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Roll Inclusive

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@Archo

Kommen die Schreibenden irgendwo auf "Verteilungsgerechtigkeit" zu sprechen?

Was mich, basierend auf der Inhaltsangabe des Kickstarters, bislang stört, ist der Glaube, "inklusivere Spielinhalte" seien irgendwie hilfreich dafür, das Hobby inklusiver zu gestalten. Nur weil ich kritisches Weißsein auf meine fiktiven Spielinhalte anwende, werden nicht auf einmal türkische Mädchen in einer Gruppe aus west-deutschen Bildungsbürgern  mitspielen wollen. Wird das irgendwie thematisiert?

Grüße

Hasran

"If people seem slightly stupid, they’re probably just stupid. But if they seem colossally and inexplicably stupid, you probably differ in some kind of basic assumption so fundamental that you didn’t realize you were assuming it, and should poke at the issue until you figure it out." - Scott Alexander, published under CC-BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Zitat von ErikErikson am 29. Oktober 2019, 2:08 Uhr

ich wäre vorsichtig damit, den Selbstmord dem Gamergate Zwist  allein zuzuschreiben. Da wird noch mehr dahintergesteckt haben.

Natürlich hat da "mehr hintergesteckt", nämlich eine lange Geschichte von psychischen Problemen, die Holowka offenbar hatte. Die waren Quinn aber bekannt oder hätten ihr bekannt sein müssen. Gleichsam war ihr bekannt oder hätte ihr bekannt sein müssen, welche Auswirkungen auf Holowkas Gesellschaftsleben diese Anschuldigungen haben würden.

Selbst wenn man die Anschuldigungen für bare Münze nimmt - und es gibt mehr Gründe, das nicht zu tun, als es zu tun - kann man immer noch keinen anderen rationalen Schluss ziehen als dass diese der Auslöser für seinen Selbstmord waren und dass ihre Öffentlichmachung unverantwortlich war. Es sei denn, man ist der Meinung, Zoe Quinns Recht, ihr vorgebliches Leid sieben Jahre nach dem Geschehen in die Öffentlichkeit zu zerren, überwiege das Recht auf Leben eines anderen Menschen.

Darauf 'rumzureiten, ist auf den ersten Blick vielleicht etwas themenfremd. Aber auf den zweiten Blick nicht. Denn "triggern", wie es in diesem importierten Diskurs ja heißt, ist schließlich Dreh- und Angelpunkt desselben. Und dann muss man eben mal schauen, ob man es mit Leuten zu tun hat, die einem alle möglichen "Safety Devices" aufoktroyieren wollen, um ja keinem auf die mentalen Füße zu treten, indem man das Wort "Tunte" fallen lässt oder die Existenz der Krankheit Krebs erwähnt, sich aber mit Verve vor eine Person stellen, die durch öffentliche Anschuldigungen und Bloßstellungen den Selbstmord eines psychisch Kranken verursacht hat...

Zitat von Wulfhelm am 29. Oktober 2019, 10:09 Uhr
Zitat von ErikErikson am 29. Oktober 2019, 2:08 Uhr

ich wäre vorsichtig damit, den Selbstmord dem Gamergate Zwist  allein zuzuschreiben. Da wird noch mehr dahintergesteckt haben.

Natürlich hat da "mehr hintergesteckt", nämlich eine lange Geschichte von psychischen Problemen, die Holowka offenbar hatte. Die waren Quinn aber bekannt oder hätten ihr bekannt sein müssen. Gleichsam war ihr bekannt oder hätte ihr bekannt sein müssen, welche Auswirkungen auf Holowkas Gesellschaftsleben diese Anschuldigungen haben würden.

Selbst wenn man die Anschuldigungen für bare Münze nimmt - und es gibt mehr Gründe, das nicht zu tun, als es zu tun - kann man immer noch keinen anderen rationalen Schluss ziehen als dass diese der Auslöser für seinen Selbstmord waren und dass ihre Öffentlichmachung unverantwortlich war. Es sei denn, man ist der Meinung, Zoe Quinns Recht, ihr vorgebliches Leid sieben Jahre nach dem Geschehen in die Öffentlichkeit zu zerren, überwiege das Recht auf Leben eines anderen Menschen.

Darauf 'rumzureiten, ist auf den ersten Blick vielleicht etwas themenfremd. Aber auf den zweiten Blick nicht. Denn "triggern", wie es in diesem importierten Diskurs ja heißt, ist schließlich Dreh- und Angelpunkt desselben. Und dann muss man eben mal schauen, ob man es mit Leuten zu tun hat, die einem alle möglichen "Safety Devices" aufoktroyieren wollen, um ja keinem auf die mentalen Füße zu treten, indem man das Wort "Tunte" fallen lässt oder die Existenz der Krankheit Krebs erwähnt, sich aber mit Verve vor eine Person stellen, die durch öffentliche Anschuldigungen und Bloßstellungen den Selbstmord eines psychisch Kranken verursacht hat...

Das entspricht aber der Logik solcher Bewegungen. Die basieren auf einer gewissen Lust an Aggression. Vielen menschen macht es Spaß, in der Gruppe auf einen einzelnen loszugehen, das gibt ein gewisses Macht-Erleben.  Moralisch betrachtet sehen sich die Leute gerechtfertigt, weil sie sich gegenseitig darin bestärken, solche Aggressionen nur gegen die Bösen und gegen Verräter an der eigenen Sache anzuwenden. Dagegen kannst du zwar moralische Einwände erheben, aber das ist relativ sinnfrei, weil fast jede extremere politische Gruppierung zu so etwas neigt. Deren Logik ist ja, das das jeweilige Ziel so wichtig ist, das dem alles andere untergeordnet werden muss. Die können nicht anders.

Die Schuld würde ich hier klar bei den Leuten verordnen, die eigentlich in der gesellschaftlichen Mitte stehen, sich sich von solchen extremen Positionen aber beeindrucken lassen, weil sie finanzielle Einbussen befürchten, und dann Leute wegen unbewiesenen Anschuldigungen entlassen oder ausschließen. Hier ist die Motivation reine Geldgier.

 

Zitat von Archoangel am 29. Oktober 2019, 9:17 Uhr
Zitat von Just_Flo am 29. Oktober 2019, 0:03 Uhr

Wäre für so jemand deiner Meinung nach das Buch interessant?

Wärest du wohl so freundlich deine Fragerei-Spielchen sein zu lassen? Komm entweder auf den Punkt und treffe eine Aussage, oder verschwende meine Lebenszeit nicht länger. Ich bin mir nicht sicher, ob du einfach nur trollst oder sonst eine böse Absicht hegst, ob du deinem Gegenüber generell nur unterstellen möchtest ein böser Mensch mit dem Horizont eines geistig zurückgebliebenen Dreijährigen zu sein, oder ob du gezielt versuchst das Forum (und dessen User) "vorzuführen".

Solltest du hingegen - was deinen Postings nach eher unwahrscheinlich ist - einen ernsthaften Dialog auf Augenhöhe suchen: dann lass diese Spielchen. Unterstelle mir meinetwegen etwas - ich kann ja darauf reagieren - oder lass es einfach bleiben.

Schankedön.

Post scriptum: einmal tue ich dir noch den Gefallen und hebe das Stöckchen auf: ich glaube dieses Buch ist für keinen interessant, der sein Hobby ernsthaft betreibt. Es gibt keinen Mehrwert. Es dient offensichtlich nur den Autoren, die auf SJW-Ebene um die Anerkennung von anderen spielfremden Möchtegern-Rollenspielern, die zwar seit Jahren nicht mehr spielen, dafür um so eifriger in einschlägigen Foren darüber schreiben, wie man den spielen könnte und wie bitteschön ab sofort all diejenigen, die tatsächlich aktiv spielen zu spielen haben, aus sind.

Danke für deine Antwort und dein Feedback bezüglich wie meine Fragen bei dir ankommen.

Signaturen sollten meiner Meinung nach dabei helfen die Individualität von Personen auszudrücken und nicht um Konflikte und Befindlichkeiten zu pflegen.

Zu dem was Zornhau geschrieben hat:

Er hat natürlich recht damit, dass kaum wer Bock hat, auf die Befindlichkeiten von jeder Minderheit einzugehen. Umsetzen lässt sich das also nur durch massiven gesellschaftlichen Druck oder durch Gesetze.

Frauen haben ja teilweise ihre Sonderbeauftragten und Quoten, Behinderte auch. Teilweise geht das aber auch schief, so wirst du z.B. in den öffentliche Dienst kaum mit ner Behinderung reinkommen, auch wenn sie das gegenteil behaupten.

Allein durch die schiere Anzahl an möglichen benachteiligten Minderheiten ist da irgendwann ein Punkt erreicht ,wo die Leute dann lieber gar nicht spielen. man stelle sich vor, man spielt mit einem Ausländer, einem psychisch Kranken, einer Frau und einem Behinderten. Und jeder besteht darauf, dass er ganz speziell behandelt wird, und drückt dir ein Buch in die Hand, das du als SL erstmal lesen sollst. Daher stehen die Minderheiten ja auch untereinander in Konkurrenz. jeder will, das gerade sein Problem wichtig genommen wird.

Und da sehe ich die gefahr. Wenn ich mich hinstelle und sage: So Junge, ich bin unterdrückte Minderheit XY, nun behandel mich mal so und so, weil ich XY nicht vertrage, und das muss so und so sein, sonst fühl ich mich nicht wohl, dann geh ich den Leuten irgendwann einfach nur auf den Sack.

 

Zitat von ErikErikson am 29. Oktober 2019, 16:21 Uhr

Er hat natürlich recht damit, dass kaum wer Bock hat, auf die Befindlichkeiten von jeder Minderheit einzugehen.

Das darf gerne jeder für sich selbst entscheiden. Es hat mit dem SPIEL überhaupt NICHTS zu tun.

Jeder kann mitspielen.

Jeder wird mit derselben Höflichkeit, demselben Respekt, derselben Freundlichkeit in der Spielgruppe behandelt, weil es EGAL ist, ob und zu welcher/welchen Minderheit/en ein Mitspieler gehören mag. Ist der Spieler Teil der Spielgruppe, dann ist er einfach "einer von uns". Dann gehört er BEI UNS dazu.

Religion, sexuelle Vorlieben, Bildungsstand, Einkommen, Wohnort, Hautfarbe, Krankheiten, Ernährungsvorlieben, was auch immer - das alles ist IM SPIEL vollkommen EGAL, denn ALLES, was im Spiel selbst passiert, ist fiktiv, existiert nicht wirklich, ist ein BEWUSSTES Einlassen auf etwas, das ein reines Phantasiegebilde darstellt.

Das Spiel dient ja insbesondere dazu die reallebigen Probleme und Belastungen mal für ein paar Stunden vergessen zu machen. Es dient zur UNTERHALTUNG in einer Gruppe von Menschen. Nicht mehr - aber auch nicht weniger.

Daher stehen die Minderheiten ja auch untereinander in Konkurrenz. jeder will, das gerade sein Problem wichtig genommen wird.

Wollen kann man schon, nur ist NIEMAND in einer Spielgruppe "verpflichtet" sich abseits von allgemeiner Höflichkeit im gegenseitigen Umgang irgendwie besonders zu verhalten, besonders zu kümmern oder gar seine eigenen Sichten und Werte hintanzustellen.

Als ich eine zeitlang an Krücken gehen mußte, war es nett und selbstverständlich, daß ich einen "krückenfreundlichen" Platz am Spieltisch eingeräumt bekam und wir dort gespielt haben, wo ich mit den Krücken auch gut rein oder raus kam.

Als ein anderer Spiele massive Wirbelsäulenprobleme hatte, haben wir dort gespielt, wo er sich immer mal wieder kurz aufs Sofa legen konnte, um seinen Rücken zu entlasten.

Das sind alles Rücksichtnahmen, die FREIWILLIG erfolgen, weil man einfach ein netter Mitmensch ist.

Aber niemand hat einen "Anspruch" auf eine Sonderbehandlung.

Wenn einem der Rücken zu sehr weh tut, daß man nicht lange sitzen kann, dann kann man halt nicht in einer 6- oder 8-Stunden-Runde mitspielen. Das sollte einem selbst auch klar sein.

Rücksichtnahme geht immer nur in BEIDEN Richtungen.

Zitat von ErikErikson am 29. Oktober 2019, 16:21 Uhr

Allein durch die schiere Anzahl an möglichen benachteiligten Minderheiten ist da irgendwann ein Punkt erreicht ,wo die Leute dann lieber gar nicht spielen. man stelle sich vor, man spielt mit einem Ausländer, einem psychisch Kranken, einer Frau und einem Behinderten.

Das muss ich mir nicht vorstellen, in ziemlich genau dieser Konstellation an Spielern habe ich jahrelange Kampagnen geleitet. Da war eine Zeit lang sogar noch ein Ostdeutscher dabei. Wir waren da halt nicht ganz so flexibel, was die Wahl des Spielortes anging, und waren ein bisschen rücksichtsvoller bezüglich "komischen Verhaltens", aber davon abgesehen war das "ganz normales Rollenspiel".

Und da sehe ich die gefahr. Wenn ich mich hinstelle und sage: So Junge, ich bin unterdrückte Minderheit XY, nun behandel mich mal so und so, weil ich XY nicht vertrage, und das muss so und so sein, sonst fühl ich mich nicht wohl, dann geh ich den Leuten irgendwann einfach nur auf den Sack.

Ja. Man kann das alles aber auch machen, ohne den Leuten auf den Sack zu gehen. Der Schlüssel dazu liegt glaube ich darin, diese Rücksichtsnahme nicht als Angehöriger von Randgruppe XY einzufordern, sondern das Problem als Individuum anzusprechen.

Ich spiele nicht mit Kollektiven, sondern mit Menschen - Menschen, die ich meistens sogar mag.

@Pyro: Erik meint, so wie ich ihn verstehe, nicht, dass er in dieser Konstellation nicht spielen würde, sondern dass er dann nicht spielen wollen würde, wenn jeder Beteiligte ihm ein Buch vorlegen würde, um eine individuelle Sonderbehandlung zu beanspruchen.

Ich glaube, wir meinen alle das gleiche. Man nimmt Rücksicht auf seine Mitmenschen, in dem man sie individuell wahrnimmt, nicht als Vertreter einer Kategorie.

* Orangener Gurt im PJJ * Grüner Gürtel im Drama-Fu (Drachen-Stil) * Brauner Gürtel im Pyro-Fu * Night's Master im Ghoulu Jitsu * Gelber Gürtel im Tanelorn *
Zitat von ghoul am 29. Oktober 2019, 16:51 Uhr

Ich glaube, wir meinen alle das gleiche. Man nimmt Rücksicht auf seine Mitmenschen, in dem man sie individuell wahrnimmt, nicht als Vertreter einer Kategorie.

Exakt! - Die Spieler in meinen Spielgruppen sind ALLE Rollenspieler. Das ist die EINZIGE "Kategorie", die für das Spielen bei mir und mit mir von Belang ist.

Und meine Schüler sind alle Schüler ...

... und meine Mitmenschen sind alle Mitmenschen.

Exakt dies meinte ich ja auch mit "Antithese zu meinem Lebensentwurf". Ich verstehe das ganze Gewese einfach nicht - jeder Mensch ist anders, hat einen anderen Hintergrund und andere Befindlichkeiten. Warum genau sollte ich also jetzt plötzlich auf jede verf*te Minderheit gesondert Rücksicht nehmen und warum genau ist diese Behandlung dann fair (gegenüber dem Rest)? Macht für mich überhaupt keinen Sinn.

Gerade in dem Kapitel in dem der Muselmann immer wieder von Negern usw spricht und von uns pösen-pösen anderen erwartet, dass wir doch bitte in Zukunft Rücksicht nehmen sollen etc. pp. Ich habe schon mit reichlich Muslimen gespielt und auch mit einer erklecklichen Zahl Menschen mit afrikanischen Wurzeln. Kein einziger hat jemals eine Sonderbehandlung gewünscht, keiner hatte ein Problem damit, dass es in manchen Settings Sklaverei gibt, kein Protest gegen DSA-Mohas und Novadis, keiner gegen die Namensgebung deutscher Autoren für Abdul, Ali und Ngome.

Und dann kommt irgend so eine Gestalt und meint den Lehrer der Nation spielen zu müssen und die pösen-pösen Mehrheitsmenschen darüber aufklären zu müssen, dass sie alle pöse-pöse spielen. WTF?

Stimme der Vernunft. 4E Archoangel - love me or leave me!
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