Disputorium

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PESA - Theorie und Praxis

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Die Abneigung zu Achtung Cthulhu verstehe ich nicht ganz. ich mag das Spiel auch nicht, aber nur, weil ich Pulp-Spiele nicht mag. So wie ich verstanden habe, sind die Nazis doch die Bösen? Also so wie in Indiana Jones? Wo genau ist da das Problem?

 

Bei "Whispers in the Dark" habe ich der Versuchung widerstanden. War vielleicht ein Problem Fehler*. Aber im Moment sehe ich die Massen an noch ungelesenem RPG-Zeugs und die Chancen einer praktischen Nutzung und halte mich mal etwas zurück.

Es soll ja nicht zwingend etwas aus der d20-Familie sein. Mich interessiert, ob nach PESA-Maßstäben ein anderes System besser zu cthuloiden Rollenspielen geeignet ist als CoC. Ausgangspunkt meiner Frage ist der (flapsige) Vergleich von Deutsch-Cthulhu (ich vermute in der Heller-Epoche) mit DSA (alt).

Bisher würde ich unverändert zu CoC oder ToC greifen. Aber ich ließe mich ggf. überzeugen, mal was anderes zu testen.

Edit: *offensichtlich Wortfindungsstörung  😉

All dead! All dead!
Zitat von Elegod am 7. Februar 2020, 20:25 Uhr

Das ist, wenn ich jetzt nicht falsch liege, eine recht junge Regel-Entwicklung, oder? Ich glaube diese Möglichkeit des Rückgewinns von Stabilität ist erst in der 7E gekommen. Früher gab es eigentlich nur die - recht unsichere - Chance auf eine Milderung durch ärztliche Behandlung ... je nach den Möglichkeiten der Zeit, in der man spielte.

Das gab's auch schon vor 20 Jahren, keine Ahnung, welche Edition das war. Die siebte war es auf jeden Fall nicht, bei der sind wir bis heute nicht angekommen.

@Elegod:

Dann würde ich mir an Deiner Stelle den günstigen (5,00 €?) Quickstarter zu "Whispers in the Dark" zulegen, der gibt schon einen guten Eindruck, wie das Spiel mal werden könnte.

Zitat von ErikErikson am 7. Februar 2020, 20:46 Uhr

Die Abneigung zu Achtung Cthulhu verstehe ich nicht ganz. ich mag das Spiel auch nicht, aber nur, weil ich Pulp-Spiele nicht mag. So wie ich verstanden habe, sind die Nazis doch die Bösen? Also so wie in Indiana Jones? Wo genau ist da das Problem?

 

Banalisierung des Bösen?

Das Vampire-Städtebuch von Berlin hat auch ganz böse Kritiken abbekommen.

Zitat von ErikErikson am 7. Februar 2020, 20:46 Uhr

Die Abneigung zu Achtung Cthulhu verstehe ich nicht ganz. ich mag das Spiel auch nicht, aber nur, weil ich Pulp-Spiele nicht mag. So wie ich verstanden habe, sind die Nazis doch die Bösen? Also so wie in Indiana Jones? Wo genau ist da das Problem?

 

Naja, man kann eher schon sagen, die Deutschen sind die Bösen, jedenfalls die deutschen Soldaten. Auch wenn es rein theoretisch wohl die Möglichkeit gibt auch ausnahmsweise einen guten Deutschen zu spielen. Dabei wird übersehen dass millionen Deutsche (seien es Menschen jüdischen Glaubens, Pazifisten, was man damals als Zigeuer verstand, Kommunisten, Widerständler, Behinderte, ...) gleichfalls unter den Nazis gelitten haben. Mein Vater wurde als Schüler zur Wehrmacht gezogen, ohne jemals in der HJ oder ähnliches gewesen zu sein und er war sicher kein Nationalsozialist.

Mir ist das zu einfach, zu schwarz-weiß, zu dümmlich, um so mit einer so gravierenden jungen Zäsur in der Geschichte umzugehen.

Den gleichen Vorwurf mache ich in Teilen Indiana Jones, wo die Deutschen im wesentlichen zwei Eigenschaften haben: sie sind dumm und böse.

Ich kann verstehen, dass die Engländer, Amerikaner und Franzosen sich über die Deutschen lustig machen. Für einen Deutschen ist mir der Umgang mit der Geschichte zu unreflektier, zu oberflächlich, zu empathielos, zu trivialisierend ... zu sehr "Fliegenschiss der Geschichte"-like.

Aber das darf jeder selbst entscheiden. Ich bin einfach nicht dabei.

All dead! All dead!
Zitat von Elegod am 7. Februar 2020, 20:59 Uhr
Zitat von ErikErikson am 7. Februar 2020, 20:46 Uhr

Die Abneigung zu Achtung Cthulhu verstehe ich nicht ganz. ich mag das Spiel auch nicht, aber nur, weil ich Pulp-Spiele nicht mag. So wie ich verstanden habe, sind die Nazis doch die Bösen? Also so wie in Indiana Jones? Wo genau ist da das Problem?

 

Naja, man kann eher schon sagen, die Deutschen sind die Bösen, jedenfalls die deutschen Soldaten. Auch wenn es rein theoretisch wohl die Möglichkeit gibt auch ausnahmsweise einen guten Deutschen zu spielen. Dabei wird übersehen dass millionen Deutsche (seien es Menschen jüdischen Glaubens, Pazifisten, was man damals als Zigeuer verstand, Kommunisten, Widerständler, Behinderte, ...) gleichfalls unter den Nazis gelitten haben. Mein Vater wurde als Schüler zur Wehrmacht gezogen, ohne jemals in der HJ oder ähnliches gewesen zu sein und er war sicher kein Nationalsozialist.

Mir ist das zu einfach, zu schwarz-weiß, zu dümmlich, um so mit einer so gravierenden jungen Zäsur in der Geschichte umzugehen.

Den gleichen Vorwurf mache ich in Teilen Indiana Jones, wo die Deutschen im wesentlichen zwei Eigenschaften haben: sie sind dumm und böse.

Ich kann verstehen, dass die Engländer, Amerikaner und Franzosen sich über die Deutschen lustig machen. Für einen Deutschen ist mir der Umgang mit der Geschichte zu unreflektier, zu oberflächlich, zu empathielos, zu trivialisierend ... zu sehr "Fliegenschiss der Geschichte"-like.

Aber das darf jeder selbst entscheiden. Ich bin einfach nicht dabei.

Das verstehe ich. ich dachte nur, diese trivialisierung des Bösen wäre inzwischen gesellschaftlich breit akzeptiert. Wegen diesem Lied mit Hitler im Bunker und ähnlichem zeug, das einzug in die Popkultur gehalten hat.

Zitat von Pyromancer am 7. Februar 2020, 20:50 Uhr
Zitat von Elegod am 7. Februar 2020, 20:25 Uhr

Das ist, wenn ich jetzt nicht falsch liege, eine recht junge Regel-Entwicklung, oder? Ich glaube diese Möglichkeit des Rückgewinns von Stabilität ist erst in der 7E gekommen. Früher gab es eigentlich nur die - recht unsichere - Chance auf eine Milderung durch ärztliche Behandlung ... je nach den Möglichkeiten der Zeit, in der man spielte.

Das gab's auch schon vor 20 Jahren, keine Ahnung, welche Edition das war. Die siebte war es auf jeden Fall nicht, bei der sind wir bis heute nicht angekommen.

Ich glaube doch. Die neue deutsche Edition ist die 7E englische und wird daher jetzt so unter Aufgabe der früheren deutschen Zählweise bezeichnet. (Guckst Du hier: https://www.pegasusdigital.de/product/159726/CTHULHU-Grundregelwerk-Edition-7&language=de )

Vielleicht habe ich das früher überlesen? Ich bin verwirrt. Vor zwangzig Jahren wäre doch fast noch der Stand der alten Box bzw. Laurin, oder? Hmmm, ich muss mal die Tage an mein Regal gehen ...

All dead! All dead!
Zitat von ErikErikson am 7. Februar 2020, 21:02 Uhr
Zitat von Elegod am 7. Februar 2020, 20:59 Uhr
Zitat von ErikErikson am 7. Februar 2020, 20:46 Uhr

Die Abneigung zu Achtung Cthulhu verstehe ich nicht ganz. ich mag das Spiel auch nicht, aber nur, weil ich Pulp-Spiele nicht mag. So wie ich verstanden habe, sind die Nazis doch die Bösen? Also so wie in Indiana Jones? Wo genau ist da das Problem?

 

Naja, man kann eher schon sagen, die Deutschen sind die Bösen, jedenfalls die deutschen Soldaten. Auch wenn es rein theoretisch wohl die Möglichkeit gibt auch ausnahmsweise einen guten Deutschen zu spielen. Dabei wird übersehen dass millionen Deutsche (seien es Menschen jüdischen Glaubens, Pazifisten, was man damals als Zigeuer verstand, Kommunisten, Widerständler, Behinderte, ...) gleichfalls unter den Nazis gelitten haben. Mein Vater wurde als Schüler zur Wehrmacht gezogen, ohne jemals in der HJ oder ähnliches gewesen zu sein und er war sicher kein Nationalsozialist.

Mir ist das zu einfach, zu schwarz-weiß, zu dümmlich, um so mit einer so gravierenden jungen Zäsur in der Geschichte umzugehen.

Den gleichen Vorwurf mache ich in Teilen Indiana Jones, wo die Deutschen im wesentlichen zwei Eigenschaften haben: sie sind dumm und böse.

Ich kann verstehen, dass die Engländer, Amerikaner und Franzosen sich über die Deutschen lustig machen. Für einen Deutschen ist mir der Umgang mit der Geschichte zu unreflektier, zu oberflächlich, zu empathielos, zu trivialisierend ... zu sehr "Fliegenschiss der Geschichte"-like.

Aber das darf jeder selbst entscheiden. Ich bin einfach nicht dabei.

Das verstehe ich. ich dachte nur, diese trivialisierung des Bösen wäre inzwischen gesellschaftlich breit akzeptiert. Wegen diesem Lied mit Hitler im Bunker und ähnlichem zeug, das einzug in die Popkultur gehalten hat.

Da hast Du vermutlich recht. Aber ich finde es trotzdem kacke. Und ich empfinde es subjektiv auch als etwas ganz anderes,

  • ob man sich über Hitler als Person lustig macht oder über konkrete anderen Nazi-Größen (alt oder neu) oder
  • ob man die Zeit des Dritten Reichs zu einem Setting zwecks Bespaßung von Spielern macht.

Wie gesagt, das ist eine Gefühlssache. Für mich passt das einfach nicht. Anderen mag es anders gehen. Was nun gut oder schlecht, richtig oder falsch ist, mögen klügere Menschen als ich entscheiden.

All dead! All dead!
Zitat von Elegod am 7. Februar 2020, 21:14 Uhr
Zitat von ErikErikson am 7. Februar 2020, 21:02 Uhr
Zitat von Elegod am 7. Februar 2020, 20:59 Uhr
Zitat von ErikErikson am 7. Februar 2020, 20:46 Uhr

Die Abneigung zu Achtung Cthulhu verstehe ich nicht ganz. ich mag das Spiel auch nicht, aber nur, weil ich Pulp-Spiele nicht mag. So wie ich verstanden habe, sind die Nazis doch die Bösen? Also so wie in Indiana Jones? Wo genau ist da das Problem?

 

Naja, man kann eher schon sagen, die Deutschen sind die Bösen, jedenfalls die deutschen Soldaten. Auch wenn es rein theoretisch wohl die Möglichkeit gibt auch ausnahmsweise einen guten Deutschen zu spielen. Dabei wird übersehen dass millionen Deutsche (seien es Menschen jüdischen Glaubens, Pazifisten, was man damals als Zigeuer verstand, Kommunisten, Widerständler, Behinderte, ...) gleichfalls unter den Nazis gelitten haben. Mein Vater wurde als Schüler zur Wehrmacht gezogen, ohne jemals in der HJ oder ähnliches gewesen zu sein und er war sicher kein Nationalsozialist.

Mir ist das zu einfach, zu schwarz-weiß, zu dümmlich, um so mit einer so gravierenden jungen Zäsur in der Geschichte umzugehen.

Den gleichen Vorwurf mache ich in Teilen Indiana Jones, wo die Deutschen im wesentlichen zwei Eigenschaften haben: sie sind dumm und böse.

Ich kann verstehen, dass die Engländer, Amerikaner und Franzosen sich über die Deutschen lustig machen. Für einen Deutschen ist mir der Umgang mit der Geschichte zu unreflektier, zu oberflächlich, zu empathielos, zu trivialisierend ... zu sehr "Fliegenschiss der Geschichte"-like.

Aber das darf jeder selbst entscheiden. Ich bin einfach nicht dabei.

Das verstehe ich. ich dachte nur, diese trivialisierung des Bösen wäre inzwischen gesellschaftlich breit akzeptiert. Wegen diesem Lied mit Hitler im Bunker und ähnlichem zeug, das einzug in die Popkultur gehalten hat.

Da hast Du vermutlich recht. Aber ich finde es trotzdem kacke. Und ich empfinde es subjektiv auch als etwas ganz anderes,

  • ob man sich über Hitler als Person lustig macht oder über konkrete anderen Nazi-Größen (alt oder neu) oder
  • ob man die Zeit des Dritten Reichs zu einem Setting zwecks Bespaßung von Spielern macht.

Wie gesagt, das ist eine Gefühlssache. Für mich passt das einfach nicht. Anderen mag es anders gehen. Was nun gut oder schlecht, richtig oder falsch ist, mögen klügere Menschen als ich entscheiden.

Ok. Hast du dieses unangenehme gefühl auch bei Spielen wie Axis and Allies, oder hearts of iron, Doom oder Castle Wolfenstein?

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