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Individuell modifizierte Kampffahrzeuge - woher kommt das?

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Battletech ist ganz prominent, aber es kommt mir so vor, als ob das ein verbreitetes Element ist: Militärische Fahrzeuge, Flugzeuge, Raumschiffe, ... in Serie gebaut, aber besondere Figuren (einschließlich natürlich der gespielten Personnagen) zeichnen sich dadurch aus, dass ihr Fahrzeug technisch verändert wurde (also nicht einfach nur rot angemalt; auch nicht: von Grund auf speziell angefertigte, absolut einmalige Superüberprototypen).

Woher kommt dieses Konzept? Gibt es einen Urtext, der das inspiriert hat? Oder ist das einfach aus dem Individualisierungswunsch der Spielenden entstanden (musste daraus entstehen?)?

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Aus dem Bauch raus würde ich sagen:

  • Scotty und die Enterprise
  • Traveller und die Schiffsbauregeln
  • Eher MINT-Angehauchte Klientel bei den Frühspielern (?)
  • Han Solo und der Millenium-Falke (und später andere "personalisierte" Schiffe)

Vielleicht nur entfernte Verwandte, aber ich musste direkt an Gun Trucks aus dem Vietnamkrieg denken: https://de.wikipedia.org/wiki/Gun_truck

Das M60 war das einzige Maschinengewehr, das von der U.S. Army offiziell für den Einsatz auf gun trucks freigegeben wurde. In der Praxis erwies sich diese Bewaffnung jedoch als zu schwach. Deshalb bauten die Soldaten vermehrt schwere Maschinengewehre des Typs Browning M2(teilweise in Doppel- oder sogar in Vierfachlafetten) sowie die nach dem Gatling-Prinzip arbeitende M134 Minigun ein – Waffen, die von den Besatzungen der Fahrzeuge auf nicht immer ganz legale Weise „organisiert“ wurden.

 

Wahrscheinlich hatten schon die Hethiter bei der Schlacht von Kadesch ihre Streitwagen individuell mit Bonusklingen und ähnlichem ausstaffiert. Wenn die Versorgungslage es hergibt (oder erzwingt) und die Obrigkeit nix dagegen sagt, dann wird gebastelt.

Geht es um Rollenspielregeltexte oder um das modifizierten Gefährt als Popkulturphänomen? Wenn letzteres, muss es zwingend militärisch sein oder reicht eine jede Modifikationen zwecks Wettbewerbsvorteil?

Frühe filmische Popkulturquellen für modifizierte Gefährte, die mir einfallen:

"Tollkühne Männer in ihren fliegendem Kisten" und "Das große Rennen um die Welt", beide Mitte 60er.

James Bond Reihe (Q Gadgets in Autos ab 63, Romane keine Idee)

Frühe Tuning Szene (von George Lucas mit American Graffiti 73 ein Denkmal gesetzt. Ich meine irgendwo mal aufgeschnappt zu haben, dass seine Idee von Han Solo auf diesem Film basiert).

Dark Star von Carpenter (74), modifiziert weil Klapperkiste aber Inspirationsquelle für den Used Fiction Look von Alien und Star Wars.

Mad Max 1 und 2, aber alles nach Star Wars ist ja ohnehin uninteressant.

Edit - Ganz vergessen: Death Race 2000 von 75.

Zitat von blut_und_glas am 17. August 2023, 8:41 Uhr

Battletech ist ganz prominent, aber es kommt mir so vor, als ob das ein verbreitetes Element ist: Militärische Fahrzeuge, Flugzeuge, Raumschiffe, ... in Serie gebaut, aber besondere Figuren (einschließlich natürlich der gespielten Personnagen) zeichnen sich dadurch aus, dass ihr Fahrzeug technisch verändert wurde (also nicht einfach nur rot angemalt; auch nicht: von Grund auf speziell angefertigte, absolut einmalige Superüberprototypen).

Woher kommt dieses Konzept? Gibt es einen Urtext, der das inspiriert hat? Oder ist das einfach aus dem Individualisierungswunsch der Spielenden entstanden (musste daraus entstehen?)?

Historisch: Die ersten einigermaßen standardisierten militärischen "Fahrzeuge" waren Segelkriegsschiffe, und deren Kommandanten konnten je nach Einfluss auch ihre eigenen Präferenzen bei der Bewaffnung durchsetzen.

Glaube aber nicht, dass das Popkultur-Konzept daher stammt. Denke eher, aus der Auto- und Motorradtuningszene, übertragen auf fiktive Kampfmaschinen. Nicht notwendigerweise zuerst im Rollenspiel: Der Millenium Falcon ist ja auch so etwas, beispielsweise.

Zitat von blut_und_glas am 17. August 2023, 8:41 Uhr

Battletech ist ganz prominent, aber es kommt mir so vor, als ob das ein verbreitetes Element ist: Militärische Fahrzeuge, Flugzeuge, Raumschiffe, ... in Serie gebaut, aber besondere Figuren (einschließlich natürlich der gespielten Personnagen) zeichnen sich dadurch aus, dass ihr Fahrzeug technisch verändert wurde (also nicht einfach nur rot angemalt; auch nicht: von Grund auf speziell angefertigte, absolut einmalige Superüberprototypen).

Woher kommt dieses Konzept? Gibt es einen Urtext, der das inspiriert hat? Oder ist das einfach aus dem Individualisierungswunsch der Spielenden entstanden (musste daraus entstehen?)?

Ich könnte mir vorstellen das das Konzept durch die Glorifizierung der Bootlegging-Fahrer über die Stockcar-Rennen (a ka NASCAR) in die Popkultur eingegangen ist.

EDIT: So gesehen wäre da Car Wars das bessere Beispiel als Battle Tech. Gerade nochmal nachgeschaut. Car Wars ist sogar ein paar Jahre älter als Battletech. 😉

Vielleicht hilft der Link als weitere Anlaufstelle:

https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/AceCustom

Es scheint jedenfalls der Topos beschrieben zu werden, den Blut_und_Glas meint (wobei Rote Farbe und Prototyp als äußerste Randbereiche inkludiert sind).

Überraschend, dass auch bei obigem Link trotz allgemeiner Begriffsauslegung (Boot, Auto, Flugzeug, Raumschiff, etc.) der Mecha so eine prominente Rolle einnimmt.

Die Beispiele im Wiki Eintrag sind allerdings leider nicht sehr weit zurückreichend. Die verwandten Subkategorien von Travel Cool liefern ggf. mehr Futter auf der Suche nach dem Urtext:

https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/TravelCooln

In der Nachlese scheint mir der "Wacky Race" Topos (Tollkühne Männer, Das große Rennen, Death Race, Car Wars) verwandt aber doch etwas anderes zu sein.

Falls es primär um Spielregeltexte geht: Ist die Frage mit Ogers Verweis auf Traveller beantwortet oder soll es spezifischer sein?

Tuning =! Konstruktionsregeln.

 

Würde das scharf trennen wollen. Konsturktionssysteme sind klar Traveller. Wobei ich da nach den Vorläufern noch forsche...

Seit Exilautors Beitrag muss ich an Manfred von Richthofen denken, und wie er mit Han Solo zusammen hängt.

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