auch sagen, DSA tritt in die Fußstapfen der römischen Republik, da fänden sich sicher auch gemeinsamkeiten, wenn man nur sucht, der MUT Wert als Fortführung von Virtus, die beziehung meister-Spieler geht natürlich auf Pietas zurück. Dein Vorgehen erinnert mich massiv an die kommunistisch-sozialistische Literaturinterpretation, wo in jedes Standardwerk der Kampf Borgeoise vs. Proletariat reiniterpretiert wurde, auch wenns der Herr der Ringe war. Romantik ist halt paar Hundert jahre von DSA entfernt, weshalb man das schon besser argumentieren sollte als mit paar Schnipseln. Weder bezieht sich gygax auf die Aufklärung, noch Kiesov auf die Romantik, es finden sich auch keine berührungspunkte in der biographie. Und DSA, wenn man sichs anschaut, war schon seit spätes DSA 3 ein aufgeblähtes regelmonster, mit x Zusatzregeln für jeden Dreck, inklusive morgens aufstehen. Das seh ich als Gegenteil der Romantik.
Den letzten Satz versteh ich nicht. Meinst du der mir unbekannte Weseley beziehe sich auf Ayn rand?
Wenns aber ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess ist, warum hängst du dann an D&D 1 und willst es genau so halten, wies damals Gygax nach Gefühl zusammengezimmert hat? Da seh ich nix von kontinuierlichem Verbesserungsprozess. Ich sag nicht das ist schlecht, ich sag nur die gegenüberstellung DSA-Romantik vs. ARS-Aufklärung ist Unsinn. Mag ja sein, das man was findet ,was passt, aber man findet halt genausoviel das woanders hin passt. Ich könnt auch sagen, DSA tritt in die Fußstapfen der römischen Republik, da fänden sich sicher auch gemeinsamkeiten, wenn man nur sucht, der MUT Wert als Fortführung von Virtus, die beziehung meister-Spieler geht natürlich auf Pietas zurück. Dein Vorgehen erinnert mich massiv an die kommunistisch-sozialistische Literaturinterpretation, wo in jedes Standardwerk der Kampf Borgeoise vs. Proletariat reiniterpretiert wurde, auch wenns der Herr der Ringe war. Romantik ist halt paar Hundert jahre von DSA entfernt, weshalb man das schon besser argumentieren sollte als mit paar Schnipseln. Weder bezieht sich gygax auf die Aufklärung, noch Kiesov auf die Romantik, es finden sich auch keine berührungspunkte in der biographie. Und DSA, wenn man sichs anschaut, war schon seit spätes DSA 3 ein aufgeblähtes regelmonster, mit x Zusatzregeln für jeden Dreck, inklusive morgens aufstehen. Das seh ich als Gegenteil der Romantik.
Den letzten Satz versteh ich nicht. Meinst du der mir unbekannte Weseley beziehe sich auf Ayn rand?
Zitat von ghoul am 26. November 2020, 12:23 UhrErik, du hast das A vergessen. Das A von AD&D. Deine These von "nach Gefühl hingezimmert" ist mit diesem A wohl hinfällig.
Erik, du hast das A vergessen. Das A von AD&D. Deine These von "nach Gefühl hingezimmert" ist mit diesem A wohl hinfällig.
Zitat von Gelöschter Benutzer am 26. November 2020, 12:36 UhrZitat von ghoul am 26. November 2020, 12:23 UhrErik, du hast das A vergessen. Das A von AD&D. Deine These von "nach Gefühl hingezimmert" ist mit diesem A wohl hinfällig.
Erstens hasst Settembrini AD&D, zweitens hat jedes kommerziell erfolgreiche Rollenspiel Nachfolgeeditionen aus finanziellen gründen, die deshalb noch lange nicht nach den Prinzipien der Aufklärung erfolgen. Die Argumente werden mir zu blöd. ich zieh mich mal zurück.
Zitat von ghoul am 26. November 2020, 12:23 UhrErik, du hast das A vergessen. Das A von AD&D. Deine These von "nach Gefühl hingezimmert" ist mit diesem A wohl hinfällig.
Erstens hasst Settembrini AD&D, zweitens hat jedes kommerziell erfolgreiche Rollenspiel Nachfolgeeditionen aus finanziellen gründen, die deshalb noch lange nicht nach den Prinzipien der Aufklärung erfolgen. Die Argumente werden mir zu blöd. ich zieh mich mal zurück.
Zitat von Pyromancer am 26. November 2020, 13:44 UhrZitat von ErikErikson am 26. November 2020, 12:36 UhrErstens hasst Settembrini AD&D, ...
Hör dir mal bitte die ersten 15 Sekunden des Podcasts an, über den hier diskutiert wird, und melde dich dann zurück. 😉
Zitat von ErikErikson am 26. November 2020, 12:36 UhrErstens hasst Settembrini AD&D, ...
Hör dir mal bitte die ersten 15 Sekunden des Podcasts an, über den hier diskutiert wird, und melde dich dann zurück. 😉
Zitat von Settembrini am 26. November 2020, 14:32 UhrDer Autor ist tot?
https://soundcloud.com/benjamin-aka-flann/ich-spiele-feat-hassran-beat-by-bielefeld-bass
Der Autor ist tot?
https://soundcloud.com/benjamin-aka-flann/ich-spiele-feat-hassran-beat-by-bielefeld-bass
Zitat von Settembrini am 26. November 2020, 14:34 UhrDen letzten Satz versteh ich nicht. Meinst du der mir unbekannte Weseley beziehe sich auf Ayn rand?
Dave Weseley, der Erfinder des Abenteuerrollenspiels. Genauer: des Spielleiters und der Methode Rollenspiel im Hobbyzusammenhang.
Den letzten Satz versteh ich nicht. Meinst du der mir unbekannte Weseley beziehe sich auf Ayn rand?
Dave Weseley, der Erfinder des Abenteuerrollenspiels. Genauer: des Spielleiters und der Methode Rollenspiel im Hobbyzusammenhang.