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Rolled Inclusivity

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Zitat von Hasran am 2. Juli 2020, 11:03 Uhr
Zitat von Seanchui am 1. Juli 2020, 20:22 Uhr

Oger, Archo: Ich stelle mal ganz bewußt eine provokante Frage dazwischen:

Wie viele Monostichon-Monster hättet Ihr in der Zeit beschreiben können, die für diese Threads draufgegangen sind?

Das ist ein merkwürdiges Konstrukt. Es kann uns doch egal sein, wie die beiden ihre Zeit priorisieren.

Du hat recht: es ist ein merkwürdiges Konstrukt. Aber es ist exakt die Frage, die ich mir immer wieder stelle, wenn mal wieder (was in letzter Zeit ja auch sehr häufig passiert) die "politische Diskussion" vom Zaun bricht.

Es gibt in meinen Augen nicht nur eine Zeit für politische Diskussionen sondern auch einen Ort für politische Diskussionen. Warum sollte ich in einem Rollenspielforum darüber diskutieren? Ich meine, da kann ich ja auch ins Anglerforum oder ins Mutter-Kind-Forum gehen und darüber streiten, ob rechts rechter links ist oder nicht. Da gehe ich aber eigentlich hin, um mich über Köder und Schwimmer bzw. über Muttermilchersatz und Strampler auszutauschen. In ein Rollenspielforum gehe ich eigentlich, um spannende Plotideen auszutauschen, Regelfragen zu stellen und Erfahrungsberichte zu schreiben und lesen. Was bringt es mir, dass ich weiß dass User XY eher "konservativ" oder "progressiv" eingestellt ist im Hinblick auf seine Ideen zu Settings, Regeln, Abenteuern? Eigentlich nichts.

Ich weiß, mein Vermeiden dieser Agenda ist ein Statement. Aber ich vermeide diese Agenda eigentlich gar nicht - ich würde sie nur gerne dort belassen, wo sie in meinen Augen hingehört.

Es stellt ja vielleicht auch einen Wert dar, zu dokumentieren, dass diese Themen unverändert sehr unterschiedlich gesehen werden und weiterhin polarisieren und damit dem Eindruck der einzig richtigen Haltung hierzu, den manche Blasen vermitteln, etwas entgegengesetzt wird. Vielleicht auch als Signal an die Verlage.

Schöner wäre etwas konstruktiver und weniger verbissen, um zu zeigen, dass man solche Themen auch ohne Maulkorb diskutieren KANN, ohne dass ein Forum daran untergeht.

Andererseits zeigt der Einsatz von Disputanten auch, dass solche Themen die gerne berufene "Online-Community" offenbar spalten können und der kompromisslos missionarische Charakter, der mancherorts zutage tritt und der nach meinen Eindruck das Hauptproblem an der ganzen Thematik darstellt, damit im Ergebnis einen mehr oder minder hohen Preis für die PnP-Szene insgesamt haben könnte.

Aber - wie bereits erwähnt - das betrifft alles nicht die rein optionalen Überlegungen von blut_und_glas.

All dead! All dead!
Zitat von Seanchui am 2. Juli 2020, 11:58 Uhr
Zitat von Hasran am 2. Juli 2020, 11:03 Uhr
Zitat von Seanchui am 1. Juli 2020, 20:22 Uhr

Oger, Archo: Ich stelle mal ganz bewußt eine provokante Frage dazwischen:

Wie viele Monostichon-Monster hättet Ihr in der Zeit beschreiben können, die für diese Threads draufgegangen sind?

Das ist ein merkwürdiges Konstrukt. Es kann uns doch egal sein, wie die beiden ihre Zeit priorisieren.

Du hat recht: es ist ein merkwürdiges Konstrukt. Aber es ist exakt die Frage, die ich mir immer wieder stelle, wenn mal wieder (was in letzter Zeit ja auch sehr häufig passiert) die "politische Diskussion" vom Zaun bricht.

Es gibt in meinen Augen nicht nur eine Zeit für politische Diskussionen sondern auch einen Ort für politische Diskussionen. Warum sollte ich in einem Rollenspielforum darüber diskutieren? Ich meine, da kann ich ja auch ins Anglerforum oder ins Mutter-Kind-Forum gehen und darüber streiten, ob rechts rechter links ist oder nicht. Da gehe ich aber eigentlich hin, um mich über Köder und Schwimmer bzw. über Muttermilchersatz und Strampler auszutauschen. In ein Rollenspielforum gehe ich eigentlich, um spannende Plotideen auszutauschen, Regelfragen zu stellen und Erfahrungsberichte zu schreiben und lesen. Was bringt es mir, dass ich weiß dass User XY eher "konservativ" oder "progressiv" eingestellt ist im Hinblick auf seine Ideen zu Settings, Regeln, Abenteuern? Eigentlich nichts.

Ich weiß, mein Vermeiden dieser Agenda ist ein Statement. Aber ich vermeide diese Agenda eigentlich gar nicht - ich würde sie nur gerne dort belassen, wo sie in meinen Augen hingehört.

Der Grund, warum dies in Rollenspielforen diskutiert wird, dürfte meines Erachtens sein, dass das Thema in den letzten Jahren massiv in das Rollenspielhobby hereingetragen wird von denjenigen, die sich unter den Schlagworten Diversität, Gendergerechtigkeit, Political Correctness etc. Veränderungen von Regelsystemen, Settings etc. nicht nur wünschen, sondern bestehende Produkte für eine Nichtbeachtung der Agenda angreifen. Verbunden hiermit ist immer der unterschwellige oder ausgesprochene Vorwurf, wer etwas derartiges im konkreten Einzelfall kritisiert sei unsensibel und wolle Minderheiten ausgrenzen und deren Angehörige verletzen. Diese Totschlagargumente frustrieren dann denjenigen, der sachliche Bedenken an einem konkreten Ansatz anbringen will, enorm; das kann ich sehr gut nachvollziehen.

Würden keine entsprechenden politischen Forderungen in Bezug auf Rollenspiele aufgestellt und ein entsprechender sozialer Druck auf PnP-Verlage ausgeübt, brauchte man das auch nicht in einem Rollenspielforum diskutieren.

Bekäme man keinen Maulkorb verpasst, wenn man z.B. lediglich die Ansicht vertritt, das generische Femininum in einem Rollenspielprodukt als eine sprachliche schlechte Wahl zu empfinden, weil sie Missverständnisse verursacht bzw. das Leseverständnis erschwert, dann würde das Thema in der Szene auch nicht so hoch gekocht.

All dead! All dead!
Zitat von Elegod am 2. Juli 2020, 12:11 Uhr
Zitat von Seanchui am 2. Juli 2020, 11:58 Uhr
Zitat von Hasran am 2. Juli 2020, 11:03 Uhr
Zitat von Seanchui am 1. Juli 2020, 20:22 Uhr

Der Grund, warum dies in Rollenspielforen diskutiert wird, dürfte meines Erachtens sein, dass das Thema in den letzten Jahren massiv in das Rollenspielhobby hereingetragen wird von denjenigen, die sich unter den Schlagworten Diversität, Gendergerechtigkeit, Political Correctness etc. Veränderungen von Regelsystemen, Settings etc. nicht nur wünschen, sondern bestehende Produkte für eine Nichtbeachtung der Agenda angreifen. Verbunden hiermit ist immer der unterschwellige Angriff, wer etwas derartiges im konkreten Einzelfall kritisiert ist unsensibel und will Minderheiten ausgrenzen und deren Angehörige verletzen. Diese Totschlagargumente frustrieren dann denjenigen, der sachliche Bedenken an einem konkreten Ansatz anbringen will, enorm; das kann ich sehr gut nachvollziehen.

Würden keine entsprechenden politischen Forderungen in Bezug auf Rollenspiele aufgestellt und ein entsprechender sozialer Druck auf PnP-Verlage ausgeübt, brauchte man das auch nicht in einem Rollenspielforum diskutieren.

Bekäme man keinen Maulkorb verpasst, wenn man z.B. die Ansicht vertritt, das generische Femininum in einem Rollenspielprodukt als eine sprachliche schlechte Wahl zu empfinden, weil sie Missverständnisse verursacht bzw. das Leseverständnis erschwert, dann würde das Thema in der Szene auch nicht so hoch gekocht.

Mir sind die Hintergründe - fürchte ich - recht klar, WARUM das Thema in Rollenspielforen landet. Das es so ist, macht mich halt traurig. Und die Art und Weise auch.

Deine Abneigung kann ich gut verstehen. Aber was könnte die Lösung sein?

Die Kritiker der jüngeren Entwicklungen wollen ja eigentlich genau das gleiche: Die Realpolitik aus dem Hobby heraushalten. Spiele einfach Spiele sein lassen. Gendergerechtigkeit, Diversität etc. den einzelnen Spielrunden überlassen und nicht zur Leitlinie der Publikationen erheben. Die Politik dementsprechend (nicht nur aus den Foren sondern) aus den Rollenspielprodukten selbst weiter herauslassen. Ohne den Anspruch, die Konsumenten zum "Besseren" zu missionieren, gäbe es wenig zu diskutieren. Aber eben auch vielleicht die eine oder andere tatsächliche Verbesserung nicht.

Oder sollte man das massive Einwirken dieser politischen Strömungen in Spielprodukte in Foren unkommentiert akzeptieren und den Eindruck erwecken, hiermit gingen alle restlos konform?

Ich sehe keinen wirklich gangbaren alternativen Weg zum Diskurs, nachdem die "Büchse der Pandora" einmal geöffnet wurde. Aus ihr entwichen ist das "Übel" Arbeit, nämlich sich mit solchen Fragen auseinandersetzen zu müssen. Ginge es hier nur um eine kleine Nische in der Nische (etwa ein paar neue indie-RPGs mit hervorgehobener Diversität, gendergerechter Sprache etc.), die sich mit solchen Fragen auseinandersetzt, wäre es etwas ganz anderes, aber es ist ja nach meinem Eindruck nun einmal zunehmend eine möglichst flächendeckende Umgestaltung der PnP-Szene angestrebt ...

Den einen mag man auf diesem Weg neu hinzugewinnen, die anderen verliert man eben. So ist das. Gerade im Hobbybereich muss man damit rechnen, dass Verärgerung, Enttäuschung und Frustration auch geäußert wird.

All dead! All dead!
Zitat von Der Oger am 2. Juli 2020, 9:38 Uhr

Du startest in Post Nr. 6 mit etwas, dass als biologistische Begründung für die Verfolgung von LGBT - Leuten verstanden werden kann und von Neonazis auch so verwendet wird.

Oger - ich bin es müde, wie ich schon schrieb; deshalb fasse mich mich kurz.

Wenn du versuchst mir die Hand zu reichen, dann einigen wir uns auf "we agree to disagree". Bei einem Satz wie oben wird mir aber bereits schlecht, den darin sehe ich eine offene Anschuldigung, die mich mit Nazis gleichstellt, also mit Menschen, die ein volles Drittel meiner Familie ausgerottet haben. Und da hört bei mir dann einfach jeder Spaß auf, jedweder Diskurs  und jedwede Beteuerung "man habe es doch nicht böse gemeint".

Kurz: ich teile deine Meinung bezüglich Post Nr. 6 nicht nur NICHT, ich widerspreche dem sogar entschieden und fühle mich zutiefst beleidigt und diffamiert.

Und genau deshalb werde ich mich jetzt aus diesem Thread zurückziehen - ich spreche einfach nicht mehr mit Leuten, die den Holocaust zu relativieren versuchen. Denn genau das tust du.

Stimme der Vernunft. 4E Archoangel - love me or leave me!

Huch! Wenn man jemandem sagt, dass genauso wie er auch Neonazis argumentieren, dann relativiert man den Holocaust? Fehlt mir da ein Zwischenschritt?

Ich finde den Ansatz großartig, als SL werde ich die Prozedur definitiv verwenden!

Ich verstehe es als konkretes Angebot, Geschlechertdiversität in die Kampagne zu bringen. Für mich ist das sehr viel hilfreicher, als einen langen Sermon zu lesen, der der interessierten Leserschaft keinen Anknüpfungspunkt bietet.

Das hier verstehe ich sofort: Ermittle ein Ergebnis und interpretiere das im Rahmen der Spielwelt. Easy! Ich mach den ganzen Tag nichts anderes. 😉

Nur ist mir das Modell noch nicht spezifisch genug. Ich möchte neben Biologie und Sexualität noch die Identität anführen, aber das kann ich ja in einer dritten Tabelle aufnehmen:

Männlicher/weiblicher W20: Check, 5 % zweigeschlechtliche Menschen statt wie in D lt. Wikipedia 0,2 % klingt zwar viel, aber ey.

Sexuelle Orientierung: Check.

Neu: Identität, ein weiterer d20. 1-19 cis, 20 trans. Ebenfalls robuste 5 %.

Da ich nun eine neue D&D-Runde in meiner Kampagnenwelt starte, werde ich den SpielerInnen die Tabelle bei der SC-Erstellung zumindest anbieten.

Moralisch falsch! Meine SpielerInnen werden als zerstörte Personen aus der Kampagne kommen, wenn ich sie erst mit 5 % nicht-binären NSC zersetzt habe muahahaha. Aufstand der Transsexuellen! Eure heile Heimat wird zerstört, durch Asylanträge, Männern im Rock und Frauen mit Pimmeln!

Manche Leute ey.

Zitat von Benjamin am 2. Juli 2020, 14:13 Uhr

Moralisch falsch! Meine SpielerInnen werden als zerstörte Personen aus der Kampagne kommen, wenn ich sie erst mit 5 % nicht-binären NSC zersetzt habe muahahaha. Aufstand der Transsexuellen! Eure heile Heimat wird zerstört, durch Asylanträge, Männern im Rock und Frauen mit Pimmeln!

Manche Leute ey.

Leider habe ich damals für das Konzert nur für Männer, die als Frauen verkleidet sind am Weltfrauentag keine Tickets mehr bekommen.

"If people seem slightly stupid, they’re probably just stupid. But if they seem colossally and inexplicably stupid, you probably differ in some kind of basic assumption so fundamental that you didn’t realize you were assuming it, and should poke at the issue until you figure it out." - Scott Alexander, published under CC-BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Was mich interessieren würde: Ich habe damals, als ich noch viel Spielleiter war, imer so ca. 80% aller NSC männlich sein lassen, weil ich der Meinung war, die als mann besser und für mich angenehmer darstellen zu können. bei der Darstellung der weiblichen Charaktere hatte ich mich teils auch genötigt gefühlt, ob Stimmung die Stimme höher zu verstellen, was auf Dauer bei vielen weiblichen NSC ob Überanspruchung der Stimmbänder nicht tragfähig wäre.

Dieses Konzept kollidiert ja nun mit dem Anspruch, mehr Diversität ins Spiel zu bringen. Was ist da nun zu tun? Die laien-schauspielerischen Aktivitäten einstellen, und jeden NSC einfach normal darstellen fände ich etwas dröge.

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