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Handakte: WotC

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In den letzten Monaten kommen immer mehr Neuigkeiten über den Teich, wie der Einsatz der Pinkertons* gegen einen Youtuber oder die offenbarte Geschäftsstrategie hinsichtlich der "Monetarisierung"von D&D-Spielern ans Tageslicht.

Das hat natürlich langfristig Auswirkungen darauf, wie, wo, von wem und womit D&D in Zukunft gespielt werden wird, und ich finde, es macht durchaus Sinn, das Geschäftsgebahren von WotC im Auge zu behalten.

Auch wenn hier vielleicht die meisten schon mit den Wizards abgeschlossen haben, sie sind die Lizenzhalter, und schaffen es durchaus, neue Spieler zu rekrutieren, die vorher nichts mit D&D zu tun hatten. Ich verweise da zB auf Larians Baldurs Gate III, das neue Maßstäbe hinsichtlich Wahlmöglichkeiten und Ergebnisoffenheit setzen wird.

Meinungen?

Andere Ansichten und Blickwinkel?

Zusätzliche Informationsschnipsel?

*Wer nicht um die Bedeutung dieser Leute weiß: Es sind dieselben Personen, die auch Gewerkschaften und Streiks in den USA unterdrücken helfen, mit Spionage und Gewalt.

Der Pinkerton-Einsatz war etwas überzogen, aber der Betroffene hätte den Ärger erwarten können und auch müssen. Das heißt, er hat unter vollem Bewußtsein seines Fehlverhalten trotzdem die noch unveröffentlichten Karten vorgestellt. - Somit: selbstverursacht. Soll er die Klappe halten.

Generell wird aktuell gerne auf WotC eingeschlagen, doch verhält sich WotC nicht wesentlich schlimmer als gängige andere Verlage oder Lizenzhalter wie etwa Games Workshop.

Ohne WotC wäre D&D TOT und damit das Rollenspielhobby massivst geschädigt. - Daher geht es nur MIT WotC, niemals gegen WotC.

Was es bräuchte, das wäre ein Personalwechsel bei WotC - oder bei Disney, Hasbro, Netflix, Amazon, etc. , wo immer gerade mit Fleiß und nicht wirklich versteckter politischer Agenda eingeführte Pop-Kulturen für immer ruiniert werden.

Es kann letztlich nur so laufen, daß die Verantwortlichen über die eingefahrenen Verluste gezwungen sind zu lernen, daß sie nicht gegen ihre Kundschaft agieren sollten - alternativ sie eben massive Verluste einfahren.

Die Zukunft wird es zeigen.

Also, Dein Vorschlag wäre, WotC zu canceln, um WotC zu retten? Mit Methoden und Argumenten des Kulturkampfes?

(Ich wäre ja eher dafür, die Folgen von Corporate RPG und suchterzeugenden Produktangeboten aufzuzeigen.)

 

Die Pinkertons haben IMO nichts falsch gemacht, der Typ war ein krimineller, durch Habgier motivierter Opportunist, der noch viel zu günstig davongekommen ist. Der hat ein ein unveröffentlichtes Kartenset in die Hand bekommen und es auf nem monetarisierten Account vorgestellt, mit entsprechend steigenden Views und Abozahlen. Mir ist unverständlich, wie der einerseits Sympathie erzeugen kann, und andererseits über den Kapitalismus geklagt wird. Das ist Scheinheiligkeit. Das war kein Rebell, der war einfach genauso gierig auf Monies wie WOTC.

Von der Monetarisierung weiss ich nix. Wenn wieder um sowas wie Lootboxen geht, da kommts drauf an, wie viel Selbstbeherrschung und Vorraussicht man von den Leuten erwartet. Ich halt nichts davon, die Kundschaft wie Deppen zu betrachten, wenn man das tun würde, müsst man erstmal sämtliche zuckerhaltigen Lebensmittel aus dem Supermarkt entfernen, und Alkohol und Tabak gleich mit.

 

 

Ich habe das Video nicht umsonst verlinkt. Meiner Auffassung nach ist dem Youtuber kein strafrechtlicher Vorwurf zu machen, auch wenn WotC da die schweren Geschütze ausgepackt hat.

Da den Vorwurf der Kriminalität auszupacken, halte ich seinerseits für rechtlich ... schwierig. Das ist so ... Lushwood-Niveau.

Das kannst Du sicherlich besser, Erik.

Vielleicht sollte man ihn einladen und seine Sicht der Dinge darstellen lassen? Hat ja beim letzten Mal auch so gut geklappt.

Zur Monetarisierung: es geistern Gerüchte durchs Netz, das für die Nutzung der Corebooks (nur noch online verfügbar) alleine eine monatliche Gebühr fällig werden könnte. Der "Tisch" soll rein virtuell sein. Die analoge Totholzvariante des Spiels soll sterben.

Zusätzliches Geld soll mit Zukaufoptionen (wie digitalen Zusatzregeln, die Charaktere vereinzelt mächtiger machen können) sowie natürlich dem ganzen kosmetischen Firlefanz, den es für die Spielerfiguren auch gibt.

Also, wer das nötige Kleingeld hat, kann sich Subklassen, Talente, Zaubersprüche, neue Monster, Fallen, magische Gegenstände dazukaufen (vermutlich alle objektiv besser als die Dinge, die es in der Grundversion gibt).

Und irgendwann wird es dann ein Wettrennen zwischen SLs und Spielern, wenn man sich nicht von Anfang an einen gemeinschaftlichen Schwur der Enthaltung auferlegt. Es wird vor allem dort, wo offene Tische angeboten werden, massiv einschlagen.

 

These: WotC hatten nie ein Verständnis dafür, wie wichtig SL für das Gelingen oder Fehlschlagen einer Runde sind, und haben IMMER auf die Monetarisierung von Spielern über den Verkauf von Charakterbauoptionen gesetzt.

Beleg: SL-Mangel bei 5E, früher schon hier genannt.

Beleg 2: der DMG 5 und das, was über das neue DMG bekannt ist; sowie Fokussierung auf die vergessenen Reiche und vorgekaute Lore im MM5. Kaum Motivation/Werkzeuge, etwas eigenes zu erschaffen.

Der Typ der die Karten veröffentlicht hat hat kriminell gehandelt, das ist eindeutig. Die Karten sind ein Trade Secret, das er bewusst verraten hat-davon kann man aufgrund seines hohen Sachkentnisses in der Materie ausgehen. Das einzige, was ihn vielleicht rettet, ist, das er kein Mitarbeiter von WOTC ist, so gut kenne ich das US Recht nicht. nach Deutschem Recht wäre er dran, nach § 17 Verrat von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen, auch wenn er kein Mitarbeiter ist, und bekäme sogar verschärftes Strafmaß, da er das ganze kommerziell verwertet hat.

ich zitiere:

(2) Ebenso wird bestraft, wer zu Zwecken des Wettbewerbs, aus Eigennutz, zugunsten
eines Dritten oder in der Absicht, dem Inhaber des Unternehmens Schaden zuzufügen,
sich ein Geschäfts- oder Betriebsgeheimnis durch
Anwendung technischer Mittel,
Herstellung einer verkörperten Wiedergabe des Geheimnisses oder
Wegnahme einer Sache, in der das Geheimnis verkörpert ist,
unbefugt verschafft oder sichert oder
ein Geschäfts- oder Betriebsgeheimnis, das er durch eine der in Absatz 1
bezeichneten Mitteilungen oder durch eine eigene oder fremde Handlung nach
Nummer 1 erlangt oder sich sonst unbefugt verschafft oder gesichert hat,
unbefugt verwertet oder jemandem mitteilt.

(4) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder
Geldstrafe. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter
gewerbsmäßig handelt.

Deutsches Recht ist da zwar nicht relevant, aber wenn wir schon damit argumentieren, dann ist "unbefugt verschafft oder sichert" ein zentraler Part. Er hat die Karten über einen Händler erhalten. Hätte der sie (schon) weitergeben dürfen? Vermutlich nicht. Ist - wir sind ja vor einem fiktiven Gericht - unzweifelhaft klar, dass der Youtuber wusste, dass der Händler ihm die Karten also unbefugterweise geliefert hat? Oder ist es nicht - vor unserem fiktiven Gericht - vielmehr so, dass es daran berechtigte Zweifel gibt, und beispielsweise im guten Glauben an ein korrektes Verhalten des Händlers gehandelt wurde?

Das würden in Deutschland wohl fiktive Anwälte und Richter zu klären haben.

(Fiktive Pinkertons eher nicht.)

Current thinking of this agency: 10 Ignores

Bei den Karten handelte es sich um ein Produkt, das noch nicht im Handel war und auch auf längere Zeit nicht erscheinen sollte. Das muss dem Typen klar gewesen sein-der macht seit Jahren professionell MTG Videos. Desweiteren war es nicht das bestellte Produkt. Weiterhin hat der Typ in seinem Video explizit damit geworben, das es sich um ein Produkt handelt, das er gar nicht haben dürfte, weil es noch nicht veröffentlicht ist. In diesem Fall gibt es absolut gar keine Zweifel, das der Typ genau gewusst hat, was er da in Händen hält.

 

Und so würde wohl der fiktive deutsche Anwalt von Hasbro argumentieren. Vor unserem fiktiven Gericht.

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