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Rolled Inclusivity

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Zitat von Benjamin am 2. Juli 2020, 14:13 Uhr

Moralisch falsch! Meine SpielerInnen werden als zerstörte Personen aus der Kampagne kommen, wenn ich sie erst mit 5 % nicht-binären NSC zersetzt habe muahahaha. Aufstand der Transsexuellen! Eure heile Heimat wird zerstört, durch Asylanträge, Männern im Rock und Frauen mit Pimmeln!

Manche Leute ey.

Den Teil hättest Du Dir sparen können. Bis dahin war es eine vernünftige Beschreibung, wie Du so etwas einsetzen würdest und was Du modifizieren würdest. Das "wozu" fehlt mir immer noch ein wenig, aber ich habe ja keine Ansprüche.

Dass Du aber die Frage "Warum" oben mit "wegen meiner nervigen Besserspielattitüde" beantwortet hast, würde mich in der Kampagne sofort dagegen einnehmen. Und da es Deine Kampagnenwelt ist, auch gegen die.

Zitat von ErikErikson am 2. Juli 2020, 16:24 Uhr

Was mich interessieren würde: Ich habe damals, als ich noch viel Spielleiter war, imer so ca. 80% aller NSC männlich sein lassen, weil ich der Meinung war, die als mann besser und für mich angenehmer darstellen zu können. bei der Darstellung der weiblichen Charaktere hatte ich mich teils auch genötigt gefühlt, ob Stimmung die Stimme höher zu verstellen, was auf Dauer bei vielen weiblichen NSC ob Überanspruchung der Stimmbänder nicht tragfähig wäre.

Dieses Konzept kollidiert ja nun mit dem Anspruch, mehr Diversität ins Spiel zu bringen. Was ist da nun zu tun? Die laien-schauspielerischen Aktivitäten einstellen, und jeden NSC einfach normal darstellen fände ich etwas dröge.

Ist das jetzt hier endgültig das allgemeine Diversitätsthema? Ich habe mich mit meinen Grundsatzfragen vielleicht auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert, aber sollte es hier nicht zumindest indirekt um b&g's Entwurf gehen?

Oder können wir das allgemeine Thema vielleicht abtrennen?

Zitat von Benjamin am 2. Juli 2020, 14:13 Uhr

Nur ist mir das Modell noch nicht spezifisch genug. Ich möchte neben Biologie und Sexualität noch die Identität anführen, aber das kann ich ja in einer dritten Tabelle aufnehmen:

Ja, da ist das Modell im Artikel auch unsauber formuliert (was wiederum auch daran liegt, da ich da während der Erstellung noch einmal umgesattelt habe). Ursprünglich war der 2W20-Wurf (und so steht es da ja auch) für die Identität gemeint. Auch deshalb, weil letztlich Identität, also wie sich die Personnage sieht und darstellt, für das Spiel der in meinen Augen relevantere Part ist - wenn die Spieler zum ersten Mal dem Herrscher von Narkwoll begegnen, dann beschreibe ich, wie er sich präsentiert (und nicht, was in seiner Hose ist oder wie er geboren wurde). Dann bin ich aber beim Zahlen recherchieren ein wenig vom Pfad abgekommen, und habe angefangen das biologische Geschlecht da mit hinein zu schieben, ohne das klar auszuformulieren. In meiner eigenen praktischen Anwendung bin ich da aber dann doch wieder beim Ausgangsmodell gelandet: Die 2W20 benutze ich also für die Identität. Das biologische Geschlecht lese ich aber aus dem gleichen Wurf zusätzlich ab, und zwar folgendermaßen: Wenn der niedrigere Würfel genau 1 niedriger ist als der höhere, dann handelt es sich um eine Transpersonnage (also ergibt beispielsweise der Wurf "weiblicher W20 16, männlicher W20 15" eine Transfrau), sind die Würfel gleich hoch dann definiere ich das biologische Geschlecht zusammen mit der Identität aus. Damit lande ich auch bei deinen 5% aber ohne zusätzlichen Würfel(wurf).

Current thinking of this agency: 10 Ignores
Zitat von Hasran am 2. Juli 2020, 11:02 Uhr
Scheint mir also ganz gut belegt. Ich persönlich habe mich da immer an Kant orientiert, der in "Kritik der reinen Vernunft" IIRC bereits darüber schrieb, dass die Wahrnehmung von Kausalität und dem linearen Voranschreiten von Zeit eine wie eine Brille für uns sei und keine kosmische Notwendigkeit.
Hat er das?! Das finde ich sehr beindruckend (Ja, Asche auf mein Haupt, habe Kritik der reinen Vernunft nicht gelesen) und viel interessanter. Man hört ja häufiger Stimmen aus dem naturwissenschaftlichen Bereich, die Zeit nicht als fundamental sehen.
Was mir immer in meinem naiven Denken logischer erschien, berücksichtigt man, dass wir gar keine Möglichkeit haben eine fundamentale Zeit überhaupt zu messen, wir können nur den Raum messen und die Bewegung darin (wenn unsere genaueste Uhr eine Abweichung hat, wo kalibrieren wir sie dann?). Man braucht keine Zeit, um zu sehen, dass sich ein Pendel bewegt, aber den Raum.
Das ist auch ein großes Problem der "Theorie von Allem", wo die Quantenphysik keine Zeit kennt, bei Newton und Einstein sie aber notwendig ist.
Ich hatte immer den Eindruck, dass Einstein die Physiker gedanklich in eine Sackgasse geführt hat und extreme Verrenkungen nötig sind, die erstmal der Anschauung widersprechen. Natürlich ist die Hilfskonstruktion der Raumzeit exztrem robust und die meisten hängen ja an ihrem Empfinden der Zeit, da dauerts dann oft Jahrzehnte bis von Lichtgestalten ausgeheend mutig weitergedacht wird. In der modernen Physik wird ja wohl teils versucht, die Zeit loszuwerden oder umzuinterpretieren und oft fließt da Philosophie rein. Deswegen finde ichs beeindruckend, wenn es auch frühere Stimmen gibt.
Danke für den Denkanstoß. Da hat sich die Diskussion doch schon wieder gelohnt :-). Ich ärgere mich so, dass Philosophie in der Schulbildung so stiefmütterlich behandelt wird.
äh ja, zurück zum Planet Xir.
Zitat von Seanchui am 2. Juli 2020, 11:58 Uhr

Es gibt in meinen Augen nicht nur eine Zeit für politische Diskussionen sondern auch einen Ort für politische Diskussionen. Warum sollte ich in einem Rollenspielforum darüber diskutieren?

Was mich angeht: Weil es Spielinhalte sind.

Und die Themen interessieren mich als Spielinhalte und in der Art, wie ich mit diesen Inhalten umgehe und mit ihnen arbeiten, sie anwenden, sie aus- und umbauen, ... kann. Was kann ich damit im Spiel machen? Wie kann ich es machen?

Und ja, auch: Was glaube ich, kann das mit mir beim Spiel machen? Was kann ich vielleicht "mitnehmen"? Wobei das für mich dann oft mehr in den... Vorfeldaktivitäten liegt. Recherche beispielsweise. Und wenn ich jetzt noch schreibe "oder eben Diskussion", dann beißt sich der Drache natürlich in den Schwanz.

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Zitat von blut_und_glas am 2. Juli 2020, 19:40 Uhr

In meiner eigenen praktischen Anwendung bin ich da aber dann doch wieder beim Ausgangsmodell gelandet: Die 2W20 benutze ich also für die Identität. Das biologische Geschlecht lese ich aber aus dem gleichen Wurf zusätzlich ab, und zwar folgendermaßen: Wenn der niedrigere Würfel genau 1 niedriger ist als der höhere, dann handelt es sich um eine Transpersonnage (also ergibt beispielsweise der Wurf "weiblicher W20 16, männlicher W20 15" eine Transfrau), sind die Würfel gleich hoch dann definiere ich das biologische Geschlecht zusammen mit der Identität aus. Damit lande ich auch bei deinen 5% aber ohne zusätzlichen Würfel(wurf).

Tops! Identität nach vorne, easy.

Bin gespannt, ob jemand aus meiner Gruppe das nutzen möchte. =)

Zitat von BoyScout am 2. Juli 2020, 20:01 Uhr
Zitat von Hasran am 2. Juli 2020, 11:02 Uhr
Scheint mir also ganz gut belegt. Ich persönlich habe mich da immer an Kant orientiert, der in "Kritik der reinen Vernunft" IIRC bereits darüber schrieb, dass die Wahrnehmung von Kausalität und dem linearen Voranschreiten von Zeit eine wie eine Brille für uns sei und keine kosmische Notwendigkeit.
Hat er das?! Das finde ich sehr beindruckend (Ja, Asche auf mein Haupt, habe Kritik der reinen Vernunft nicht gelesen) und viel interessanter. Man hört ja häufiger Stimmen aus dem naturwissenschaftlichen Bereich, die Zeit nicht als fundamental sehen.
Was mir immer in meinem naiven Denken logischer erschien, berücksichtigt man, dass wir gar keine Möglichkeit haben eine fundamentale Zeit überhaupt zu messen, wir können nur den Raum messen und die Bewegung darin (wenn unsere genaueste Uhr eine Abweichung hat, wo kalibrieren wir sie dann?). Man braucht keine Zeit, um zu sehen, dass sich ein Pendel bewegt, aber den Raum.
Das ist auch ein großes Problem der "Theorie von Allem", wo die Quantenphysik keine Zeit kennt, bei Newton und Einstein sie aber notwendig ist.
Ich hatte immer den Eindruck, dass Einstein die Physiker gedanklich in eine Sackgasse geführt hat und extreme Verrenkungen nötig sind, die erstmal der Anschauung widersprechen. Natürlich ist die Hilfskonstruktion der Raumzeit exztrem robust und die meisten hängen ja an ihrem Empfinden der Zeit, da dauerts dann oft Jahrzehnte bis von Lichtgestalten ausgeheend mutig weitergedacht wird. In der modernen Physik wird ja wohl teils versucht, die Zeit loszuwerden oder umzuinterpretieren und oft fließt da Philosophie rein. Deswegen finde ichs beeindruckend, wenn es auch frühere Stimmen gibt.
Danke für den Denkanstoß. Da hat sich die Diskussion doch schon wieder gelohnt :-). Ich ärgere mich so, dass Philosophie in der Schulbildung so stiefmütterlich behandelt wird.
äh ja, zurück zum Planet Xir.

Soweit ich mich erinnern kann... Vielleicht bringe ich da auch was durcheinander... Aber ich bin zu faul nachzuschauen. 😉

"If people seem slightly stupid, they’re probably just stupid. But if they seem colossally and inexplicably stupid, you probably differ in some kind of basic assumption so fundamental that you didn’t realize you were assuming it, and should poke at the issue until you figure it out." - Scott Alexander, published under CC-BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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