Wir müssen reden: Shadow Dark
Zitat von BoyScout am 12. April 2023, 21:04 Uhrachso.
Wann man die Punkte bekommt, sollte keine übermäßig große Rolle spielen, da die XP ja grundsätzlich noch im Spiel verankert sind.
Aber auch wenn manche RPGs die XP mitten im Abenteuer, sogar mitten in der Probe verteilen können, hat man natürlich all die organisatorischen Schwächen von RPG (z.b. in-game time nicht als in off-game time darstellen zu können), um die man rumarbeiten muss, ist ja (noch) kein Holodeck.
Naja, XP und Leveln hat immer ein Meta-Element. D&D-mäßiges sowieso. In der Spielwelt sagt sich wohl keiner "Ich geh lieber noch ein paar Eulenbären jagen, damit ich morgen über Nacht einen neuen Zauberspruch beherrsche."
Organisch ist am ehesten noch sowas wie bei CoC. Aber warum das bei sowas wie Gummipunkten anders für dich ist, ralle ich nicht.
In Earthdawn... 2? bekam z.b. der Spieler mehr XP, der ein ingame (!) Tagebuch führte, das wiederum finde ich, ist ne gute Idee.
Der Spieler kann ingame kein Tagebuch führen. Deine Ansichten darüber, welche Meta-Elemente super und welche des Teufels sind, scheinen mir äußerst willkürlich, was absolut okay ist, aber eine systematische Diskussion darüber verunmöglicht.
BTT: Dieses Shadowdark ist einfach ein auf OSR heruntergedampftes 5E, sehe ich richtig, ja? (Von Gimmicks wie den Fackeln abgesehen.)
Kann man ja machen. Behebt keines der Probleme von 5E oder von D&D-Derivaten im Allgemeinen. Verschlimmert aber auch nichts (und zugegeben, manchmal möchte ich bei 5E auch gerne eine Menge Regeln einfach über Bord werfen.)
Zitat von BoyScout am 12. April 2023, 21:04 UhrIn Earthdawn... 2? bekam z.b. der Spieler mehr XP, der ein ingame (!) Tagebuch führte, das wiederum finde ich, ist ne gute Idee.
Was jetzt aber - wie vieles in Earthdawn - ja auch Darstellung dieser konkreten Spielwelt war (ist).
Die Verzahnung von Regeln zu Spielwelt fand ich in Earthdawn schon immer herausragend.
Interessant, dass so wenig RPGs das aufgegriffen haben. Man sieht zwar immer wieder D&D Spieler, die Klassen als tatsächliche Repräsentation der Spielwelt ansehen (anstatt nur funktional), aber so habe ich das nie geleitet (also es stellt sich z.B. bei mir keiner als "Rogue" vor)
wulfhelm schrieb
Organisch ist am ehesten noch sowas wie bei CoC. Aber warum das bei sowas wie Gummipunkten anders für dich ist, ralle ich nicht.
Ich habe geschrieben ein ingame Tagebuch, nicht ingame ein Tagebuch.
Es ist zwar, wie bereits gesagt, ein Kontinuum, und nicht schwarz weiss, aber es besteht trotzdem noch ein Unterschied zwischen schwacher Verankerung mit der Spielwelt und keiner Verankerung mit der Spielwelt.
Wobei da zwei Aspekte reinspielen. Einmal haste die natürlichen Limits von RPG, du kannst z.b. keine Schlacht in Spielweltzeit umsetzten. Das ist der Kompromiss, den man eingehen muss und da scheitern viele Simulationsspieler ja schon, weil sie nicht die notwendige Abstraktionsfähigkeit besitzen.
Zum Anderen kann man mutwillig und ohne Not ein RPG mit Dingen aufblähen, die nicht der grundsätzlichen Funktion dienen und das ist nunmal gemeinsam eine Spielwelt darstellen.
Das ist nicht willkürlich. Selbst wenn man die Fackelzeit tolerieren würde, liegt die am alleräußersten Ende dieses Spektrums, weil man misst nunmal keine Spielweltzeit in RL. Warum sollte man auch, es gibt ja bessere Lösungen. Das ist natürlich ein spezieller Makel, den die VTT Technologie irgendwann wegräumen wird (effektiv haben wir dann wieder ein Computerspiel), aber ich rede jetzt erstmal von Tisch RPG. Das ist halt Gamification des RPGs.
Es besteht eben ein fundamentaler Unterschied zwischen "mein Charakter tut etwas und wird dann besser" oder "mein Charakter ist in dieser Welt ein Heroe und hat irgendwelche mythischen Gummipunkte" und z.b. "wenn ich zwischen der Kampfrunde das Auto des SLs waschen gehe, kriege ich einen Bonus bei der nächsten Attacke". Ich weiss leider nicht, wie ich es anders beschreiben soll.
Ganz im Gegenteil ist deine Ansicht, welche Meta-Elemente tolerabel sind, völlig willkürlich; und da du sie auch noch mit Aussagen wie "man misst nunmal keine Spielweltzeit in RL" verabsolutierst, wiederhole ich lediglich: Da ist keine Diskussion möglich.
OK.
Ich hab keine Lust zu streiten, eine Diskussion war ja scheinbar auch nicht die Absicht. Ich müsste jetzt jede einzelne Formulierung wieder erläutern. Das "man tut nicht" muss man ja im Kontext des Postinhalts sehen.
Grundsätzlich passt deine Ansicht aber sicher eher in den Zeitgeist der RPGs, wo der Begriff Rollenspiel ganz übergriffig jedem Mechanismus übergestülpt wird. Gerade das ist ja grundlos willkürlich.
Die ersten Diskussionen dazu habe ich zu den frühen Versionen von FATE mitbekommen, auch und gerade im :T: wo die Fans ganz emsig manipulierten, um zu rechtfertigen, dass sie ja doch noch irgendwie trotzdem ein Rollenspiel spielten. Das ist das Hobby dann nie wieder losgeworden.
Zitat von BoyScout am 13. April 2023, 10:41 UhrOK.
Ich hab keine Lust zu streiten, eine Diskussion war ja scheinbar auch nicht die Absicht. Ich müsste jetzt jede einzelne Formulierung wieder erläutern. Das "man tut nicht" muss man ja im Kontext des Postinhalts sehen.
Grundsätzlich passt deine Ansicht aber sicher eher in den Zeitgeist der RPGs, wo der Begriff Rollenspiel ganz übergriffig jedem Mechanismus übergestülpt wird. Gerade das ist ja grundlos willkürlich.
Die ersten Diskussionen dazu habe ich zu den frühen Versionen von FATE mitbekommen, auch und gerade im :T: wo die Fans ganz emsig manipulierten, um zu rechtfertigen, dass sie ja doch noch irgendwie trotzdem ein Rollenspiel spielten. Das ist das Hobby dann nie wieder losgeworden.
Lass' mich das mal kurz auf Reihe kriegen.
Du sagst nicht nur, dass du Mechanismen wie Fate, Edge, Hero Points etc. pp. nicht magst. Du sagst: Das ist kein Rollenspiel.
Und du glaubst, Leute, die das anders sehen, seien die eigentlichen Geisterfahrer, die das Hobby gekapert haben?