Roll Inclusive
Ich findes gerade die Existenz von default ist es X und default ist es Zufallsgenerator aktivieren und die Verteilungabbildende Tabelle konsultieren zeigt doch das manchmal nicht immer mit wenig Aufwand wenn gewünscht fairer dargestellt werden kann.
Zitat von Zornhau am 30. Oktober 2019, 2:06 UhrZitat von Pyromancer am 30. Oktober 2019, 1:03 UhrFrüher war jeder meiner NSCs, den ich mir spontan ausdenken musste, und wo das Geschlecht egal war, ein Mann.
Wirklich jeder? - Das kann doch für die meisten Settings gar nicht stimmig sein.
(...)Ich sehe nicht, warum man sich hier so einen Kopf machen muß.
Naja aber wenn Pyro das auffällt, ist doch gut. Der Schlüssel zu den meisten Konflikten (mit sich, anderen und der Welt) ist Aufmerksamkeit für die eigenen Gedanken und Handlungen.
Hmmh.
Wenn ich mir so angucke, aus welcher spielphilosophischen Ecke die Leute (unsere Ankläger) so kommen, drängt sich mir die Frage auf, ob ARS, Spielerfreiheit, Ergebnisoffenheit etc. ein integratives Spiel erleichtern, während Erzählonkelei, Stimmungsspiel und Eisenbahnen es eher erschweren.
Wenn ich mir so einen/eine 13-17 jährige Jugendliche(n) mit ADHS, Migrationshintergrund, nonheteronormativer Orientierung, strengem Elternhaus, Vorstrafen, belastenden Erfahrungen, und / oder einer anderen zur Ausgrenzung verwendeten Eigenschaft
a) in einer von gegenseitigem Respekt geprägten Runde, in der so jemand alles versuchen darf, die Entscheidungen und Ergebnisse nicht entwertet werden
b) in einer Runde, in der keine Entscheidungen zu treffen sind, der Pfad feststeht, und obendrein noch das Hirn gefickt wird, um mich in einen bestimmten emotionalen Zustand zu versetzen (den man u.U. als missbräuchlich erleben kann)
... dann kann ich mir vorstellen, dass der Weg vielleicht ein anderer ist.
Vielleicht BRAUCHEN Leute, die nach b) leiten, ja X-Cards, Roll Inclusive, Nanogames etc. für ihren Spieltisch, während SL und Runden nach a) da vielleicht keine Notwendigkeit sehen.
Zudem:
Niemand sieht sich gerne als Opfer, es sei denn, man braucht den sekundären Gewinn durch Mitleid und Abgabe der eigenen Verantwortung.
Was meint ihr?
Interessanter Gedanke. Das würde einiges erklären. Es bleibt aber noch zu prüfen, ob die RI-Fans tatsächlich mehrheitlich in Kategorie b) fallen.
Viele, die Merhzahl, meiner Runden haben und hatten nur einen oder 2 Vollblutdeutsche*. Wir haben immer mehr Alis, Anushs, Mehdis, Iljas, Kaders, Hi-Woons; Bratans und Sestras etc. pp (und Jugo-Brates sowieso). am Spieltisch als in der Spielwelt.
Ebenso gab es in Berlin immer viele Szenemitglieder, die sprachbehindert o. ä. waren. Muß man halt einfach ein bißchen länger warten, bis der Spielleiter ausgeredet hat usw. Das war, ist halt einfach so.
Die Idee, daß ich da mich irgendwie angesprochen fühlen müßte, um z. B. inklusiver mit dem Namen "Ali" umzugehen, finde ich durchaus amüsant.
Wenn ich was zum westbiodeutschen Leben oder Gebäudeversicherungen wissen will, dann muß ich PESAner fragen. Nirgends in meinem Leben ist es so "m/w/d/" = männlich, wessi, deutsch, wie online.
Im Kerne aber möchte ich das allerwichtigste Argument nochmals wiederholen: Keiner auf dem Planeten hat etwas Belastbares dazu in der Hand, wie ein mapping von intendierter Emotion beim Spieler und technischem Vorgehen des Spielleiters auszusehen hat.
Mir fällt da gerade ein, daß der Blechpirat persönlich mal als "besonders aufmerksames Gimmick" mal meiner vorgefertigten Cyberpunk-Personnage einen Namen aus einem Johnny Cash-Song gegeben hatte, weil er wußte, daß ich großer Cash-Fan bin. Ich fand das in dem Moment eher merkwürdig. Das war bestimmt gut gemeint, war aber dann im Endeffekt eher ein WTF?!-Moment. Ich will mir gar nicht ausmalen, was bei viel, viel sensibleren personenbezogenen Themen da alles passieren kann.
*Fun Fact: beim letzten Spielewochenende der RIFTS-Runde haben wir 4 Kanaken das Lamm und Kalb zubereitet ("Gehen 2 halbe Jugos, ein Jude und ein Iraker zum Metzger") und gefachsimpelt, und der OG-Deutsche(TM) mußte/wollte den Kartoffelsalat machen. War sehr lecker jeweils. Was mich dazu bringt, daß ich das Abenteuer mal für die #9 fertigmachen muß.
Zitat von Der Oger am 30. Oktober 2019, 11:41 Uhrb) in einer Runde, in der keine Entscheidungen zu treffen sind, der Pfad feststeht, und obendrein noch das Hirn gefickt wird, um mich in einen bestimmten emotionalen Zustand zu versetzen (den man u.U. als missbräuchlich erleben kann)
Daher ja meine Frage, was in den Runden, wo psychische Zusammenbrüche tatsächlich passiert sind, eigentlich gespielt wurde.
Es gibt ja so manche Rollenspiele, die direkt darauf ausgerichtet sind, bei den SPIELERN, nicht den Charakteren, entsprechende (eventuell belastende) Gemütszustände auszulösen. Daß bei solchen Spielen jemand mit labiler Verfassung tatsächlich unangenehme Empfindungen bis hin zu echten Zusammenbrüchen erleiden kann, ist zumindest vorstellbar.
Aber doch nicht bei NORMALEN Rollenspielen.
Die wenigen "Psycho-Spiele" da draußen sollten eventuell einfach mit einer Risikowarnung gekennzeichnet werden wie "Dieses Spiel kann psychische Zusammenbrüche auslösen, nur spielen, wenn Sie sicher sind, daß sie das verkraften." oder so.
Normale Rollenspiele brauchen solche "Sicherheitstechniken" jedenfalls nicht.
Eine Beobachtung:
Mir fällt auf, daß auch hier im Thread recht kräftiges "Virtue Signalling" betrieben wird, indem explizit darauf hingewiesen wird, ach wie "divers" die jeweiligen Spielgruppen der jeweils Berichtenden doch sind.
Wozu das?
Ist es etwa NICHT OK, wenn man mit einer Gruppe NORMALER, nicht irgendwelchen der herausgestellten Minderheits-Identitäts-Gruppen zugehörigen Leute rollenspielt?
Mir kommt dieses Signalisieren der "Diversität" ziemlich suspekt vor.
Ich möchte hier nicht eigens aufführen, mit was für Leuten, mit welcher sexueller Ausrichtung, welcher Herkunft, welcher Religionszugehörigkeit usw. ich je gespielt habe. Man kann davon ausgehen, daß es in 40 Jahren Spielpraxis - insbesondere über Uni- und Vereins-Runden - da reichlich Abwechslung gegeben hat.
Nur, mir kommt es so vor, als wenn das EXPLIZITE Aufzählen hier einfach eine - unangebrachte - VERTEIDIGUNGSHALTUNG ist, die vor Angriffen hinsichtlich "Du hast zu wenig 'Diversität' in Deinen Runden, Du mußt ein schlechter Mensch sein" schützen soll.
Mich ärgert auch das blöde undifferenzierte bornierte Herumhacken auf "den Westdeutschen". Was soll denn diese SCHEISSE?
Doch wieder eine ganze (große!) Gruppe über einen totalitären Kamm scheren?
Wem hilft das? Was soll das nützen? Warum hält man das für nötig?
Natürlich bin ich selbst in der der BRD und nicht in der Ostzone geboren, weshalb ich ganz sicher auch zu der so angegriffenen Bevölkerungsgruppe gehöre. Wer heute, 2019, meint die "späte Rache der Zonis" oder - schlimmer noch - der West-Berliner-Vormauerfall-Schneeflöckchen-Eliten auf den "bösen Westen" ausleben zu müssen, soll einfach mal NAPALM FRESSEN!
Diesen bekloppten Separatismus und HASS auf den Westen auch noch zusätzlich als NEUE "Identität" zur Spaltung einzuführen, das braucht es angesichts der schon jetzt so zahlreichen Spaltungslinien überall in der Gesellschaft nicht auch noch.
Mir geht das GESAMTE SPALTEN mächtig auf den Keks.
In MEINEM Hobby gibt es ROLLENSPIELER.
Reicht mir als Kategorie.
Man kann noch nach Genre- oder Regelsystem-Vorlieben und - das schon schlechter, weil noch wandelbarer - Spielstil-Vorlieben unterscheiden, damit hat es sich aber mit der Kategorisierung.
Hier ständig beknackte ÜBER-Politisierung erleben zu müssen, finde ich UNREDLICH und SCHÄDLICH.
Wie schon gefragt: Was SOLL das?
Was soll es bewirken?
Sollen sich ganze größere Gruppen von Leuten einfach mal schlecht fühlen? Ist das die Absicht? - Oder sollen sie sich angepißt fühlen und ärgern? Ist das jetzt der gewünschte Effekt? - Oder will man der eigenen Schneeflocken-Gruppe signalisieren, wie toll doch alle zu dieser kleinen Gruppe an Elitewichten Gehörigen doch sind? Damit sich alle mal so richtig überlegen fühlen können, denn "sie hatten ja sonst nüscht"? Oder was?
Reicht denn die bekloppte "Diversitäts"-Scheiße nicht schon aus, um lauter UNFRIEDEN und Anfeindungen ins Hobby zu bringen? MUSS es denn auch noch der blöde West-Ost-und-Berlin-ist-sowieso-was-ganz-Besonderes-SCHEISS sein?
Hach, schaut Euch mal an, mit was für toll diversen Leuten, mit allerlei unterschiedlichen Hauttönungen, Akzenten, Sexualpraktikvorlieben und was noch nicht alles, ich gespielt habe, und zwar in West-Berlin oder in der Zone, denn da sind die Leute eh BESSER als im Rest der Welt und ich sowieso, weil ich der Besteste der östlichsten Diversesten bin.
Ich könnte echt KOTZEN bei so etwas.
Ja, wir können froh sein, dass uns Settembrini nicht auch noch als "alte weiße Männer" bezeichnet hat! ;D
Im Ernst: Wir diskutieren hier ja oeffentlich über Inklusion und Diversität. Gewisse Dritte neigen dazu, das unsinnige Etikett "alte weiße Männer" zu vergeben, um nach ihrer verqueren Logik ihren Gegnern die Deutungshoheit über diese Themen abzusprechen. Deshalb z.B. mein Disclaimer am Anfang des Fadens.
Selbstverständlich musst du, Zornhau, als "ehrwürdiger weiser Herr" nicht fürchten, von uns nicht für voll genommen zu werden.
@Zornhau:
Jetzt kippst DU aber das Kinde mit dem Badewasser aus.
Ich habe nur gesagt, daß meine Lebensrealität hart anders war und z. T. noch ist, als die derjenigen, die mir jetzt Diversität beibringen wollen.
Ganz offenkundig habe ich keinerlei Problem mit Westdeutschen an sich, viele von denen aber eins mit mir: reale Diskriminierung habe ich eben nur von diese erfahren, Die Online-Ausgrenzung geht genau von diesen aus, mehrfach. Das kannst Du dann halten, wie ein Dachdecker, nur eben nicht so hoch.
Niemand zwingt Dich, jemand anderes als die Leute mit denen Du abhängst, anzuhängen! Und niemanden ist es gedient, wenn Du nur aus Protzgründen Dir irgendjemand reinholst, damit Du jemadn "exotisches" dabei hast. Das ist doch eine alberne Sache, das wissen wir beide, komm da mal runter.
In MEINEM Hobby gibt es ROLLENSPIELER.
Reicht mir als Kategorie.
Wenn Du Dich erinnerst, ist das genau die Geisteshaltung, die ich seit eh und jeh anmahne. Wir sind uns da doch volkommen einig: das ist doch die wahre Integration.
Wobei: Nicht alle Rollenspieler sind gleich! FATE zum Beispiel ist des teufels und mit solchen Leuten ist schwer zu spielen;-)
Das sind doch eben die wahren Unterschiede, da sollte es drum gehen.