Mammut Sessions: Vorbereitungstipps und Erfahrungswerte
Auf die Gefahr hin, wie ein Papagei zu klingen: Da hab ich's mit meiner szenischen Vorbereitung natürlich leichter. ;-D
in der Tat, insbesondere wenn die Spieler braf an der Leine bleiben.
Denn als z.b. eine Mitspielern unserer lockeren DungeonCrawl Runde mit nicht funktionierenden Wirtschaftssystem (da D&D) für sich, nicht mit UNS (Hervorhebung!) entschied, eine TAVERNE aufmachen zu wollen, hab ich um Bedenkzeit gebeten, denn das war schon ein spontanes Problem abseits der Kampagne (bald hat sie eine).
Man liest ja immer mal wieder von so Gruppen, wo das Spiel so ein ständiges Kompetenzgerangel und ein ständiger, mehr oder weniger offener menschlicher Konflikt am Spieltisch ist, danach klingt das ja bei dir auch so ein bisschen. Ich finde das ganz und gar befremdlich, dass solche Runden nicht sämtlich nach wenigen Sitzungen kollabieren. Ich kenne das fast gar nicht, höchstens mal von einzelnen Con-Runden, die ich als äußerst abschreckend empfand. Dann gab es noch diesen missglückten Start einer Shadowrun-Kampagne, die nie über die erste Sitzung hinaus kam, da war das Gerangel aber eindeutig auf inkompatible Spielziele/-vorlieben zurückzuführen, von einem Mitspieler poetisch auf den Punkt gebracht mit den Worten: "Ey, wir spielen jetzt vier Stunden und ich hab noch nicht einmal geschossen?!"
Mich beschleicht oft das Gefühl, dass bei diesen menschlichen Themen mindestens genauso unterschiedliche Erfahrungshorizonte existieren, wie bei der Kenntnis von Systemen, Modulen und Spielweisen. Und dass auch daraus ganz viel Fehlkommunikation im Netz resultiert.
Zitat von Lord Verminaard am 14. November 2019, 14:02 UhrMan liest ja immer mal wieder von so Gruppen, wo das Spiel so ein ständiges Kompetenzgerangel und ein ständiger, mehr oder weniger offener menschlicher Konflikt am Spieltisch ist, danach klingt das ja bei dir auch so ein bisschen.
Was verstehst du denn genau unter "Kompetenzgerangel" und "menschlicher Konflikt"?
Taysal
Ich kann das nicht umfassend definieren. Ein klassisches Beispiel wäre z.B., dass der SL, aus welchen Gründen auch immer, eine bestimmte Charakterklasse oder Rasse nicht zulassen möchte. Ich kenne das ja nur so:
SL: "Puh, tut mir leid, das passt mir echt nicht ins Konzept, wäre es für dich okay, was anderes zu spielen?"
Spieler: "Hm, schade, aber klar, kein Problem."
Man hört aber ja immer wieder von Gruppen, wo es eher so läuft:
SL: "Das kannste gleich vergessen, das gibt's bei mir nicht."
Spieler: "Warum nicht?"
SL: "Weil ich es sage."
Spieler: "Pöh, mir egal, ich spiel den Charakter aber."
SL: "Nein, spielst du nicht."
Spieler: "Wetten das?"
(...)
nein, so kenne ich das nicht. In dem Bsp. oben war es z.b. so, dass die Spielerin durchaus fragte, ich aber alleine wegen der Frage schon komplett perplex war. Also, wie man überhaupt nur auf den GEDANKEN kommen kann, dass es das ist, was die andern würden spielen wollen. Wenn auf einmal nach 1 Jahr gemeinsamen Spiels der Kommentar in französisch gekommen wäre "un moment, je ne parle pas allemand" wäre ich ähnlich perplex gewesen.
Außerdem erlebe ich es oft so, dass einfach implizite Annahmen getroffen werden, ohne diese an die Runden anzupassen und dann wird einfach gar nicht kommuniziert, was man sich für die Runde wünscht. Wieviel Kontakt hast du denn mit der Spielweise deutscher DSA Prägung, Vermi? Vielleicht hast du ja deswegen da keine Erfahrungen in der Richtung. Es gibt Spieler, die spielen jedes RPG als wäre es DSA, sowas wie Superhelden, Pulp oder Western wäre da absolut undenkbar.
Hm habe zwei längere DSA-Kampagnen gespielt, eine davon Phileasson-Saga. Aber war dann doch verwundert, als ich mal einen offenbar DSA-sozialisierten Spieler in einer Runde hatte, der mich immer fragte: "Kann ich dies tun, kann ich das tun", statt einfach zu sagen, ich tue es...
Much ado about nothing...
Die tatsächliche Spielzeit hatte sich stark verkürzt wegen Krankheit und anderem logistischen Chaos. Spielerisch hatte die Gruppe vor allem damit zu tun, dass zwei der Personagen zu Werkrokodilen verflucht wurden und es nur noch sehr wenige Tage bis zum Vollmond waren. Die Nacht der ersten Verwandlung und der Morgen danach samt random encounter haben letztlich die meiste Spielzeit eingenommen.
Die wichtigste "lesson learned" ist tatsächlich, dass die "Jungspunde" der Gruppe, denen ich die Logistik delegiert habe, ein bisschen mehr Anleitung benötigen. Mir machen das natürlich alle zum Spaß und eine Rollenspielrunde ist für mich kein Projekt, das es zu "managen" gilt, aber wenn die designierten Einkäufer die Pasta (!) vergessen, ist vermutlich strukturell etwas schief gelaufen. Die Pasta ist dann zwar schnell eingekauft, aber die Reibungsverluste durch so etwas sind nervig, weil sie eben so einfach zu vermeiden wären.
Spielerisch sehr befriedigend (die erste Nacht der Werkrokodilverwandlung fand auch noch in Hörweite einer kleinen Halblings-Kommune statt!), organisatorisch eher durchwachsen bis schlecht. 7/10, would play again.
Grüße
Hasran
Oh je. Wohnen die noch bei Mama?
Zitat von ghoul am 29. November 2019, 16:02 UhrOh je. Wohnen die noch bei Mama?
Ja. Zumindest unser Lebensmitteleinkäufer. 🙂
Grüße
Hasran