Disputorium

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Findet ihr ein Meldesystem in sozialen Medien gut?

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Ich finde sowas nie gut. Ich war eine Weile in sozialen Medien unterwegs, und hab (fast) nie die diversen Meldesysteme benutzt.

-Wenn mich wer beleidigt hat, hab ich ihn auf die Ignore Liste gesetzt. Und mich haben ziemlich viele beleidigt, teils auch schwer. Aber einfach ignoriert, dann war Ruhe. ich hatte manchmal das Bedürfnis mich zu rächen, und wollte auch schon mal melden, dann wars mir aber doch zu kindisch. Sonst hatte ich nie das bedürfnis verspürt, das meldesystem zu benutzen.

-Selber gemeldet wurde ich immer nur, wenn ich eine von der auf der Platform vorherschenden Meinung abweichende Aussage getätigt habe. Auch wenns recht harmlos war. Dann waren meine Sachen meist fix weggelöscht. ich hab echt immer versucht, sehr milde und ruhig zu formulieren, aber gebrachts hats nie was. Wenns unbeliebt war, wurd es mehrfach gemeldet und wart alsdann bald verschwunden.

Ich seh es noch ein, wenn so ein Meldesystem dafür benutzt wird, wenn man auf etwas aufmerksam machen will ,das dem betreiber Ärger mahcen kann, wo der betreiber verpflichtet ist, das zu löschen. Dafür reicht aber IMO dann eine PM oder eine mail oder was es so an normalen Kontaktmöglichkeiten gibt. Einen melde-Button find ich unnötig dafür.

Ich denke so ein meldesystem wird zu 95% dafür missbraucht, durchaus legitime, aber von der mehrheit unerwünschte Meinungsäußerungen zu beseitigen. Und wenn ich es selbst benutzte, komm ich mir immer dreckig vor, weil ich im grunde jemand anderem eine reinwürge. Gut, der hats eventuell verdient, aber trotzdem. Ich kenn denjenigen und seine geschichte ja nicht.

Also, was meint ihr?

 

Vor 2015 hätte ich gesagt: Nein. Nirgends. Ab da: für soziale Medien -Plattformen mit breiter gesellschaftlicher Bedeutung macht das Sinn, inklusive Moderation.

Für das T: und uns sehe ich das nicht in der Form, das wir die Bedeutung hätten (auch wenn ich es für naiv halte, dass unsere Nische bei niemanden mit auf der Beobachtungsliste ist).

Ich benutze Meldesysteme in sozialen Medien immer mal wieder - und zwar wegen SPAM-Beiträgen. Echte Werbung, Porno-Kram, sonstige Aufdringlichkeiten, meist von User-Accounts, die eh schon "fischig" wirken.

Das ist z.B. bei MeWe in vielen Gruppen ein Problem.

Ich kann in der Arbeit auf MeWe zugreifen, aber ich möchte da nicht beim Öffnen einer Gruppenseite einer Rollenspielgruppe von Porno-Bildern überrascht werden. Das geht einfach gar nicht.

Ich verwende keine Ignore-Liste, weil ich einfach weiterscrollen kann, wenn mir ein Beitrag eines Users nicht paßt. Ich blocke nur Spammer.

Als jemand der in sozialen Medien auch viel politisch diskutiert:

Ja unbedingt!

Im Tanelorn, auch dort finde ich es sinnvoll.

 

In der Tabletopwelt haben wir auch ein Meldesystem.

 

Dies ist für eine Moderation ab einer gewissen Menge an Posts pro Tag einfach unabdinglich. Man kann einfach nicht alles lesen.

 

Warum nicht PNs reichen?

Diese werden erstmal nur an ein bis 2 Personen geschrieben. Die müssen dann auch zeitnah online sein. Und die Leute müssen wissen an wenn sie sich wenden sollen. Dies überfordert durchaus auch immer wieder langjärige User.

Meldungen ploppen bei allen Moderaten auf.

Meldungen können innerhalb dieser diskutiert werden.

 

Bei uns entscheiden die ersten 3 Stimmen über ausblenden oder nicht ausblenden von Beiträgen.

Sanktionen werden intensiver immer auch unter Einbezug der Forenleitung/ des Besitzers = mir beschlossen und orientieren sich an einer Sanktionsleiter auf der man auch wieder absteigen kann. (Bezüglich Absteigemöglichkeit haben mich meine Mods überstimmt, die Tatsache, dass es beim einzigen Permabann seit dem ich moderativ/ administrativ im tätig bin komplett egal war ob die Sanktionen verjähren und bei allen anderen auch ein nicht verjähren diese nicht gekickt hätte zeigt wohl das meine Mods richtig entschieden haben.

Bei der Abstimmung über Sanktionen gemäß unserer Sanktionsleiter wird nicht immer mit mir gestimmt. Die Retrospektive zeigt, da dann aber auch das meine Mods in solchen Fällen (stets zum Guten des Users) tatsächlich Recht hatten.

 

Der größte Teil der Meldung wird von uns geschlossen ohne, dass wir tätig werden. Nur weil eine Meinung unbeliebt ist muss sie nicht weg. Weg müssen Straffrechtlichrelevante Sachen, Sachen die Threads gezielt eskalieren lassen und Co.

Seitdem unser Äquivalent der Speakers Corner zu ist ist die Zahl der Meldungen auf ca 1/4 zurück gegangen.

 

 

Signaturen sollten meiner Meinung nach dabei helfen die Individualität von Personen auszudrücken und nicht um Konflikte und Befindlichkeiten zu pflegen.

An sich verstehe ich die Notwendigkeit ein entsprechendes System zu etablieren, nur halte ich die meisten konkreten Implementierungen für stark... Fehleranfällig. Im Zweifel würde ich es persönlich möglichst transparent haben wollen. Welche Maßnahmen das bedeutet, hängt von äußeren Faktoren ab, z.B. Anzahl an Meldungen pro Tag.

"If people seem slightly stupid, they’re probably just stupid. But if they seem colossally and inexplicably stupid, you probably differ in some kind of basic assumption so fundamental that you didn’t realize you were assuming it, and should poke at the issue until you figure it out." - Scott Alexander, published under CC-BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

prinzipiell habe ich kein Problem mit Melden, so wie selten die Technik an sich das Problem ist. Bestimmte Sachen müssen die Organisatoren einfach wissen. Wird es missbraucht für Machtspielchen, dann werden die Leute zum Problem, nicht die Technik.

Ich habe bislang niemanden gemeldet und auch niemanden ignoriert, auch in politischen Diskussionen nicht. Bots und Spam ausgenommen. 1. verschwinden die Leute nicht, 2. kann ich nicht alle melden, die man nach Kriterien gewisser Leute melden müsste und 3. ist mein Internetfell mittlerweile dick genug.

Nebenbei empfand ich die Hetzseuche auf Google+ viel penetranter, in MeWe bin ich aufgrund deren Gruppenstruktur beinahe komplett davon verschont. Die paar Spamnachrichten, die ich hatte, kann ich an einer Hand abzählen. Zu schade, dass das von der deutschen RPG communty fast ignoriert wird, die englische floriert da weiter.

 

"Seitdem unser Äquivalent der Speakers Corner zu ist ist die Zahl der Meldungen auf ca 1/4 zurück gegangen."

Das mögen manche für den persönlichen Seelenfrieden benötigen, aber das ändert ja nicht meine Meinung über die Leute, die da weiterhin unterwegs sind. Es macht sie in gewisser Weise sogar unerträglicher.

Ich habe eine Meldefunktion in meinem Leben noch nie benutzt. Also könnte man meinen, ich hielte sie für überflüssig.

Ich denke aber, es gibt Menschen, die sich selbst nicht gut zur Wehr setzen können, sei es weil sie noch jung sind oder rhetorisch dem jeweiligen Diskussionsgegner unterlegen oder zu zurückhaltend/eingeschüchtert, um selbst aktiv zu werden.

Hinzu kommt, dass in Situationen von Mobbing das Opfer nicht selbst die administratorischen Werkzeuge hat, um dem Einhalt zu gebieten. Er braucht also zwingend Unterstützung.

Zudem erscheint es mir wichtig, dass die Verantwortlichen von sog. "sozialen" Medien möglichst schnell auf strafbare Inhalte etc. hingewiesen werden, um solche unterbinden zu können und sich nicht den Vorwürfen einer Untätigkeit ausgesetzt sehen.

Ich denke also schon, dass eine Meldefunktion einen Sinn haben kann, wenn man damit dann auch moderationsseitig korrekt und konstruktiv umgeht.

Ein Verzicht auf eine Meldefunktion würde zudem wohl auch nur zur Meldung per PM oder Post mit @Administratornamen, falls es technisch in dem jeweiligen Medium solche Funktionen gibt. Hinzu kommt, dass dort, wo einzelne User die Moderatoren / Administratoren persönlich kennen, diese ggf. andere Kontaktmöglichkeiten (Mail, Telefon, whatsapp) haben, um ihre Meldungen anzubringen, wodurch die Abschaffung eines Meldebuttons das strukturelle Ungleichgewicht sogar noch erhöhen könnte.

Das Melden eines Beitrages lenkt zunächst einmal die Aufmerksamkeit der Moderation auf einen Beitrag, den diese möglicherweise selbst noch nicht wahrgenommen hat. Eine Meldung darf keine andere Wirkung haben, als bei eigener Wahrnehmung des gemeldeten Posts durch die Moderation.

Die Meldefunktion sollte nicht als Mittel des Ausdrucks persönlichen Missfallens oder persönlicher Abneigung verstanden werden, sondern als Ausdruck der Annahme, dass möglicherweise Forenregeln (z.B. durch strafbar Inhalte) verletzt werden oder eine Vermittlung zwischen Streitparteien hilfreich sein könnte. Verfehlt - aber im Tanelorn wohl gängige Praxis - ist die Haltung: "Hey, Mods, ich melde diesen Beitrag, denn ihr müsst seinen Verfasser mal sanktionieren, m.E. am besten bannen. Der User / die von ihm vertretene Ansicht kotzt mich an!"

Die Tatsache der Nutzung der Meldefunktion darf nicht bereits eine Bewertung der Moderation auslösen im Sinne von: "Es wurde gemeldet, also stört es ... es wurde nicht gemeldet, also kommen offenbar alle damit klar." Ein gemeldeter Post berührt nicht zwingend die Gemüter; ein nicht gemeldeter Post kann dies durchaus. Der Melder mag sich einfach unsicher sein, ob eine Aussage z.B. strafbar sein könnte, ohne bereits eine Wertung vorwegnehmen zu wollen. Die Moderation verliert ihre Neutralität, wenn sie der Meldung eines Posts ansich bereits ein Gewicht beimisst, das über "habt ihr das gelesen?" hinausgeht. Womit ich nicht sagen will, dass es sich im Tanelorn so verhält; ich kenne die redaktionsinternen Prozesse nicht. Außer den Moderatoren kennt die niemand, was mich zum Kern zurückführt:

Das eigentliche Problem des Tanelorn (neben den putzwütigen "Helfern", die vor einer Moderation bereits Eskalationen fördern bzw. verursachen, statt sie zu verhindern) liegt meines Erachtens nicht im Melden im Sinne eines "Aufmerksammachens" ansich, sondern in der völligen Intransparenz der nachfolgenden Moderation, die jedenfalls den Eindruck erweckt, dort würden bestimmte Personen sanktionslos bleiben, selbst wenn sie absolut vergleichbare Äußerungen tätigen wie andere, bereits sanktionierte User. Nach dem Motto: "Na er/sie ist ja eine gute/ein guter, ich kenne sie/ihn. Dem/der ist da nur mal die Sicherung durchgegangen ... kann jedem mal passieren. Da machen wir jetzt nichts. Das ist ja mit dem sanktionierten Störer XY bei einer Gesamtschau nicht vergleichbar." Bestenfalls wird ein solcher mal zu einer Entschuldigung angehalten und dann heißt es "Schwamm drüber". Wer nur einmal "entgleist", den muss man dennoch in gleicher Weise sanktionieren wie andere User; dass dies keine weitere Folgen hat, dafür soll ja schon die Eskalationsleiter des Tanelorn dienen. Wenn man dennoch einzelnen Personen Äußerungen durchgehen lässt, die man bei anderen sanktionieren würde, macht die Eskalationsleiter im gleichen Augenblick keinen anderen Sinn als eine Selbstrechtfertigung mehr ("Er hatte ja genug Chancen, sich unseren Vorgaben anzupassen."), denn dann haben die einen User eben weniger Chancen als die anderen und bestimmte Meinungsbilder werden im Bewusstsein ("Mir passiert schon nichts.") dominant.

Sei dieser Eindruck der Ungleichbehandlung nun berechtigt oder unberechtigt, er besteht offenbar bei einer nicht ganz geringen Zahl der User und zwar nicht nur bei selbst betroffenen, ernsthaft sanktionierten Usern oder Abgängern und das auch nicht erst seit kurzem. Wer mir Gegenbeispiele nennen kann, wo einer der Kehrbesen für überbordende "Reinigungs-Posts" sanktioniert worden wäre, darf sie mir gerne nennen. Ich kann mich an keinen Fall erinnern. Mit Ungleichbehandlung meine ich jetzt nicht eine vereinzelte Fehlentscheidung, die das Grundvertrauen in die Moderation nicht erschüttert, sondern eine empfundene grundsätzliche Tendenz.

Nur wenn dieses Ungleichgewicht (existent oder zu Unrecht angenommen) regelmäßig nicht mehr wahrgenommen wird, kann dem Meldebutton überhaupt eine sinnvolle Funktion zukommen, weil er auch nur dann von allen Usern als Mittel zur Förderung einer gerechten Streitschlichtung ohne Vorverurteilung einer Seite wahrgenommen und dann auch gleichgewichtig genutzt wird. Niemand wird einen unangemessenen Post melden, wenn er davon ausgeht, von der Moderation nicht fair behandelt zu werden, etwa weil er sich ohnehin schon auf der Abschussliste sieht, oder weil er den Postverfasser als Moderations-Kumpel wahrnimmt, mithin die Meldung ohnehin keinen positiven Effekt erzielen wird.

Aber nach meiner Wahrnehmung ist es gegenwärtig überhaupt nicht das Ziel der Moderation, streitende Parteien irgendwie wieder zusammenzuführen und Ausgleich zu schaffen, sondern ausschließlich hierarchisch zu regulieren. Mehr nimmt man jedenfalls bei der gegenwärtigen Vorgehensweise nicht wahr. Scheinbar nicht einmal als Betroffener wird man über die Moderation gegenüber dem Postverfasser informiert. Eine Moderation ohne das vordringliche Bemühen um Schlichtung ist meinem Empfinden nach schlechte Moderation.

All dead! All dead!

Für Spambots, illegale Inhalte usw. in Ordnung.

Ich habe mich gefragt: Könnte es sein, dass ein Meldebutton Hand-in-Hand mit einer Like/Dislike-Funktion vielleicht besser funktionieren würde?

Offensichtlich gibt es ja Menschen, die etwas Trigger-Happy auf Beiträge bestimmter anderer User oder bestimmte Ansichten reagieren. Die könnten dann ihre Empörung am Dislike-Button auslassen, statt gleich eine Meldung vorzunehmen. Das würde auch die Moderation entlasten.

Die Kehrbesen, die ihre Wortwahl häufig selbst nicht im Zaum halten können und so eine Eskalation gerade verursachen oder zumindest fördern, könnten sich auf einen Dislike-Click beschränken, statt von der Seitenlinie grüne Sprechblasen in die Diskussionen zu werfen.

Würde einfach nur die Zahl der Likes und Dislikes angezeigt, könnte ein Postschreiber erkennen, dass seine Äußerung offenbar auf Unverständnis stößt und - vor der Äußerung von Beleidigungen - seine Ansicht / Modive präzisieren.

Würde die Zahl der Likes und Dislikes angezeigt, entstünde vielleicht auch manchmal ein besseres Bild davon, welche "Mehrheiten" bei den Nutzern tatsächlich vorherrschen, denn mancher wird sich vielleicht nicht in das Schlachtgetümmel mit den Kreuzrittern stürzen wollen, aber doch ggf. sein Like / Dislike in anonymer Form anbringen. Bislang haben ja immer sehr wenige Menschen einfach für sich in Anspruch genommen, die Mehrheit der Forennutzer des Tanelorn hinter sich zu wissen, gestützt allenfalls auf Äußerungen anderer aktiver Reinigungskräfte.

Aber das Konzept von Likes/Dislikes ist wohl "veraltet" oder? Außerdem sollen die im T: machen, was sie wollen.

All dead! All dead!
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