Disputorium

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Das soziomilitärische Problem im BTU

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Mir würde als Szenario mit begrenzten Karten sowas vorschweben wie eine Mecheinheit, die ein ziviles Flugfeld (mit oder ohne Luftraumjäger) oder andere strategische Infrastruktur (ohne Jäger) besetzt hat und halten soll (um mit LRJ den Luftraum zu kontrollieren oder als Brückenkopf für eine grössere Invasion oder um den Bewohnern den Strom abzudrehen und sie so zur Aufgabe oder um Lösegeld zu erpressen).

 

Dann sind die Mechs als Verteidiger an den Ort gebunden, können sich aber in der Umgebung also auf den Karten frei bewegen, während die Konventionellen zum Angriff gezwungen sind, aber auch nicht einfach alles kaput bomben können.

 

was währe da eine sinnvolle BV vorgabe, auf 2 bis 4 Karten?

Einwurf von der Seitenlinie:

Bei Szenarien um Gebäude und strategisch wichtige Einrichtungen käme mir in den Sinn, dass wichtig wäre, wie viel am Ende des Spiels an KF der Startgebäude noch steht und unter wessen Kontrolle steht. (Hint: DAFÜR bräuchte man Infanterie.)

Einwurf 2:

Auf jeder Ebene jenseits des Grundspiels macht es keinen Sinn, von ausgeglichenen Kräften auszugehen.

Die Standarddoktrin sieht ja immer vor, mit mindestens der dreifachen Übermacht des Verteidigers anzugreifen (wenn es eine Invasion und kein reiner Überfall ist).

Die Zeit spielt für den Verteidiger, so dass der, wenn er den ersten Monat übersteht (grob geschätzt) mit Entsatzstreitkräften rechnen kann.

 

@1 in dem Szenario müssen die Mechs Gebäude ja nicht kontrollieren, sondern nur den Zugang dazu, bzw zur Nutzung. In dem Kraftwerk können noch so viele Leute sitzen, wenn die Mechs die Stromleitung zur Stadt gekappt haben und jeden wegschießen, der versucht sie zu reparieren (oder Sprit/Mun/Fressen aus dem Lager zu transportieren). In dem Flugfeld-Szenario brauchen die Mechs tatsächlich nur das FELD für LRJ/Landungsschiffe, den Tower und die Hangars können sie wegbomben oder ignorieren.

 

@2 Die These ist ja gerade, dass sich die Dynamik umkehrt, sobald nur noch die Invarsoren Mechs haben!

Ja, solang es mech Verteidiger gibt, können konventionelle, selbst Infantrie, unterstützen um Gebiete unzugänglich zu machen oder Mechs die gegen Mechs kämpfen zu flankieren. In der phase kann es auch Sinn machen als Angreifer konventionelle Kräfte mitzubringen (das werden dann oft Söldner sein). ABER wenn die Mech Verteidiger besiegt sind, können die Mech Angreifer ja vor allen konventionellen Kräften weglaufen und sich verstecken, bis sie an irgend einer stelle eine gelegenheit haben eine Teileinheit ohne Verluste kaputt zu machen.

ZEIT spielt FÜR die Mech Angreifer (es sei denn es ist Verstärkung mit Mechs von einem anderen Planeten unterwegs)! Die Mechs brauchen keinen Treibstoff, (für Energie Waffen) keine Munition und (im Vergleich zu konventionellen Einheiten, also effektiv logistisch) kein Fressen! Die Mechs können sich aussuchen ob und wo sie angreifen. Die Verteidiger können zahlenmäßig noch so Überlegen sein, die können ja nicht überall gleichzeitig sein und müssen alle Einheiten logistisch versorgen. Die Verteidiger könnten in jedem Gebäude des Planeten 1000 Infantrie Regimenter haben, wenn die Mechs die Versorgungstrucks zerballern, dann müssen die aufgeben, oder verhungern.

Wenn es keine Mech Verteidiger gibt, können die Mech Angreifer einen ewigen Guerillakrieg führen UND GEWINNEN!

Ausnahme sind Lufteinheiten, aber für die gilt fast das gleiche gegen Luft-Raum-Jäger wie für Panzer gegen Mechs.

Daraus folgt, mit einer Luft-Lanze Mechs kann ich einen Planeten erobern, wenn die Verteidiger keine Mechs & Luftraumjäger haben. Es dauert vielleicht sehr lange (schneller, wenn man anfängt gebäude einfach zu zerstören, aber das mindert halt den Eroberungswert - oder für Piraten den Wiederüberfallswert), aber wenn man geduldig ist und keine Fehler macht, dann geht es. und selbst wenn man fehler macht und die Verteidiger gewinnen, werden idr die Verluste astronomisch sein und gewonnen haben die dann nur, bis die nächste Mech-Lanze landet.

Und daraus sollte schließlich folgen (denn nach 300 Jahren Krieg haben alle Seiten reichlich Erfahrung damit), sobald die Mech Verteidiger besiegt sind, geben die konventionellen Kräfte auf (oder versuchen sich zurück zu ziehen, bis Mech-Verstärkung kommt).

 

P.S.: Ausgeglichen nach BV (oder zu Gunsten der Mech Angreifer) ist deshalb für solche Szenarien relevant, weil die Mechs sonst in dem Szenario sich einfach zurückziehen und wo anders zuschlagen.

P.P.S.: Natürlich gibt es Ausnahmen. Manche spezialisierte Mechs sind nicht geeignet dafür, die haben andere Aufgaben. Manche Planeten mögen geographische besonderheiten haben. Wenn ein Planet nur aus Ozeanen mit flachen Inselatollen besteht, oder der gesammte Planet wertlos ist, außer einer fruchtbaren Ebene ohne Wälder und Berge. Wenn der gesammte Planet verseucht ist und man nur in Gebäuden überleben kann. Aber das dürften Sonderfälle sein, nicht die Mehrheit der Planeten.

P.P.P.S: Ich bin fest überzeugt, die Bewohner selbst werden nicht bis zum letzten gegen einen Eroberer kämpfen, noch weniger als reguläre konventionelle Kräfte des Feudalherren, denn für die ist am wichtigsten, dass das Kämpfen aufhört. Die Nachfolgestaaten der Inneren Sphäre sind halt keine Nationalstaaten mit Planeten als Städten, sondern feudale Kolonialreiche mit technologischen Terror-Monstern.

 

Ein Dorf mag sich ein Mal gegen einen Drachen auflehnen, aber wenn es nur darum geht ob ein roter oder ein schwarzer Drache jede Woche 10 Schafe frist, dann werden sie nicht ihr Leben opfern, um die Farbe zu entscheiden.

Ja, da mag ich mich anschließen.

 

Aber einen Gedanken hatte ich noch. Bei der Eroberung spielt die Befölkerung glaube ich wie gesagt keine rolle, aber mann sollte zwischen Invasion/Eroberung und Bestzung/Befriedung unterscheiden. Wenn ein Planet erobert ist, dann wird sich schon jemand finden, der für den neuen Feudalherren Statthalter spielt und entsprechende Befölkerungsanteile unter sich dafür gewinnen kann und dank der Mechs wird der auch militärisch in konventionellen Auseinandersetzungen alle Gegner besiegen. Wenn der Mech Gegenangriff ausbleibt oder fehlschlägt, dann können aber andere Formen des Widerstands aufkommen, die auch nicht mit einer Mech-Lanze kontrolliert werden. Das ist dann aber eher ein Bürgerkrieg von fraktionen in der Befölkerung die die neuen Feudalherren unterstützen (und davon profitieren) und denen, die dagegen sind (und oft vom Feind unterstützt, oder zumindest ermutigt werden). Da kommen dann die unterschiedlichen internen Unterdrückungsmechanismen der Nachfolgestaaten ins spiel: Söldner, Propagande, Geheimpolizei etc.

Für die Befriedung ist tatsächlich Kooperation der Exekutive notwendig. Das ist ein spannendes Feld, wie das genau jeweils klappen kann.

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