Disputorium

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Zock Bock Radio: M. Pondsmith, Cyberpunk, Polizeigewalt und Revolution

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Grolm-Gate.

* Orangener Gurt im PJJ * Grüner Gürtel im Drama-Fu (Drachen-Stil) * Brauner Gürtel im Pyro-Fu * Night's Master im Ghoulu Jitsu * Gelber Gürtel im Tanelorn *

Und was sagen die DSAler dazu, wenn sich wer in diese niederungen verirrt haben möge?

Sie diskutieren anscheinend noch immer. Also die, die nicht gebannt wurden. In welche Richtung es inzwischen geht, weiß ich nicht.

* Orangener Gurt im PJJ * Grüner Gürtel im Drama-Fu (Drachen-Stil) * Brauner Gürtel im Pyro-Fu * Night's Master im Ghoulu Jitsu * Gelber Gürtel im Tanelorn *

Wahrscheinlich warten sie noch auf den Meister, der ihnen sagt, wie es weitergeht.

Ich bin mit dieser Folge noch nicht ganz durch, kann sie im Moment leider nur in kurzen Abschnitten hören. Aber zunächst einmal ein großes Lob. Bei Folge 1 fehlte mir ehrlich gesagt eine visuelle Begleitung o.ä. und man hätte die m.E. etwas raffen können. Die zweite Folge ist im positiven Sinne viel kompakter und hat keinerlei Längen. Interessant finde ich, wie anders wir Anfang der 90er offenbar Cyberpunk gespielt haben.

Wir waren drei Spieler: ein Solo, ein Netrunner, ein Tech. Den weiblichen Tech habe ich gespielt. Bis heute ist das einer meiner Lieblings-SCs ever.

Am Anfang stand Respekt vor den großen Konzernen und den durchgeknallten Typen, denen ihre Menschlichkeit durch Drogen, Einbauten etc. abhanden gekommen war. Dann kam die Angst von den großen Konzernen und den durchgeknallten Typen, denen ihre Menschlichkeit durch Drogen, Einbauten etc. abhanden gekommen war. Schließlich mündete es in einer Paranoia wegen der großen Konzerne und der durchgeknallten Typen, denen ihre Menschlichkeit durch Drogen, Einbauten etc. abhanden gekommen war.

Bei uns ist keiner der SCs gestorben, allerdings wäre das wohl unumgänglich gewesen, wenn die Runde nicht aufgrund Umzugs des SL geendet wäre. Warum? Vom ersten Moment an haben wir die "Combat-Zone" soweit irgendwie möglich gemieden. Wir haben uns rar gemacht und auch mal Geld sausen lassen, wenn es uns zu heiß wurde. Unser Ziel war es tatsächlich, Skandale aufzudecken und irgenwie publik zu machen. Das haben wir auch ganz gut geschaft. Je mehr uns das gelang, je mehr wir Leuten auf die Füße traten, desto dichter wurden die "Einschläge". Der Solo war irgendwann nicht schlecht, aber ich vermute bei weitem nicht so mächtig, wie ihr es im Zock Bock Radio beschreibt; und der war in Kämpfen, sofern unvermeidbar, idR alleine an vorderster Front, während die anderen beiden die Köpfe einzogen und irgendwie von der Seitenlinie halfen. Rückschauend sind wir wohl recht oft weggelaufen oder haben es irgendwie geschafft, die Cops zwischen uns und die Gegner zu bringen ... 🙂 Und wir haben manchen Anschlag frühzeitig vereitelt, weil wir in allem und jedem einen Auftragskiller gesehen haben. Meine Mechanikerin hasste Night City und das, was aus Amerika geworden war. Ihr Traum war es, irgendwie eine Eintrittskarte für Europa zu bekommen, sei es durch Geld oder mittels "Geheimnissen". Darum wollte sie auch keine Einbauten, die ggf. in Europa illegal sein könnten und ihre Pläne durchkreuzen könnten. Natürlich hat sie ihren Traum nicht verwirklicht. Weil ich wusste, dass meine SCin eine beschissene Kämpferin war, habe ich meine Gegner anders ausgeschaltet, durch Manipulation von Fahrzeugen oder Störung von Technik ... oder als nichts anderes mehr half auch mit einem selbstaufblasbaren Schlauchboot, das auf dem Highway bei über 400 km/h (oder waren es Meilen) in ein Verfolger-Motorad krachte und mit minimaler Chance tatsächlich zu einem tödlichen Unfall führte.

Ich finde, wir spielten damals vielleicht nicht Revolution, aber doch aktiven Widerstand in einer kleinen Zelle. Vielleicht war das eine Altersfrage (wir waren Mitte 20er) oder es lag an einer gesunden Einstellung des SL? Hätte bei uns jemand damals als SL Abschüsse von SCs gesammelt, wären seine Runden wohl nicht lange gelaufen. Das hätte nicht zur Haltung der Spieler gepasst.

Die Neuromancer-Trilogie von William Gibson war damals wohl der stärkste Einfluss für uns. Aber auch Blade Runner war sicher bei uns allen in den Hinterköpfen. Es gab eher eine Abneigung dagegen, alles auch umzusetzen und auszunutzen, was technisch möglich ist.

Weil ich nur Spieler war, habe ich damals bewusst nur Ausschnitte aus dem Regelwerk gelesen. Ich fand es damals besser, als Spieler nicht alles zu wissen und auf den SL zu vertrauen. (Nichts nervt mehr als Regeldiskussionen zwischen Spielern und SL. Das erübrigt sich, wenn der SL die Regeln am Tisch vorgibt.) Sehr spannend euch bei eurer Analyse zuzuhören. Ich bekomme Lust, mir das alte Regelwerk nochmal in Ruhe und in Gänze vorzunehmen.

All dead! All dead!

Glückwunsch,  dann habt ihr es ja richtig gemacht, das ist super! Das ist echt ne Leistung!

Leider bin ich erst jetzt auf Zock Bock gestoßen und musste in der Tat diese Folge zuerst hören. Das war für mich eine nostalgische Reise in die alte Heimat - in mehrerlei Hinsicht. Danke dafür 😊

Freut mich! Und ich hoffe, ich habe nicht zuviel Murks mit den Regeln erzählt, dieses Ding mit den Magazin wechseln habe ich mental nicht mehr ganz draufgehabt.

Habe mittelfristig vor noch ein oder zwei Folgen zu "Atlantis" also dem untergegangenen Rollenspiel-West-berlin zu machen, vlt. magst Du ja da mal teilnehmen!

War kein großer Murks dabei, ggf. etwas viele Magazine beim Mega-Shootout...

Eine gemeinsame Atlantis-Session? Das müssten wir mal durchsprechen. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, bin nur schon eine Weile raus aus dem Thema 😂

Auf Marc Millers Facebook-Feed gefunden:

https://www.theatlantic.com/magazine/archive/2020/12/mike-pondsmith-cyberpunk-2077/616924/?fbclid=IwAR1nU7QfOQxDxaSGmJgajce9dERM2G6F_vrXuPGr8KV_vo7snfvHx7WiuEs

Ansonsten "Ich glaube, heutzutage wissen die Leute nicht mal mehr, was Fuzion ist". Übersetzung: "Ich glaube, Du fühlst Dich noch nicht alt genug, lieber Hörer".

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