Banden, Trupps und Sekten
Nur eine Idee, die mich seit einiger Zeit umtreibt: statt eines einzelnen Charakters führt jeder Spieler eine kleine Fraktion in der Spielwelt an, die Charaktere hat - und die entweder untergeht oder größer wird.
Ein paar lose Gedanken:
"Klassen" für verschiedene Arten von Fraktionen (Söldner, Diebesbanden, Adelshäuser, Handelsgesellschaften, Sekten, Magierkabalen) mit eigenen Fähigkeiten, Stärken und Schwächen.
"Trefferpunkte" werden zu tatsächlichen Anhängern einer Fraktion, die man verliert oder gewinnt.
"Reign" ist bekannt, aber genau das will ich nicht - sondern bei Bedarf zwischen verschiedenen Ebenen skalieren bzw. Wachstum und Verfall einer Fraktion soll so konkret wie möglich, so abstraktionsfrei wie möglich sein. X Morgen Land bringen Y GM, für die ich Z Söldner 1 Monat bezahlen kann.
Wenn ich diese Ruinen erforsche (es erfolgt ein Minigame oder ein normaler Dungeon Crawl), dann verliere ich zwar vielleicht X Abenteurer, gewinne aber eventuell Gold, Ressource Y und Reputation.
Eine Spielergruppe besteht nicht aus einem Zwergenkämpfer, einem halbelfischen Dieb und einem menschlichen Kleriker, sondern aus einer Mietaxt-Kompanie zwergischer Söldner, einer Patrizier-Handelsfamilie (mit weitreichendem Informationsnetzwerk) und einer lokalen Sekte, die in einer Region zusammenarbeiten, um gegen Orkstämme, eine Assassinengilde und die Machenschaften eines Leichnams vorzugehen.
Ideen/Anmerkungen/Meinungen?
Warum? Was ist daran besser? Du verlierst die Individualität der Charaktere, und gewinnst mehr Abstraktion.
Ich hab solche Sachen mal versucht, aber festgestellt, das kaum jemand Interesse daran hat, sich mehr als nötig mit BWL, Logistik, Soziologie oder Politik zu beschäftigen, und darauf würde das ganze hinauslaufen. Und wenn du die Sachen absichtlich raushälst, dann hast du dasseble wie vorher in grün.
Ich habe eine ähnliche Idee für die Drow von Menzoberranzan. Jeder Spieler steuert ein Haus. Allerdings kann man individuelle Hausmitglieder auf Abenteuer ausschicken.
Die Häuser der Spieler haben ein geheimes Bündnis. Der Rang des Hauses wird ausgewürfelt und beträgt mindestens 3.
Wenn jeder Trefferpunkt einen generischen Hansel repräsentiert, hqat man natürlich das Problem das die alle recht uniform sind (wenn man das denn als Problem sehen will).
Du kannst da vielleicht etwas Inspiration aus Chainmail mit seinen Heros und Super-Heros ziehen, oder Ars Magica mit seinen Magi/Companions/Grogs.
Das alte Postspiel World of Vengeance hatte da auch interessante Ansätze: Ein 4X in einer postapokalyptischen Welt, zum einen mit einem großen Stamm generischer Krieger, Techniker und anderer Mitglieder, auf der anderen Seite mit individuellen Anführern mit besonderen Fähigkeiten wie Strategie oder Erfindungsgeist. Und natürlich konnte man da auch anderen spielergeführten Stämmen begegnen und mit denen kooperieren, in einer Art wie sie dem Oger vielleicht vorschwebt.
Habe das Handbuch zu WoV leider nie in die Hände gekriegt, ich kenne es nur aus der Beschreibung in Karl-Heinz Kochs "Spiele per Post" aus den Spät-80ern. (Und das Handbuch alleine würde wohl nicht reichen, da es ein handmoderiertes Spiel war bei dem viele Mechaniken nur der SL-Seite bekannt waren und durch Versuch und Irrtum rausgefunden werden mussten.) Der angehängte Befehlsbogen und Auswertung geben aber ein bißchen einen Einblick.
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