Disputorium

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Ursachewirkungsumkehr: Neofeudalismus und Battlemechs

Die neofeudalen Strukturen in der Inneren Sphäre werden als älter beschrieben als der Battlemech, der (Regelanwendung einmal außenvor gelassen) die Kriegsführung wieder eindeutig in die Hände einer kleinen Elite legt.

Ist das irgendwo aufgearbeitet?

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Soweit ich weiss, ergibt sich die tendenz auf die neofeudalen Strukturen zwangsläufig aus der Kommunikation, die mies ist. Comstar und Blakes Word haben ein Monopol auf eine Technologie, die auch so komplex und teuer wäre. Ein Planet muss sich damit zwangsläufig selbst verwalten und kann kaum im Detail kontrolliert werden.

Faktisch muss es aber nicht auf Feudalismus rauslaufen, und tut es auch nicht.  Jeder Nachfolgestaat hat seine eigenen Regierungsformen. Nur die hauptsächliche Selbstverwaltung der Einzelplaneten ist ein Muss. Und auf dem Planeten selbst kann es dann quasi eine beliebige Regierungsform geben, was in der Peripherie, wo es oft reiche mit ca 3-10 Planeten gibt, auch auf Staatengröße passiert.

Richtig aufgearbeitet nicht, aber es gibt mehrere Ansätze für Erklärungen.

Zusätzlich zu den immensen Distanzen, die eine Verwaltung des ständig wachsenden Territoriums erschwerte und den Aufstieg lokaler Warlorddynastien begünstigte, würde ich zwei andere Dinge anfügen:

  1. Die Terranische Allianz war wohl keine sehr liberale Demokratie; irgendwo (Quelle weiß ich nicht mehr) wird beschrieben, dass der Welthunger ein massives Problem wurde, als man mehr und mehr Ressourcen in das KF - Projekt gesteckt hat. Später wurde sie immer mehr ein bürokratisches Monster, dass, obwohl es selbst noch eine Demokratie gewesen sein mag, den Freiheitsdrang der Kolonien unterdrückte und in einer Militärdiktatur unter James McKenna endete.
  2. Zusätzlich dazu gab es nach dem Exodus einen massiven Brain Drain auf der Erde. Ärzte, Wissenschaftler, Ingenieure, gut ausgebildete Arbeiter verlassen Terra und gehen in die Kolonien. Was Auswirkungen auf die Wählerschaft gehabt haben dürfte, ähnlich wie der "Blue Drain" in den USA oder die Migration aus Osteuropa (bes. Ungarn), sowie den Wohlstand ... was vielleicht Populisten ganz gelegen kam.

Der Battlepod hat es meiner Meinung nach schön in der diesbezüglichen Folge erklärt. Gerne mal reinhören!

Wenn man die Alten Hausbücher und das Star League Buch heranzieht, dan merkt man, daß das schon irgendwie ein Blinder Fleck ist. Da, wo was Schlaues steht, da ist das mehr so: Unregulierte Konzentrationsprozesse, Weltraumhyperkapitalismus plus Erben.

Der Feudalismus wurde mE aus der 50er/60er SciFi etwas unreflektiert übernommen, und dann abgefeiert*. Der Feudalismus war sozusagen gesetzt und ist dann mehr oder weniger fruchtbar als Tapete für ganz viele BT-Spezifika genommen worden.

*Alle [Hausname] sind Tony Stark, und die schwarzen Schafe in der Linie unterbrechen nur die Abfolge der coolen Tony Starks.

Ich kann tausend gute Gründe nennen, aber die sind ehrlicherweise alle nicht gut im Ursprungsmaterial rausgearbeitet. Lektüre der Ursprungsscifi oder Traveller ist da fruchtbarer und da diskutiert.

Jetzt, wo ich meine Meinungsessenz so rausgeschrieben habe, juckt es micht, nochmal bei Boy F. Peterson genau zu gucken...ich glaube Kurita war das erste Buch, wo es ausgewalzt wurde...aber Pat Larkin hat es grundsätzlich erarbeitet...mal kieken...

Battletech bzw Mechkrieger wäre ja mal eine Folge wert 😊

Zitat von grannus am 27. Mai 2023, 21:03 Uhr

Battletech bzw Mechkrieger wäre ja mal eine Folge wert 😊

Das auf jeden Fall!

Current thinking of this agency: 10 Ignores
Zitat von grannus am 27. Mai 2023, 21:03 Uhr

Battletech bzw Mechkrieger wäre ja mal eine Folge wert 😊

Ja! Auf der Liste, definitiv!

Zwei Folgen sind ja noch im Schnitt, wir arbeiten vor...