Iceship-Notizen
Funktion in der Future History:
- Kolonisation durch Ryan-Iceschiffe ermöglicht
- Unabhängigkeit gefördert
- Ryan als Verschwörer/Schmuggler in zwei bestimmten Konflikten
- Kartell zerbricht, als Star League Water Purification verbessert, zweite Kolonisationswelle durch WaPu.
- Marikfirma kauft Iceschiffe für symblischen Preis auf, als dann irgendwann die Purification Plants nicht mehr erhalten werden können in den NF-Kriegen, sind dann wieder Eisschiffe nötig.
Was auffällt, ist daß einige Autoren rein auf Kolonisation, Terraforming und Erweiterung von Kapazität abzielen, zwei Fundstellen aber ausdrücklich von regelmäßigen Lieferungen für Brauchwasser sprechen.
Weiterhin scheint über alle Synoptischen Bücher (Hausbücher, Star League, Periphery) Einigkeit zu herrschen, daß die Innere Sphäre nicht nur ein Wassermangel sondern insbesondere ein Wasserverschmutzungsproblem hat.
Die Purification muß ja über einfache Kläranlagentechnik weit hinausgehen, wenn sie sich erst richtig ab Star League High TL lohnt und dann wieder verloren geht. Wilde Dinge werden aufgelistet, Toxine, Metalle, Keime dies das und dem seine Mutter.
Am problematischsten finde ich die Stellen, die behaupten, ein Planet, der seit 700 Jahren schon bewohnt ist, braucht regelmäßig Brauchwasser via Eisschiff. Das scheint mir Quatsch, und auch nicht notwendig, um die zwei konkreten Ryan-als-Schmuggler Beispiele am Leben zu halten. Für eine Kolonie im Aufbau hat das ja taug, und sowas sind die beiden Vorfälle. So, jetzt gucke ich nochmal bei Pat Larkin.
Jo, alles wie gehabt, aber ausdrücklich "impure water supplies".
Man könne oft nichtmal Felder mit diesen impure water supplies bewässern...
So, dann gucke ich nochmal in dei Seitenbalken, was da war mit GEfechten um Wasserlöcher, so sind ja auch die ersten beiden GeoTechs.
Jau, da stehen drei wichtige Punkte:
- Redjack Ryan lebt auf einer wasserarmen Welt (in den Synoptischen Büchern wird er auch als Ryan-Sproß bestätigt)
- Hendrik der III. von Oberon muß keine Überfälle durchführen weil er mehrere wasserreiche Planeten besitzt
- "Ironischerweise werden in den Nachfolgekriegen die meisten Feldzüge um die Kontrolle wasserreicher Welten geführt, und die meisten Gefecht auf diesen Welten drehen sich um die taktische Kontrolle von Wasserquellen."
Takes me back! So haben wir in der 6. Klasse gespielt, so MadMechs, quasi. Mit Wasserlöchern.
Im Umkehrschluß können wir die Funktion nun erahnen, das Ryan-Kartell im Aufstieg und Fall als elaboriertere Version dieser "kewlen Idee" der MadMechs, die sich um Trinkpfuhle balgen.
In House Kurita gibt es mehr Info und flavour, aus der journalistischen Geschichtsschreibung:
Ein Eisblock von 2km Kantenlänge wird mit recht hohem Aufwand verschifft. Das wären dann 8 km³ Eis, also ca. 8 Mrd Kubikmeter Wasser.
Deutschland verbraucht grob 200 Mrd m³ pro Jahr.
Da müssen die Schiffe aber mächtig gewaltig oft springen...
Paßt dann nicht so recht zu den Angaben im House MArik zu den aktuellen Iceships 3025. Aber für die Kolonisation reicht es durchaus.
Was aber ein Rätsel bleibt, sind die mysteriösen Verschmutzungen des Wassers vieler Welten der IS.
Aha!
HOMEKA hat das Wasserklauthema von BT!
In HOMEKA geht es um einen ursprünglich wasserreichen, aber abgelegenen Planeten, der erst besiedelt wird, dann tauchen irgendwann die Konzerne auf, bauen ein Sternenportal im Orbit und pumpen über Orbitalpipelines eifrig Wasser ab.
Spielbeginn ist 30 Jahre nach Explosion des Sternenportals und vorangegangenen chaotisch verlaufenen Evakuierungsversuchen. Wasser ist nur noch wenig da und mit indigenen lila Salzen verseucht.
Mechs sind nur noch rudimentär nutzbar, durch eine Crew, und dienen als Mad-Max-Vehikel (und Wohnmobil) für Abenteurer.
Die Verschmutzung könnte durch Giftstoffe im Boden, Toxine durch die lokale Flora und Fauna und (natürlich) durch die Industrialisierung einer Welt selbst geschehen. Oder durch Kriege vor der Areskonvention und während der Nachfolgekriege.
Fringetheorie: Ein Krieg zwischen uralten interstellaren Zivilisationen machte die Welten für die Besiedlung unbrauchbar... Salting the Earth, quasi.
Wieviel Sprungschiffe hatte das Ryan-Kartell? Pro Schiff könnte man bei einem angenommenen 2-4 Wochen währenden Zyklus von "Nach System A springen - Aufladen - Eisasteroiden einpacken - Nach System B springen" von irgendwas zwischen 100 - 200 Gigatonnen Wasser pro Jahr ausgehen. In System B könnte der Eisasteroid dann gesprengt und auf Kollisionskurs mit dem Zielplaneten gebracht werden, was dann Raumstationen und/oder spezialisierte Schlepperlandungsschiffe erforderte.
Zumindest das erste Ryan-Patent mit dem 8 km³ Eisblock funktioniert mit 16 (SECHZEHN) Sprungschiffen gleichzeitig...
Später im 3. Nachfolgekrieg wird von ca. 40 Schiffen insgesamt geredet, die diese Marikfirma noch benutz um mehrere Welten bewohnbar zu halten.
Die Verschmutzung könnte durch Giftstoffe im Boden, Toxine durch die lokale Flora und Fauna und (natürlich) durch die Industrialisierung einer Welt selbst geschehen.
Ziemlich genauso steht es in House Kurita, dem ersten Synoptischen Buch. Ist aber reichlich merkwürdig. Ich vermute, die journalistische Geschichtsschreibung a la Peterson, Boy wirft da Einzelfälle und verquastes 80er Umweltbewußtsein ungewichtet durcheinander.
Es gibt zwei Bücher, wo Boy nicht mitgeschrieben hat, da taucht das kaum auf.
Es scheint, bei den Detailerklärungen gibt es eine massive Lücke, was Grundverständnis von Niederschlägen, Wasserkreisläufen und der Herkunft von Trinkwasser betrifft. Ich unterstelle mal so eine Art amerikanisches "Leitungswasser kann man nicht trinken, man muß das kaufen" + wabernde Infos über kalifornischen Wassermangel plus Deseetifikationshype der 80er als Gemengelage.
Die erste Phase ist ja das MadMechs-Szenario mit Kämpfen um Wasserlöcher (starkes Bild eigentlich, 2001: Odysee im Weltraum, Mechs statt Affen/Knochen),
dann die Peterson/Synoptische Phase mit dem Versuch das irgendwie auszubreiten und zu rationalisieren.
Dann in der dritten Phase ist es irgendwie BT-Folklore und wird nicht mehr groß erwähnt oder hinterfragt. Aber auch nicht mehr groß bespielt, in den Romanen spielt das Viva con Agua-Thema keine Rolle mehr.
@Ghoul: Krass, ja, Homeka macht dann genau das Ur-BT-Viva con Agua Thema zu einem zentralen Punkt!
Was halt hart ist, ist die "taktische Kontrolle von Wasserquellen". Das ist ja wohl die 1984er High Concept Idee. Ich frage mich, ob es da dezidierte frühe Szenarien zu gibt, oder ob das aus dem High Concept K-Space Bereich nie rauskam...
Biß der Schwarzen Witwe
- Damengambit New Aberdeen, Kamof um Süßwassersee Kurita vs. Davion
- Auf Beutefang, Galtor III, Kampf an einem kleinen Tümpel
- Die Lady und der Tiger, Thule, Ausdrücklich Kampf um Wasser aus einem zugefrorenen See (Eiswelt) zu stehlen
- Anm.: Ausdrücklich stehlen müssen scheinbar Peripherie-Piraten das Wasser immer mal wieder... mir entwickelt sich eine Theorie, daß Verseuchungen aus der Zerschlagung der Rim Worlds Republic kommen. Da wurde ja genuked und geseucht ohne Ende. Dort ist ja Postapokalypse und MadMechs ohnehin angesagt
- Gefecht im Nebel, Klathandu IV, Kamp an einer Oase, weil der Planet arid ist und eben die wichtigen Orte an Oasen liegen.
- Schlacht um Hoff I, Hoff, erwähnt eine Liste von Wasserloch, Furt, Brücke als taktische Orte
- Schlacht um Hoff II, Hoff, Kampf um Johnsons Farm, welches fruchtbares Marschgebiet ist, das von unterirdischen Quellen gespeist wird, artesische Brunnen und intake Water Purification plant erlaube Kontrolle über den Trinkwasservorrat der Region.
Zwischenbilanz: Viel stärker Thema als ich es in Erinnerung hatte! Man kann unterscheiden zwischen Wasserraids, um Wasser mit zu seinem Heimatplaneten zu nehmen (tatsächlich auch hier wieder als Eis!) und die Kontrolle der lokalen Trinkwasserquellen um den Planeten selbst zu knechten.
Bislang keine Verseuchung direkt erwähnt.
Die restlichen Szenarien drehen sich um Ersatzteil- oder Nachschublager, das fangen von LosTechnikern u. ä. Quasi wie auf der ersten Box angepriesen.